Die Auswahl an guten Serien ist so groß wie nie - kein Wunder, dass vielerorts bereits vom "New Golden Age of Television" gesprochen wird. Daran möchte nun auch Arte gerne verstärkt teilnehmen. Wie der deutsch-französische Sender mitteilte, will man die vor drei Jahren initiierte Koproduktionspolitik Richtung Serie weiterverfolgen. Dafür wurde ein Writers Room mit einem deutsch-französischen Drehbuchteam eingerichtet, das hinter dem von SWR und Arte France koproduzierten Mehrteiler "The House" steht.

Ein entsprechendes Vorhaben hatte Arte bereits vor wenigen Wochen in Aussicht gestellt, ohne jedoch einen Ausstrahlungstermin zu nennen (DWDL.de berichtete). Nun spricht der Sender offiziell davon, die Serie im kommenden Jahr auf Sendung schicken zu wollen. Thema ist die Situation der in Europa ankommenden Flüchtlinge sowie die Reaktionen der europäischen Gesellschaft darauf und die Welt hinter den Kulissen der EU-Politik und der privaten Sicherheitsindustrie. Regie führt Edward Berger, der auch schon an "Deutschland 83" mitwirkte.

Wenn es um Spielfilmkoproduktionen zwischen Deutschland und Frankreich geht, ist Arte bereits einige Schritte weiter. Die Umsetzung einer Koproduktionspolitik, die schon 1996 durch so genannten "Grand Accord" zwischen Arte und den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF besiegelt wurde, half in den vergangenen Jahren, die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zu strukturieren, betont der Kultursender. Koproduktionen im Bereich Fernsehfilm und Serien seien hingegen nach wie vor eine Randerscheinung.

Vor diesem Hintergrund suchte Arte neue Wege mit dem Ziel, die binationale Koproduktion zu fördern. Daraus entstand 2013 das Projekt "Tandem", das zu gleichen Teilen von Arte Deutschland und Arte France finanziell getragen wird und Ende 2014 zwei Fernsehfilme hervorbrachte. Mit der Flüchtlingsserie soll nun ein neues Kapitel in der Koproduktionspolitik aufgeschlagen werden.

Mehr zum Thema