Mit "Unsere Mütter, unsere Väter" heimste das ZDF sogar den International Emmy ein - und auch darüber hinaus feierte der Sender mit geschichtlichen Event-Filmen große Erfolge. Nun befindet sich der nächste Event-Dreiteiler in der Produktion: Seit Ende August laufen in Prag die Dreharbeiten für einen Dreiteiler mit dem Arbeitstitel "Berlin - Der geteilte Himmel", der von UFA Fiction in Koproduktion mit Beta Film produziert wird. Beteiligt ist zudem Rainmark Films, der Weltvertrieb liegt bei Beta Film. Für den Film soll in diesen Tagen in den Straßen Prags sowie in den Filmstudios Barrandov unter der Regie von Oliver Hirschbiegel das Berlin von 1974 wieder aufleben.

Produzenten auf deutscher Seite sind Benjamin Benedict, Nico Hofmann und Sebastian Werninger (UFA Fiction) sowie Jan Mojto und Ferdinand Dohna (Beta Film). Auf britischer Seite produzieren die Autorin Paula Milne und Tracey Scoffield (Rainmark Films). Das Buch stammt aus der Feder der britischen Autorin Paula Milne. Die Erwartungen von Seiten des ZDF sind schon jetzt groß: "Nach 'Unsere Mütter, unsere Väter', 'Das Adlon‘ und zuletzt 'Tannbach‘ zeigen wir einmal mehr, dass das ZDF der Sender für die fiktionale Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte ist", sagte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler. "Zusammen mit unseren Partnern UFA und Beta werden wir die 70er Jahre im geteilten Berlin neu zum Leben erwecken, in einem so spannenden wie emotionalen Dreiteiler eines exzellenten Kreativ-Ensembles."

Beta-Film-Geschäftsführer Jan Mojto: "Seit 'Der Tunnel', der ersten gemeinsamen Produktion vor 15 Jahren, erzählen wir mit Nico Hofmann zusammen deutsche Geschichte über persönliche Schicksale. In 'Berlin - Der geteilte Himmel' spiegelt sich das Politische des Kalten Krieges in dem persönlich Erlebten wider. Geteilt sind in diesem Fall nicht nur der Himmel, die Stadt und das Volk, sondern auch die Familien, die hier im Mittelpunkt stehen." Hofmann, Vorsitzender der UFA-Geschäftsführung, spricht mit Blick auf die Produktion gar vom "nächsten entscheidenden Schritt in der Internationalisierung unserer Eventproduktion".

"Mit einer der führenden englischen Autorinnen, einem preisgekrönten deutschen Regisseur und einem großartigen europäischen Cast setzen wir hier im Setting der 70er Jahre einen Thriller auf, der alle Qualitäten unserer nationalen Erzähl- und Erinnerungskultur nutzt und dennoch auf einen europäischen Gesamtmarkt schaut – in diesen Produktionsmodellen liegt die Zukunft", so der Produzent über das Projekt, zu dessen Darstellerensemble unter anderem Tom Schilling, Friederike Becht, Sofia Helin, Anja Kling, Claudia Michelsen, Jörg Schüttauf, Godehard Giese, Steffi Kühnert, Hannes Wegener und Daniel Zillmann zählen.

Und darum geht es: Sommer 1974 - Willy Brandt muss wegen der Guillaume-Affäre zurücktreten, Nixon steht in der Watergate-Affäre mit dem Rücken zur Wand, und ganz Deutschland ist im WM-Fieber. Der Kalte Krieg ist allgegenwärtig und nirgendwo sonst so spürbar wie im geteilten Berlin. Im Westen genießen die Menschen ihre umzingelte Freiheit in vollen Zügen, im Osten versucht die Staatssicherheit, ihre Bürger zu kontrollieren. Und auf beiden Seiten der Mauer beobachten Agenten und Spione, was auf der jeweils anderen Seite vor sich geht. Der junge Ost-berliner Romeo-Agent Lars Weber (Tom Schilling) wird in den Westen der Stadt geschleust. Dort soll er Lauren Faber (Sofia Helin) verführen, um für die Stasi den Zugang zu sensiblen Informationen des Britischen Geheimdienstes zu ermöglichen.

Als die Mission eine unerwartete Wendung nimmt, setzt ihn sein Westberliner Führungsoffizier Ralf Müller (Ben Becker) kurzerhand auf die NSA-Mitarbeiterin Sabine Cutter (Friederike Becht) an. Eine folgenschwere Entscheidung, wie sich bald herausstellt, denn seine Verbindung zu ihr geht weit über seinen ursprünglichen Auftrag hinaus. Während niemand im Osten von Lars’ Mission im Westen weiß, spitzen sich auch zu Hause die Ereignisse zu. Lars Vater Gregor (Jörg Schüttauf) zweifelt immer mehr an den politischen Überzeugungen, für die er schon so viel zu opfern bereit war. Sein Bruder Conrad (Godehard Giese), dessen Ehe mit Gita (Anja Kling) nur noch als Farce existiert, muss mitansehen, wie seine jüngste Tochter Klara (Stephanie Amarell) im Leistungssportprogramm für den sozialistischen Erfolg zum Doping gezwungen wird.