Rolling Stone Bombenleger-Cover© Rolling Stone
Ein besonders heikles Thema beschäftigte in der letzten Woche die Amerikaner, da das neue Cover des Magazins Rolling Stone eine Welle der Empörung auslöste. Das Musik- und Lifestylemagazin wählte für das Titelbild seiner aktuellen Ausgabe den Bombenleger von Boston, Dzhokhar Tsarnaev, der durch sein Attentat während eines Marathons am 15. April dieses Jahres drei Menschen tötete und über 250 verletzte. Die Titelgeschichte namens "The Bomber" rollt das Leben des Attentäters in den USA auf, wie es zu seinen kriminellen Plänen kommen konnte und wie sich Tsarnaev vom beliebten Highschool-Schüler zum radikalen Islamisten entwickelte. Diese Entscheidung des "Rolling Stone" sorgte für ordentlich Zündstoff in den USA, da viele dem Magazin vorwerfen, den skrupellosen Bombenattentäter zu verherrlichen und gerade bei der eher jüngeren Leserschaft des Magazins falsche Signale zu setzen. Auch Politiker wie bspw. US-Senator John McCain meldeten sich zu Wort. Er bezeichnete die Titelgeschichte als "dumm" und "unangemessen".

CVS Logo© CVS
Der Cover-Skandal blieb nicht folgenlos, da diverse Einzelhandelsketten wie bspw. CVS und Walgreens bereits bekannt gaben, dass sie aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen diese Ausgabe des Rollling Stones nicht ins Sortiment nehmen werden. Rolling Stone verteidigte seine Entscheidung vehement und gab in einem offiziellen Statement folgende Erklärung ab: "Die Tatsache, dass Dzhokhar Tsarnaev jung ist und sich in der selben Altersgruppe befindet wie viele unserer Leser, macht es für uns noch viel wichtiger, die Komplexität dieses Geschehens zu untersuchen und ein besseres Verständnis zu gewinnen, wie solch eine Tragödie passieren konnte." In einer Umfrage der "Huffington Post", bei der den Befragten nur das Titelbild gezeigt wurde, stuften 65 Prozent das Cover als "unangebracht" ein. Wie urteilen Sie über die Cover-Entscheidung des "Rolling Stone"?

Sharknado© Syfy
Für eher amüsante Aufregung sorgte das Phänomen "Sharknado", welches in den letzten beiden Wochen die Fernsehmacher und Zuschauer zugleich in den USA beschäftigte, da diesem Film ein Kunststück gelang, welches unter normalen Umständen kaum möglich wäre. Wie konnte es der Syfy-Film schaffen, eine Woche nach der Erstausstrahlung mit der Wiederholung einen Zuschauerzuwachs von 38 Prozent zu verzeichnen? Alles begann am 11. Juli als der Kabelsender Syfy seinen groß angekündigten Katastrophenfilm "Sharknado" ausstrahlte, dessen Handlung an Absurdität kaum übertroffen werden konnte. Ein kräftiger Wirbelsturm trifft auf Los Angeles und bringt Haie aus dem Meer mit sich, die an Land geschwemmt und vom Tornado in die Stadt geblasen werden. 

Sharknado© SyFy
Ein Strandbarbesitzer versucht die Haie zu vernichten und gleichzeitig seine Familie und Freunde vor den durch die Luft fliegenden und menschenfressenden Monstern zu beschützen. Bereits in den ersten zehn Minuten wird einem als Zuschauer nicht ganz klar, ob es sich hierbei um einen professionell gedrehten Film handeln soll oder ob Syfy ein Team aus Highschool-Schülern beauftragt hat, im betrunkenen Zustand ein Homevideo zusammenzuschneiden. Nicht nur die computeranimierten Haie wirkten vollkommen irreal, sondern auch die Szenen, in denen Menschen von Haien gefressen werden, grenzten an pure Lächerlichkeit. Hinzu kommt die Tatsache, dass dank des schlechten Drehbuchs die unerträgliche Schauspielleistung der C-Promis, wie bspw. Ian Ziering aus "Beverly Hills 90210" oder Tara Reid aus "American Pie", noch unterstrichen wurde. Sehen Sie hier eine für den Film bezeichnende Szene:



Sharknado© SyFy
In einem Interview mit CBS News erzählte der Autor des Films, Thunder Levin, die charmante Anekdote, dass er zuerst verstand, dass es sich um den Film "SharkNATO" handeln solle: "Was haben Haie mit der NATO zu tun?" Die Produzenten klärten ihn aber schnell auf und hatten Levin sofort an Bord des Projekts: "Das ist das Lächerlichste, was ich je in meinem Leben gehört habe. Da muss ich einfach dabei sein." Der Trash-Film par excellence konnte nur verhaltene 1,37 Millionen Zuschauer vor den Fernseher locken, doch während der Ausstrahlung entwickelte sich "Sharknado" zum Topthema auf Twitter, so dass teilweise bis zu 5.000 Tweets pro Minute von den Zuschauern abgesetzt wurden. Insgesamt 604.000 Tweets brachten dem Sender einen neuen Social-Media-Rekord ein, der somit HBOs "Game Of Thrones" auf den zweiten Platz verweisen konnte. Unter den Zuschauern befanden sich sogar wirkliche Prominente wie Mia Farrow, Elizabeth Banks oder Damen Lindelof, die sich als "Sharknado"-Fans per Twitter outeten.

Twitter© Twitter
Auf Grund des enormen viralen Erfolgs und der darauffolgenden Berichterstattung zu dem Film entschied Syfy eine Woche später eine Wiederholung zu senden, was sich als clevere Idee herausstellte. Am selben Tag gab der Sender zusätzlich noch bekannt, dass es in 2014 eine Fortsetzung mit dem Titel "Sharknado 2" geben wird, dessen Untertitel von den Zuschauern per Twitterhashtag #Sharknado bestimmt werden soll. Thomas Vitale, EVP Original Programming bei SyFy, gab sich besonders begeistert über diese Senderentscheidung: "Die Fans fordern lautstark eine Fortsetzung. Oder vielleicht wird es sogar ein Prequel sein." Sicher ist bisher nur, dass "Sharknado 2" in New York spielen wird und Ian Ziering und Tara Reid wieder in den Hauptrollen zu sehen sein werden. Tatsächlich brachte all der Wirbel dem Hai-Film eine deutlich höhere Zuschauerquote bei der Wiederholungsausstrahlung, da dieses Mal 1,89 Millionen Zuschauer einschalteten, was einem Zuwachs von 38 Prozent entspricht.