Die vier großen Fernsehsender wünschten sich allesamt zwei TV-Duelle zur Bundestagswahl - und doch bekommen sie erneut nur eins. Somit wird es 2017, wenn SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel antritt, wie schon vor vier, acht und zwölf Jahren erneut lediglich eine Sendung geben, in der zwei Kandidaten vier Moderatoren gegenüberstehen. Bei der Premiere 2002 hatte es noch zwei Live-Sendungen mit Gerhard Schröder und Edmund Stoiber gegeben.

Anders als zuletzt sollen diesmal jedoch zwei Moderatoren-Paare gebildet werden, die jeweils für 45 Minuten Fragen an die beiden Kontrahenten stellen. Während die ARD erstmals Sandra Maischberger ins Rennen schickt, setzt das ZDF erneut auf Maybrit Illner. Für sie ist es ebenso wie für ihren RTL-Kollegen Peter Kloeppel bereits der fünfte Einsatz bei einem TV-Duell. Komplettiert wird der Kreis der Moderatoren diesmal durch Claus Strunz, der für Sat.1 moderiert. Vor vier Jahren hatte die ProSiebenSat.1-Gruppe noch mit Stefan Raab als Moderator überrascht - und die Sendung damals bei ProSieben gezeigt.

"An diesem Abend werden Millionen Deutsche ihre Wahlentscheidung treffen und ich auch: Merkel oder Schulz - oder vielleicht auch keinen von beiden", sagt Duell-Neuling Strunz, der in der Woche vor dem Duell auch die Vertreter von Grünen, Linken, FDP und AfD zum Schlagabtausch lädt. "Deshalb habe ich noch viele Fragen, auf die ich klare Antworten erwarte und die ich für die Wähler und Zuschauer von den Kandidaten auch einfordern werde."

Als Termin für das TV-Duell haben sich Parteien und Sender auf Sonntag, den 3. September geeinigt - das ist exakt drei Wochen vor der Bundestagswahl. Die Themenkomplexe werden vorher redaktionell abgesprochen und die Reihenfolge der Paare - Maischberger und Strunz beziehungsweise Kloeppel und Illner - ausgelost. Für die Vorbereitung, Ausrichtung, technische Ausstattung und den Ablauf des Kandidaten-Duells sind die vier Sender gemeinsam verantwortlich.