Das ZDF wagt sich an ein ungewöhnliches Projekt: Seit Donnerstag entsteht in Berlin eine auf acht Folgen angelegte Serie mit dem Arbeitstitel "Familie Braun". Der Sender bezeichnet das Projekt als TV- und Online-Dramedy-Serie. Es handelt sich dabei um eine Koproduktion der Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft und der Redaktion ZDF/Quantum, Das kleine Fernsehspiel. In den Hauptrollen spielen Edin Hasanovic, Vincent Krüger und Nomie Laine Tucker. Regie führt Maurice Hübner nach einem Buch von Manuel Meimberg.

Die Serie soll mit Humor dem Thema Rechtsradikalismus nachgehen, dabei aber konsequent abgedroschene Klischees umschiffen - so verspricht es jedenfalls das ZDF. Im Mittelpunkt stehen Thomas Braun und Kai Stahl, zwei Neonazis, die gemeinsam eine Jungs-WG im Plattenbau bewohnen. Aus heiterem Himmel bekommen sie eine neue Mitbewohnerin: Sie heißt Lara, ist sechs Jahre alt - und schwarz. Thomas weiß nicht, dass Lara seine Tochter ist und das Ergebnis eines lang zurückliegenden One-Night-Stands. Ihre Mutter sagt, dass sich der Vater ab sofort um die Sechsjährige kümmern muss.

Zuerst versucht Thomas zunächst seine schwarze Tochter loszuwerden, will sie mit der Zeit jedoch immer mehr in sein "braunes" Leben integrieren. Dabei kämpft er gegen die starren Muster in seinem Kopf und muss zum ersten Mal in seinem Leben Verantwortung übernehmen, weil seine Tochter ihn mit unangenehmen Fragen konfrontiert. Mit entwaffnender Naivität zeigt sie ihm, wie dünn und brüchig seine rechtsextremen Ideologien eigentlich sind. All das führt dazu, dass Thomas sein gesamtes soziales Umfeld zu verlieren scheint.

Die Dreharbeiten für "Familie Braun" dauern noch bis zum 19. Mai an. Wann die Serie ausgestrahlt wird, ist bislang noch nicht bekannt.