Der Streamingdienst Paramount+ machte in den vergangenen Wochen und Monaten nicht unbedingt rühmliche Schlagzeilen. So wurde unlängst bekannt, dass man dem Angebot eine inhaltliche Neuausrichtung gewährt: Diese sieht eine Fokussierung auf die großen Franchises vor – bezogen auf den deutschen Markt ist somit ein weiterer Abnehmer von Produktionen auf dem Rückzug. Dafür kann Paramount-CEO Bob Bakish nun erste kleinere Erfolge mit Blick auf den Streamer verkünden. Im vierten Quartal 2023 sei es bereits gelungen, die Verluste weiter zu reduzieren. Man habe mit Paramount+ im Vergleich zum Vorjahresquartal 69 Prozent mehr Umsatz gemacht. Das sei auch gelungen, weil man die Abo-Zahl zum Quartalsende auf 67,5 Millionen habe steigern können – binnen drei Monaten kamen somit etwas mehr als vier Millionen neue Abonnentinnen und Abonnenten hinzu. Obendrein wurde der ARPU, also der Umsatz pro Kunde, um 31 Prozent gesteigert.

 

Der Bereich Direct-to-Consumer, zu dem in erster Linie Paramount+ gehört, aber auch BET+ und Pluto TV, hat 2023 Verluste von rund 1,7 Milliarden US-Dollar gemacht, immerhin aber somit über 100 Millionen weniger als 2022 – und diese Tendenz hat sich insbesondere Ende 2023 beschleunigt.

"Mit Blick auf die Zukunft konzentrieren wir uns weiterhin auf die Maximierung der Rendite unserer Investitionen in Inhalte und die Skalierung des Streaming-Geschäfts", sagte Bakish und kündigte an, dass seiner Einschätzung nach Paramount+ in den USA schon Ende 2025 profitabel sein werde. "Ein signifikanter Meilenstein", wie Bakish jubelte. Nicht thematisiert wurden in dem Zusammenhang Gerüchte, dass es Gedankenspiele über eine Zusammenlegung von Paramount+ und Peacock geben könnte. Als SkyShowtime arbeiten Paramount und Comcast schließlich in zahlreichen Ländern der Welt schon zusammen.

Während Paramount+ allen bestehenden Verlusten zum Trotz zulegt, drückt der Schuh beim klassischen TV-Geschäft. Hier musste Paramount, unter anderem für CBS, einen Rückgang der Werbeeinnahmen um 15 Prozent melden. Entsprechend soll auch hier die Strategie anpasst werden. Bakish erklärte gegenüber Analysten, dass man im klassischen TV nun auf "weniger kostspielige" Programme setzen wolle – und Formate zudem auch strategisch klug programmieren möchte. Ein Beispiel dafür ist eine geplante Ausstrahlung des Paramount+-Programms "Tulsa King" bei CBS kurz vor dem Start der neuen Staffel beim Streamer.

Der Gesamtumsatz von Paramount lag im Jahr 2023 bei 29,65 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang um etwa zwei Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Zum Minus beigetragen haben nicht nur die klassischen TV-Sender, sondern auch das klassische Filmgeschäft, das über weite Teile des Jahres 2023 wegen der Streiks von Autorinnen und Autoren, Schauspielerinnen und Schauspieler brach lag. Immerhin dürfte 2024 in den ersten Wochen gut angelaufen sein. Bakish sprach, ohne ins Detail zu gehen, von einer "guten Dynamik". Mehr als eine solche wird es brauchen, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen.