Erst vor wenigen Tagen ist bekannt geworden, dass ARD und ZDF eine Sublizenz von ProSiebenSat.1 erworben haben, die es ihnen möglich macht, die Auftritte der deutschen Tennisspielerin Angelique Kerber bei der WTA-Weltmeisterschaft zu zeigen. Diese findet seit dem 23. Oktober statt und läuft noch bis kommenden Sonntag. Es könnte ein guter Test für die Sportart insgesamt sein: Wenn Kerber gute Quoten erzielt, könnten ihre Spiele demnächst vielleicht wieder öfters bei ARD und ZDF zu sehen sein. Zuletzt hatten Tennis-Übertragungen immer wieder mit niedrigen Reichweiten und Marktanteilen zu kämpfen.


Mit der aktuellen Nummer eins der Welt soll sich das wieder ändern. Das zweite Gruppenspiel von Angelique Kerber versteckte die ARD aber dennoch bei seinem kleinen Spartensender One. Gegenüber der dpa erklärte ein Sendersprecher, dass eine Ausstrahlung im Ersten aufgrund "bestehender Programmplätze" nicht möglich gewesen sei. Dabei lief während der Partie, die heute ab 13:25 Uhr stattfand und die Kerber gewann, im Ersten nur das ZDF-Mittagsmagazin, im Anschluss daran war eine neue Folge "Rote Rosen" zu sehen.

Auf DWDL.de-Nachfrage wird ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky deutlicher und sagt: "Es war von Anfang an geplant, das zweite Gruppenspiel von Angelique Kerber am heutigen Dienstag live bei One zu übertragen." Ob es möglich sein wird, Kerbers drittes Gruppenspiel im Ersten zu zeigen, hänge von der Ansetzung der Partie ab. "Sollte sie am Donnerstagvormittag um 10 Uhr spielen, ist eine Livesendung ab 9.55 Uhr geplant", so Balkausky.

Sollte Kerber ins Halbfinale kommen, will Das Erste das am kommenden Samstag in jedem Fall im Hauptprogramm übertragen. Das Finale wäre ohnehin beim ZDF zu sehen. Dort zeigte man übrigens auch Kerbers ersten Gruppenspiel am vergangenen Sonntag - fuhr damit aber nur magere Quoten ein. Am Nachmittag schalteten lediglich 940.000 Zuschauer ein und der Marktanteil lag bei 6,3 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam das Match sogar nur auf 3,7 Prozent.

Dass Kerber aber auch anders kann, bewies sie im September, als sie die US Open gewann und damit Eurosport zu richtig guten Quoten verhalf. 1,06 Millionen Menschen sahen sich damals ihren Triumph an - allerdings auch zu einer besseren Sendezeit am Abend. Der relativ kleine Sender verzeichnete damit 5,8 Prozent Marktanteil und lag dadurch deutlich über seinen Normalwerten (DWDL.de berichtete).