Das Medienboard Berlin-Brandenburg hat eine zufriedene Bilanz für das Jahr 2015 gezogen. Mit insgesamt 309 Projekten und über 30,4 Millionen Euro Förderung habe das Medienboard einen entscheidenden Anteil zur positiven Entwicklung der Medienregion Berlin-Brandenburg beigetragen. Im Schnitt sei das 4,5-fache jedes Förder-Euros in der Region ausgegeben worden. Von dem Förderetat flossen 25,5 Millionen Euro in die Filmförderung sowie 4,9 Millionen Euro in die Standortentwicklung. Zufrieden ist man auch damit, dass sich zwei Drittel aller Kinobesucher deutscher Filme jene Produktionen ansahen, die vom Medienboard gefördert wurden.

Für Aufsehen sorgte unter anderem die Produktion der fünften "Homeland"-Staffel, die ebenso gefördert wurde wie die deutschen Kino-Erfolge "Fack ju Göthe 2" und "Honig im Kopf". Hinzu kommen zahlreiche Preise wie der Oscar für Steven Spielbergs auf der Glienicker Brücke gedrehten Agententhriller "Bridge of Spies". "Toni Erdmann" war darüber hinaus der erste deutsche Film seit acht Jahren im Wettbewerb von Cannes. "Derzeit läuft es gut am Film- und Serienstandort, weil Berlin-Brandenburg eine attraktive Location mit begehrten Originalmotiven und fantastischen Studios ist. Auch in diesem Jahr herrscht Vollbeschäftigung für die hochqualifizierten Filmcrews", erklärte Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin Filmförderung beim Medienboard.

"Um die Produktionen zu halten, sei neben der Regionalförderung aber ein bundesweites automatisches Förderprogramm für die Audiovisual Creative Industries notwendig", sagte sie mit Blick auf Großbritannien, wo das schon so gehandhabt wird. Helge Jürgens, Geschäftsführer Standortentwicklung, Medienboard: "Bei der digitalen Entwicklung und in der Start-up-Szene ist Berlin-Brandenburg nicht nur in Deutschland, sondern in Europa ganz weit vorne. Die audiovisuellen Branchen boomen, das Wachstumspotenzial ist enorm - und die Anforderungen verändern sich täglich, auch für die Förderung. Für uns gilt es deshalb, den Transformationsprozess zu fördern und dabei flexibel zu bleiben. Es gilt, starre Systeme zu vermeiden, nur so können wir die richtigen Antworten auch für zukünftige Fragestellungen finden."

Zufrieden gibt man sich indes mit Blick auf die wirtschaftlichen Entwicklung der audiovisuellen Branchen. Aus dem neu veröffentlichten Medienindex Berlin-Brandenburg geht hevor, dass das Wachstum im Jahr 2014 bei sieben Prozent lag. Demnach stieg der Gesamtumsatz der Bewegtbildbranche um eine halbe Milliarde auf 6,6 Milliarden Euro an. Seit 2004 sei der Umsatz in der Region damit insgesamt sogar um 94 Prozent Prozent gestiegen. Über 11.000 Unternehmen schafften fast 65.000 Beschäftigungsverhältnisse und die gesamte Kultur- und Kreativwirtschaft sei mit 15,7 Milliarden Euro ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region.