Der WDR hat in den vergangenen Jahren kräftig gespart. Der Lohn der Anstrengungen ist nun ein ausgeglichener Haushalt für 2017, den Intendant Tom Buhrow präsentieren kann und der nun auch vom Rundfunkrat des Senders genehmigt wurde. Zusätzlich zu dem ausgeglichenen Haushalt rechnet der WDR mit einem Überschuss von 205,5 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch die von der KEF genehmigten Mittel in der Beitragsrücklage, die bislang gesperrt waren. Das Geld helfe, die Haushalte in der kommenden Beitragsperiode, also in den kommenden vier Jahren, auszugleichen und den Rundfunkbeitrag für die Bürger stabil zu halten, heißt es vom WDR. Zur Erinnerung: Ende Oktober hatten die Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen, dass der Rundfunkbeitrag nicht gesenkt wird (DWDL.de berichtete).


Tom Buhrow sagt nun: "Wir mussten den WDR bei voller Fahrt wieder auf einen  finanziell soliden Kurs bringen. Und dieser Kurswechsel zeigt jetzt klare Ergebnisse: Der WDR ist wieder gestaltungsfähig und für die Zukunft gut aufgestellt. Das war und ist eine Kraftanstrengung." Bis 2020 baut der Sender 500 Stellen ab. Man habe die Sparmaßnahmen in den vergangenen Jahren ohne große Einschnitte im Programm geschafft, betont der Intendant. Aber auch hier standen dem Sender in diesem Jahr 20 Millionen Euro weniger zur Verfügung.

Dennoch muss der WDR bis 2020 weitere 62 Millionen Euro einsparen, da hilft auch der angepeilte 200-Millionen-Überschuss nichts. Grund dafür sind sind die Änderungen am WDR-Gesetz und der damit einhergehenden Reduzierung der Hörfunkwerbung. Bereits im September wurde bekannt, dass die WDR mediagroup deshalb jeden dritten Arbeitsplatz streicht (DWDL.de berichtete). "Auch das schaffen wir. Schon jetzt haben wir einen Teil dieser Summe erwirtschaftet", sagt Buhrow.

"Der WDR-Rundfunkrat dankt dem Intendanten und der gesamten Belegschaft des WDR für die geleisteten Sparanstrengungen, durch die sich die wirtschaftliche Perspektive des WDR grundlegend verbessert hat", sagt Ruth Hieronymi, Vorsitzende des Aufsichtsgremiums. "Wenn der WDR den eingeleiteten Strukturwandel konsequent weiter verfolgt und sich zukunftsfähig aufstellt, schafft er eine gute Grundlage, seinen öffentlich-rechtlichen Programmauftrag auch künftig zu erfüllen und dem Publikum Programme von hoher Qualität zu bieten."

Der Rundfunkrat tagte am Donnerstag in seiner jetzigen Besetzung zum letzten Mal, Tom Buhrow verabschiedete dabei auch die Vorsitzende Hieronymi und ihren Stellvertreter Friedhelm Wixforth. Der neue WDR-Rundfunkrat konstituiert sich am 2. Dezember mit seinen zukünftigen 60 Mitgliedern. Diese werden von verschiedenen Verbänden und Organisationen in NRW für fünf Jahre entsandt.