Vor knapp drei Jahren überraschte RTL mit dem Erwerb von Live-Übertragungsrechten an Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Inzwischen hat der Kölner Sender mit großem Erfolg die Qualifikationsspiele für die nun anstehende Europameisterschaft ausgestrahlt - entsprechend groß dürfte die Vorfreude auf die im Herbst beginnende WM-Quali sein, die RTL ebenfalls zeigen wird. Ob man auch 2018 noch am Ball sein wird, ist offiziell nicht bekannt, doch der Branchendienst "Sponsors" will nun erfahren haben, dass RTL bereits ein neues Rechte-Paket mit Spielen der Nationalmannschaft erworben hat.

Es geht demnach um insgesamt zwölf Spiele der DFB-Auswahl zwischen 2018 und 2022, was auf die neue Nations League der Uefa hindeuten könnte, für die die Zahl der bisher stattfindenden internationalen Freundschaftsspiele verringert werden soll. Eine offizielle Bestätigung von Seiten des Privatsenders steht bislang noch aus. Klar ist, dass sich die Ausschreibung von rund 40 Länderspielen der Nationalmannschaft derzeit auf der Zielgeraden befindet. Es ist das umfangreichste Rechte-Paket mit Länderspielen, das es bisher gab - und neben RTL sind vor allem ARD und ZDF daran interessiert, die Nationalelf im Programm zu haben.

Bei dem aktuell laufenden Poker geht es neben der Nations League um die Rechte an den Qualifikationsspielen für die Fußball-Europameisterschaft 2020 und die Weltmeisterschaft 2022. Die Agentur CAA Eleven, die die Spiele im Auftrag der Uefa vermarktet, hat darüber hinaus auch die verbleibenden Freundschaftsspiele im Angebot, die die Öffentlich-Rechtlichen nur allzu gerne weiter ausstrahlen würden. Nur ProSiebenSat.1-Boss Thomas Ebeling zeigte wenig Interesse: "Es ist leider ind er Tat so, dass die meisten Sportrechte einfach sehr unwirtschaftlich sind", sagte er kürzlich. "Wir werden sicherlich auch bei den ganz großen Fußball-Paketen nicht mitbieten."

Tatsächlich ist es für die privaten Anbieter schwer, die hohen Rechtekosten durch Werbung wieder einzuspielen. So soll RTL für die Rechte an den Qualifikationsspielen rund 100 Millionen Euro auf den Tisch gelegt haben. Angesichts der zahlreichen Zuschauer bieten die Live-Übertragungen jedoch auch die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf andere Formate des Senders zu richten.

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