Nachdem der kleine Social-TV-Sender joiz im Dezember Insolvenzantrag gestellt hat, kritisierte man die Quotenmessung. Geschäftsführer Alexander Mazzara verwies auf durchaus achtbare Erfolge im Social Web, die sich allerdings nicht in der Quotenmessung der GfK abbilden würden. "Damit fehlt uns in der Ausweisung durch die AGF/GfK die Reichweiten-Größe, die für die Vermarktung des Free TV-Senders und damit die Finanzierung notwendig sind", sagte Mazzara damals. Nun, etwa zwei Monate später, zieht sich joiz langsam aus dem TV zurück. Zuletzt verschwand der Sender Ende Januar aus dem Netz von Kabel Deutschland. 

joiz kündigte bereits im Dezember an, dass man als Internetsender ums Überleben kämpfen will. Das geht aber nur mit einer schlankeren Kostenstruktur als bislang. Daher müssen nun einige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Laut DWDL.de-Informationen betrifft die Maßnahme etwa die Hälfte aller Mitarbeiter. Eine Sprecherin sagte auf Nachfrage, dass man "mit weniger als der Hälfte der Mitarbeiter Verhandlungen über Aufhebungsverträge" führe. An den Start ging joiz im August 2013 mit etwa 50 Mitarbeitern.

Darüber hinaus verlässt Geschäftsführer Carsten Kollmus das Unternehmen Ende Februar. "Auf eigenen Wunsch", wie es vom Sender heißt. Seine Aufgaben übernimmt Alexander Mazzara, der das Unternehmen dann alleine führt. Er muss das Unternehmen nun alleine schnellstens auf Kurs bringen und wirtschaftlich rentabel machen. Ansonsten droht der Exodus beim einst mit vielen Schlagzeilen gestarteten Sender. Da joiz einen Antrag auf Sanierung zur Weiterführung des Unternehmens in Eigenverwaltung gestellt hatte, steht dem Sender nicht, wie in regulären Insolvenzfällen üblich, ein Insolvenzverwalter vor, der die Unternehmensgeschicke leitet. Die Verantwortung liegt beim Management des Unternehmens. Der Schweizer Ableger von joiz ist nicht von der Insolvenz betroffen.

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