Das ZDF hat Ärger wegen eines Büttenredners, der in dieser Woche in der Fastnachtsshow "Karnevalissimo" zu sehen war. Es geht um den Düsseldorfer Hans-Peter Faßbender, dessen Rede als "Dä Bundeswehrsoldat" weit weniger Aufsehen erregte als die Inhalte, die er auf seiner Facebook-Seite verbreitet. Dass Faßbender angeblich Mitglied der AfD sein soll, ist freilich nicht verboten. Der Ton, den viele der von ihm in erstaunlicher Schlagzahl geteilten Beiträge anschlagen, legen jedoch die Vermutung nahe, dass der Redner der sehr rechten Ecke zuzuordnen ist.

In den Artikeln wird jedenfalls nicht selten gegen Ausländer im Allgemeinen und Flüchtlinge im Besonderen gehetzt, weshalb sich das ZDF jetzt kritischen Nachfragen zu dem bereits im November aufgezeichneten Auftritt gefallen lassen muss. Die Kollegen von "Meedia" sind beim Durchforsten des Accouts auf Artikel gestoßen, die Überschriften tragen wie "Schwarzafrikaner ersticht 22-Jährige auf offener Straße - es war wieder ein Asylbewerber" oder "Flüchtling zerschneidet Omi Gesicht, vergewaltigt und beraubt sie - die Medien schweigen".

Geteilt wurde von dem Karnevalisten auch ein Beitrag der Seite "Mit Herz und Verstand für unser Vaterland", in dem die Mannschaft des "heute-journals" als "erbärmliches Medienpack" bezeichnet wird. Ironischerweise war sein TV-Auftritt am Dienstag auf eben jenem Sender zu sehen, der angeblich derart erbärmlich sein soll. Dass auf seiner Seite auch gegen die "Zwangsgebühren" für die Öffentlich-Rechtlichen gewettert wird, passt da nur allzu gut ins Bild.

Beim ZDF zeigt man sich verwundert über die Ansichten, die Faßbender in seiner Timeline verbreitet. "Die Facebook-Kommentare waren der Redaktion nicht bekannt", lässt ein Sendersprecher auf DWDL.de-Nachfrage ausrichten und verweist darauf, dass in seinem Vortrag "keine fremdenfeindlichen Äußerungen enthalten" gewesen seien. Damit scheint das Thema für den Sender erledigt zu sein. "Weitere Auftritte im ZDF sind nicht geplant", heißt es aus Mainz. Faßbender selbst sagte zu "Bild", er habe "nichts gegen Ausländer, nur etwas gegen kriminelle Ausländer".