Die Digitalisierung der Medienbranche schreitet weiter mit großer Geschwindigkeit voran, vor allem der Streaming-Bereich wächst. Netflix und Amazon haben in den letzten Jahren große und etablierte Player in Bewegung gebracht, in den USA etwa Disney. Um da Schritt halten zu können, will Sky künftig verstärkt in Start-Ups investieren. Dafür wird man demnächst ein Berliner Büro eröffnen, das hat das britische Sky nun angekündigt. Damit könne man besser als bislang Kontakt zu Investoren knüpfen und sich einen besseren Überblick über die neuesten Entwicklungen und, das ist vielleicht noch wichtiger, Entwickler verschaffen. Im Mittelpunkt stehen Technologiefirmen.

Carsten Schmidt, CEO von Sky Deutschland, wird in einer Pressemitteilung so zitiert: "Ich freue mich sehr, die Aktivitäten von Sky mit der Gründung eines neuen Berliner Büros für unsere Venture-Aktivitäten zu erweitern. Ich bin beeindruckt von der Stärke des Tech-Talents in Berlin und dem stetig wachsenden Pool von Start-Ups, die neue und innovative Ideen auf den Markt bringen. Ich freue mich darauf, dass wir in diesem Jahr mit unserem Berliner Büro weitere Partnerschaften mit Jungunternehmen aufbauen können."

Darüber hinaus hat Sky auch eine Investition in Höhe von vier Millionen Dollar, das sind rund 3,5 Millionen Euro, in den israelischen Wagniskapitalfonds Remagine Ventures angekündigt. Der gerade erst gestartete Fonds aus Tel Aviv wird operativ geleitet von Kevin Baxpehler, einem ehemaligen ProSiebenSat.1-Investor, und Eze Vidra, einem Ex-Partner bei Google Ventures Europe. Sie sind Managing Partner. Woher der Kontakt zu Sky kam, ist auch schnell erklärt: Thomas Ebeling, früherer Vorstandschef von ProSiebenSat.1, agiert bei Remagine Ventures als "Chairman of the Fund", er ist also Vorsitzender des Fonds.

Remagine Ventures fokussiert sich auf Start-Ups in den Bereichen Technologie, Unterhaltung, Daten und Handel. Die Partnerschaft mit Remagine soll Sky einen Zugang zu Israels Tech-Unternehmen verschaffen, Israel gilt schon seit einiger Zeit als Start-Up-Mekka. Bislang investierte Sky in knapp 20 junge Unternehmen, darunter neben der Drone Racing League unter anderem auch in Unternehmen wie dem Streamingbox-Anbieter Roku, der OTT-Plattform 1Mainstream und dem Cloud-Dienst Elemental. Gegenüber der "Welt" sagt Sky-Chef Carsten Schmidt, die Felder, in denen das Unternehmen künftig Kompetenzen aufbauen will, sind die Bereiche OTT, digitale Monetarisierung, Big Data und Künstliche Intelligenz.

Emma Lloyd, Group Director für Geschäftsentwicklung und Partnerschaften bei Sky plc., sagt: "Sechs Jahre nach unserer ersten Investition erweitern wir unsere Start-Up-Aktivitäten in Europa und Israel. Wir haben uns lange mit Berlin und Tel Aviv beschäftigt, beide Städte haben uns sehr beeindruckt mit der Energie, der Dynamik und dem Talent ihrer Tech-Szenen. Das ist ein spannendes neues Kapitel für uns und wir können es kaum erwarten, neue und innovative Start-Ups in den Regionen und darüber hinaus zu entdecken."