Erst in der vergangenen Woche hat Sky einen Teilerfolg im Kampf gegen Digitale Piraterie erzielt. Das Oberlandesgericht Celle bestätigte das Urteil gegen einen Mann, der über Jahre hinweg das Angebot des Senders illegal über das Internet verbreitet hatte. Für das Betreiben eines sogenannten Card-Sharing-Servers wurde der Mann zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt (DWDL.de berichtete). Doch damit ist das grundsätzliche Problem für Sky natürlich nicht gelöst: Nach wie vor gibt es unzählige Streams, die Sky-Programme kostenlos im Netz übertragen.


Betroffen sind davon vor allem Fußball-Übertragungen, die fast alle im Netz zu finden sind. Sky und die Deutsche Fußball Liga (DFL) warnen nun sehr direkt vor der Nutzung entsprechender Seiten: "Digitale Piraterie gefährdet die qualitativ hochwertige TV-Berichterstattung der Bundesliga und die dahinterliegenden Geschäftsmodelle", erklärte DFL gegenüber der dpa. Von Sky heißt es, diese Form der Piraterie sei längst Bestandteil der internationalen Cyber-Kriminalität geworden. Viele Nutzer seien sich zudem nicht im Klaren darüber, dass sie die organisierte Kriminalität unterstützen, wenn sie auf diesen Seiten Sky-Programme schauen, so ein Sendersprecher.

Da die Seiten aber meist aus dem Ausland betrieben werden, ist eine Strafverfolgung nur schwer möglich. Und weil die genaue Anzahl der Zuschauer und der Streaminganbieter nicht bekannt ist, können weder die DFL noch Sky die genaue Schadenssumme beziffern. Insgesamt dürfte sich der Schaden für die Vereine, die Ligen und die übertragenden Sender weltweit aber auf mehrere Million Euro belaufen, berichtet die dpa.

2013 war die englische Premier League mit einer Klage gegen die illegale Streaming-Plattform FirstRow1.EU erfolgreich. Deren Betreiber forderten für diverse Sport- und Unterhaltungsprogramme eine monatliche Gebühr. Alleine hier lag der Schaden laut der Liga bei zwei Millionen Euro. In Deutschland wurde Ende des vergangenen Jahres der Betreiber des illegalen Streaming-Portals kinox.to zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Die Seite ist inzwischen offline, zahlreiche Nachfolger haben sich aber bereits am Markt positioniert. Anfang dieses Jahres wurde zudem istreams.to offline genommen und der Betreiber verhaftet - dieser hatte auf der Plattform illegal Zugang zu Sky-Inhalten angeboten (DWDL.de berichtete).