Die verschärfte Konkurrenz durch Video-on-Demand-Dienste macht sich im Sky-Ergebnis bislang nicht bemerkbar - im Gegenteil: Das letzte Quartal 2014, bzw. durch ein geteiltes Geschäftsjahr für Sky das 2. Quartal des Geschäftsjahres 2014/15, bescherte Sky den bislang stärksten Abonnentenzuwachs in der Geschichte des Unternehmens: 214.000 Abonnenten kamen netto dazu. Zum Vergleich: Im Weihnachtsquartal des Vorjahres waren es nur 138.000. Das lag zum Einen daran, dass die rollierende 12-Monats-Kündigungsrate auf 8,2 Prozent fiel und damit so wenige Kunden wie noch nie dem Unternehmen den Rücken kehrten, zum Anderen daran, dass auch so viele neue Kunden wie nie gewonnen wurden (284.000). Dass die 12-Monats-Kündigungsrate derzeit so niedrig wie nie ist, hängt auch damit zusammen, dass Sky verstärkt auf 24-Monats-Verträge setzt.

Will man ein Haar in der Suppe finden, dann ist es der Umsatz pro Kunde. Machte jeder Kunde vor einem Jahr noch 34,56 Euro Umsatz pro Monat, so waren es im vergangenen Quartal nur noch 33,76 Euro. Hier macht sich bemerkbar, dass Sky zum Einen wieder deutlich freigiebiger mit Rabatten ist als das zwischenzeitlich der Fall war, zum Anderen wirkt sich auch die Einführung neuer Angebote wie etwa Sky Online oder Snap by Sky, die zu geringeren Preisen als ein gewöhnliches Abo zu haben sind - und hier zeigt sich dann eben doch ein wenig die Konkurrenz, eingeführt wurden diese nämlich als Antwort auf andere, billigere VoD-Angebote. Ein hoher ARPU (Umsatz je Kunde) sei aber ja kein Selbstzweck, betont man inzwischen bei Sky, nachdem man in den vergangenen Jahren stets darauf bedacht war, diesen Durchschnittsumsatz nach oben zu schrauben.

Die Finanz-Zahlen geben dieser leicht angepassten Strategie aber recht: Der Gesamtumsatz wurde um neun Prozent auf nun 451 Millionen Euro nach oben geschraubt. Obwohl höhere Kosten für Marketing und Vertrieb anfielen und auch die Bundesliga-Rechte wieder teurer wurden, sanken die Gesamtkosten leicht. Sky spricht hier von einer "Neubewertung der erwarteten Programmkosten, welche die nicht-lineare Nutzung des neuen On-Demand Services von Sky besser abbildet". Letztlich blieb damit vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ein kleiner operativer Gewinn von 3,5 Millionen Euro (EBITDA). Im Vorjahresquartal lag das EBITDA noch bei -37 Millionen Euro. Nach Steuern schrieb Sky aber trotzdem noch rote Zahlen, die mit -37,1 Millionen Euro aber deutlich besser ausfielen als im Vorjahr, als noch -80,4 Millionen Euro zu Buche standen.

Im Zuge der Geschäftszahlen gab Sky unterdessen noch eine weitere interessante Zahl bekannt, die die zunehmende On-Demand-Nutzung am Beispiel des Films "Die Eiskönigin - völlig unverfroren" zeigt. Seit August 2014 wurde der Film demnach mehr als eine halbe Million Mal auf Abruf angesehen. Die Zuschauerzahlen für die lineare Programmierung lagen bei alles in allem etwa einer Million - rund ein Drittel der Gesamtnutzung entfiel hier also schon auf die On-Demand-Dienste.