Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) kann für das nächste Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Möglich wird das durch Kürzungen um 30 Millionen Euro in Verwaltung, Technik und Programm - alleine für das Programm sollen rund 21 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Das Gesamtbudget beträgt nach Angaben der öffentlich-rechtlichen Anstalt rund 1,4 Milliarden Euro.

"Trotz geringerer Mittel werden wir unsere Programmqualität auch weiterhin auf höchstem Niveau halten", versprach WDR-Intendant Tom Buhrow am Freitag auf der Sitzung des Rundfunkrats in Köln. "Das geht nur mit schlankeren Strukturen, effizienten Workflows und crossmedialem Denken - in Programm, Produktion und Verwaltung. In diesem Veränderungsprozess sind wir gerade."

Der Rundfunkrat stimmte sowohl dem Haushalt des Senders für 2016 als auch der mittelfristigen Finanzplanung bis 2019 zu. Auch in den Folgejahr drohen nach Angaben des WDR hohe Fehlbeträge. Zwar habe sich die Finanzlücke bis Ende 2018 gegenüber der Vorjahresplanung halbiert, gleichwohl rechnet der WDR bis Ende 2019 mit einem kumulierten Defizit von 164 Millionen Euro.

"Der WDR kommt mit seinen Sparbemühungen und dem strukturellen Umbau gut voran", attestierte die Rundfunkrats-Vorsitzende Ruth Hieronymi. "Der anstehende Beschluss zum WDR-Gesetz und der 20. Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs im nächsten Frühjahr können massive Auswirkungen auf die Finanzen des WDR haben. Der WDR-Rundfunkrat wird sich dafür einsetzen, dass zusätzliche Einschnitte, die womöglich nötig werden, nicht zu Lasten der Programmqualität gehen."