Im Dezember ist es zu einer skurrilen Situation am deutschen Markt für Fachmedien gekommen: Denn weil sowohl Rommerskirchen als auch New Business an einer "Journalist"-Ausgabe arbeiteten, kam das Magazin plötzlich doppelt auf den Markt. Kurz darauf kündigte Rommerskirchen an, dass man den "Journalist" in Zukunft nicht mehr produzieren werde (DWDL.de berichtete). Der "Journalist" ist das Magazin des DJV und dieser war kurz zuvor von Rommerskirchen zu New Business gewechselt, weil das Heft im alten Verlag immer dünner wurde. Rommerskirchen wollte sich dagegen wehren, machte einfach weiter und zog vor Gericht.

Weil dort eine gütliche Einigung nicht möglich war, entschieden nun die Richter - und stellten sich in allen Punkten auf die Seite des DJV. Die Klage von Rommerskirchen wurde bereits am 30. Dezember abgewiesen, die Kündigung des "Journalist"-Auftrags durch den DJV und der Wechsel zu New Business war rechtmäßig. Zusätzlich wurde Rommerskirchen untersagt, die Marke "Journalist" weiterhin zu verwenden. Zuletzt hatte der Verlag noch die Webseite des Magazins betrieben. Gegen die Entscheidung ist noch eine Berufung möglich - ob Rommerskirchen von dieser Möglichkeit, die wohl nicht von großem Erfolg gekrönt wäre, tatsächlich Gebrauch macht, ist noch nicht klar.

Inzwischen ist auch Chefredakteur Matthias Daniel wieder beim offiziellen DJV-Magazin mit an Bord. Rommerskirchen erwirkte Mitte November eine Einstweilige Verfügung gegen Daniel, die es ihm untersagte, für das Heft zu arbeiten. Nun berichtet "Meedia", dass sich die Parteien mit einem Vergleich geeinigt hätten. Daniel arbeitet seit diesem Monat bei New Business und ist an der Produktion des neuen Hefts beteiligt.

Der DJV-Vorsitzende Frank Überall zeigte sich nach der Entscheidung erleichtert. "Ich finde es nach wie vor bedauerlich, dass es in diesen Fragen überhaupt einer gerichtlichen Klärung bedurfte", sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. "Nun hoffe ich, dass endlich Rechtsfrieden hergestellt ist."

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