Nachdem es im Februar ein weitgehendes Patt zwischen RTL, ZDF und dem Ersten im Wettbewerb um den Spitzenplatz in unserem Frische-Index gegeben hat, setzte sich RTL im März wieder ganz knapp allein an die Spitze - allerdings mit hauchdünnem Vorsprung vor dem ZDF, Das Erste verlor etwas deutlicher. Unserer Auswertung zufolge hat RTL im März 92 Prozent des Abendprogramms zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht mit Erstausstrahlungen oder zumindest Free-TV-Premieren befüllt, das ZDF 91 Prozent.

Hinter dem Top-Trio tut sich wie immer ein etwas größerer Abstand auf, das Verfolgerfeld wird im März aber deutlich von ProSieben angeführt, das es auf fast zwei Drittel frisches Programm bringt und damit den höchsten Wert im Frische-Index seit Oktober vergangenen Jahres einfuhr. Sat.1 fiel hingegen im Ranking deutlich hinter Vox zurück und lag auch neun Prozentpunkte unter dem Wert aus dem März des vergangenen Jahres. Der Jahresschnitt liegt mit 46 Prozent Frische-Anteil sogar schon 13 Prozentpunkte unter Vorjahr. Das lag unter anderem daran, dass man mangels Erfolg donnerstags inzwischen alte Filme zeigt und auch am Serien-Dienstag nur noch "Navy CIS: Hawaii" in Erstausstrahlungen zu sehen ist.

    FIX-Punkte
März 2023
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
März 2022
Jahresschnitt '23
(vs 01-03/22)
RTL 92 von 100 +1 +6 94
(+5)
ZDF 91 von 100 +0 +0 91
(+0)
Das Erste 86 von 100 -4 -4 86
(-2)
ProSieben 64 von 100 +7 -1 57
(-4)
VOX 49 von 100 -1 +6 46
(+2)
Sat.1 42 von 100 -10 -9 46
(-13)
RTLzwei 39 von 100 +8 -9 35
(-6)
kabel eins 28 von 100 +2 +2 25
(-1)

Frische-Index-Verlauf bis März 2023

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.