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Noch eine Kochshow? Das werden sich sicherlich viele gedacht haben, als ABC sein neues Competition-Format "The Taste" für den 22. Januar ankündigte und mit einem neuartigen Konzept die kochbegeisterten Amerikaner vor die Bildschirme locken will. Doch die Produktionsfirma Kinetic Conent, hunderprozentige Tochter der zu ProSiebenSat.1 gehörenden Red Arrow Entertainment Group, präsentierte ein spannendes und vielversprechendes Konzept, welches in dieser Form zumindest im Kochshow-Bereich noch nicht zu sehen war. Zwar sucht "The Taste" ebenfalls den besten Koch Amerikas, im Vergleich zu den etablierten Kochshows wie bspw. "Top Chef" oder "Hell’s Kitchen" allerdings über einen komplett anderen Ansatz, der sehr an die Blind Auditions von "The Voice" erinnert. Ambitionierte Köche, sowohl Amateure als auch erfolgreiche Küchenchefs, aus den ganzen USA müssen innerhalb einer Stunde mit einem im Fernsehstudio zubereiteten Gericht die vier Juroren von ihren Kochkünsten überzeugen.

The Taste Löffel© ABC
Das besondere an der Show ist, dass die Juroren jeweils nur einen Löffel des Gerichts probieren dürfen, ohne irgendwelche Informationen über Zutaten oder Zubereitung zu haben. Allein der Geschmack entscheidet, ob der Kandidat, den die Juroren ebenfalls nicht sehen, eine Runde weiter kommt und davon träumen darf, am Ende Gewinner von "The Taste" zu werden und 100.000 Dollar als Preis mit nach Hause zu nehmen. Nach dem Probieren müssen die vier Juroren mit unter dem Tisch versteckten Buzzern entscheiden, ob sie den Kandidaten in ihr Team aufnehmen wollen oder nicht. Erst danach bekommen die Juroren die Köche zu Gesicht und erfahren mehr zu dem Gericht, welches sie gerade zu sich genommen haben. Jeder Juror muss ein Team aus vier Kandidaten zusammenstellen und diesen in weiteren Runden als Mentoren zur Seite stehen. Sollten sich während der Blind-Tasting-Phase mehrere Juroren für einen Kandidaten entscheiden, darf jener darüber bestimmen, in welchem Kochteam er um den Sieg kämpfen möchte. 

The Taste© ABC
"The Taste" schaffte es, namhafte Kochexperten für die erste Staffel zu gewinnen, die bereits in der 2-stündigen Auftaktfolge bewiesen, dass sie einen hohen Unterhaltungswert haben. Anthony Bourdain, Nigella Lawson, Ludo Lefebvre und Brian Malarkey könnten unterschiedlicher kaum sein und so kam es immer wieder zu unterhaltsamen Wortgefechten und kleinen Sticheleien, da natürlich auch die Juroren das Ziel vor Augen haben müssen, mit einem ihrer Kandidaten "The Taste" zu gewinnen. Die erste Folge lieferte eine gute Mischung an Profis und Amateuren, die teilweise mit kurzen Einspielern vorgestellt wurden und während der Kochphase einiges über sich erzählten.

The Taste© ABC
Natürlich ist "The Taste" auch prädestiniert für Marketingkooperationen, so dass neben dem Sponsor Ford auch die Marke "Hellman’s" als Partner gefunden wurde, der direkt in der Show mit seinen Lebensmittelprodukten eingebunden ist. "Hellman‘s" präsentiert außerdem die "Blue Ribbon Challenge", bei der die Zuschauer daheim ihre Lieblingsrezepte einschicken können und mit etwas Glück nach Los Angeles fliegen dürfen, um mit einem der Juroren ein Gericht kochen dürfen, was dann innerhalb der Sendung ausgestrahlt wird. Die Premierenfolge legte mit 5,82 Mio. Zuschauern Gesamt und einem Zielgruppenrating von 2,1 einen guten Start hin und musste sich hinter der Konkurrenz nicht verstecken. Anscheinend sind die Amerikaner also doch noch nicht kochshowmüde.



Super Bowl 47© NFL
Nur noch wenige Tage bis zum quotenstärksten Tag des Jahres in den USA. Am Sonntag steht wieder einmal der "Super Bowl" an und während die Sportfans gespannt darauf hinfiebern, wer die Trophäe diesmal mit nach Hause nehmen darf und die Musikfans hoffen, dass Beyoncé nach ihrem Playback-Skandal bei der Vereidigung des Präsidenten dieses Mal während der Halbzeitshow live singen wird, freut sich der ausstrahlende Sender CBS am meisten auf hohe Werbeeinnahmen. Seit Wochen sind die Werbeplätze bereits ausgebucht und die Kreativagenturen versuchen auch in diesem Jahr wieder, sich mit originellen und lustigen Werbungen zu übertreffen. Doch ein spezieller Werbespot sorgte bereits im Vorfeld für reichlich Zündstoff, weshalb es in der letzten Woche zu einem Eklat zwischen dem Sender und dem Werbekunden SodaStream kam. Es ist nicht außergewöhnlich, dass der Sender einen gehörigen Einfluss auf die jeweiligen Werbespots hat und dem ein oder anderen Kunden oktroyiert, Änderungen am Spot vorzunehmen, sei es aus dramaturgischen oder inhaltlichen Gründen. Dieses Schicksal erlitt in diesem Jahr der Werbekunde SodaStream, der von CBS gebeten wurde, den vorgelegten Werbespot zu ändern, da dieser die beiden Konkurrenten Coca Cola und Pepsi in einem schlechten Bild darstellt.

SodaStream© SodaStream
CBS will offensichtlich keinerlei Risiko eingehen, einen seiner Hauptsponsoren Coca Cola oder Pepsi zu verärgern, da jene die größten Werbebudgets für den "Super Bowl" haben. Die offizielle Begründung für den inakzeptablen SodaStream-Werbespot scheint allerdings etwas unfair, da in den Jahren zuvor Pepsi mit Vergleichswerbung keine Zensur vornehmen musste. SodaStreams CMO, Ilan Nacash, äußerte sich enttäuscht über diese Entscheidung: "Wir haben wirklich alles versucht, die Richtlinien einzuhalten. Wir haben mit unserem Werbespot ein neues Territorium betreten, was CBS offensichtlich zu weit ging." Und auch die Kreativagentur CP&B meldete sich enttäuscht über die Entscheidung des Senders per Twitter: "Schade. CBS hat unseren SodaStream Super Bowl Werbespot abgelehnt... Doch SodaStream ist immer noch im Rennen mit einem älteren Spot, den wir jetzt noch optimieren." Bleibt zu hoffen, dass CBS mit der zweiten Version zufriedener ist.