I Wanna Marry Harry© FOX
Die Sommersaison steht vor der Tür und eines der ersten neuen Formate feierte in der vergangenen Woche Premiere auf FOX, was allerdings gehörig in die Hose ging. "I Wanna Marry Harry" hört sich vom Titel her schon äußerst absurd an, doch der Inhalt toppte dies sogar noch. In der neuen Reality-Dating-Show, die allerdings eher in der Scripted-Reality-Liga spielt, schickt FOX zwölf junge und gutaussehende, aber gleichzeitig auch überaus naive Frauen nach England auf ein Schloss, in dem sie um einen unbekannten Mann buhlen sollen. Die einzige Information, die den Anfang 20-Jährigen mit auf den Weg gegeben wurde, ist der Hinweis, dass es sich um einen wohlhabenden Mann handle. Das Format erinnert im ersten Moment sehr an ABCs "The Bachelor", doch FOX konnte dem Konzept im wahrsten Sinne des Wortes noch eine Krone aufsetzen.

I Wanna Marry Harry© FOX
Bei dem Junggesellen handelt es sich natürlich nicht um den wahren Prinz Harry sondern um den 23-jährigen Matt, der dem Sohn von Prinz Charles und Lady Di zum Verwechseln ähnlich sieht, aber in Wirklichkeit ein Bauarbeiter ist und gerade so seine Miete zahlen kann. Um die gespielt aufgeregten jungen Damen aber im Glauben zu lassen, dass es sich evtl. doch um einen adligen und reichen Mann handeln könnte, hält sich Matt um seine Identität sehr bedeckt. Bereits sein erster Auftritt, als er mit einem Helikopter eingeflogen wird, lässt die Junggesellinnen in hysterische Anfälle verfallen und der erste Zickenkrieg ist programmiert. Während der ersten Folge werden nach und nach die Kandidatinnen vorgestellt, die sich schnell als einfach nur zweitklassige Schauspielerinnen enttarnen und das Niveau der Sendung mit jeder Aussage eine Stufe weiter nach unten bringen. Als das große Rätselraten um die Identität des Junggesellen anfing, meinte eine Kandidatin:

I Wanna Marry Harry© FOX
"Ich hab gar keine Ahnung wie der wahre Prinz Harry aussieht." Eine andere Kandidatin war sich hingegen sicher, dass es sich um den wahren Prinzen handeln muss: "Wer hat denn sonst heute Personenschutz. Gerade mal die Queen, der Präsident und Michael Jackson." Selbst nachdem Matt seine Maske nach dem ersten gemeinsamen Abend abnahm, konnte eine der Kandidatinnen ihr Glück immer noch nicht fassen: "Oh mein Gott. Wir daten Prinz Harry!" Der Lächerlichkeitsfaktor stieg allerdings noch weiter als der persönliche Butler Matts auftauchte, der jenen immer nur mit "Sir" anspricht. Falls es tatsächlich Zuschauer geben sollte, die bis zur letzten Folge dran bleiben, erwartet jene im Finale übrigens die große Überraschung: Matt wird seiner Auserwählten beichten, dass er in Wirklichkeit ein armer Schlucker ist und die über die letzten Wochen hinweg entwickelte Liebe zwischen den beiden auf die erste harte Probe gestellt wird. Nach der ersten Folge ist es allerdings fragwürdig, ob FOX einen langen Atem haben wird, da die Quoten sehr schlecht ausfielen. Lediglich 1,9 Millionen Zuschauer (Zielgruppenrating 0,7) schalteten ein, obwohl die Premiere nach "American Idol" lief. Vor der Premierenfolge wurde "I Wanna Marry Harry" von der amerikanischen Presse in Grund und Boden geschrieben. Kaum ein Kritiker ließ ein gutes Haar an dem Format, geschweige denn wurde die FOX-Show von irgendjemandem ernst genommen. Mit diesem Sommerstart hat sich FOX definitiv keinen Gefallen getan.  



Facebook Audio Matching© Facebook
Der Kampf um den Social-TV-Markt wird spürbar härter. Daher verkündete Facebook nun, dass in den nächsten Wochen ein neues Tool eingeführt wird, das den Konkurrenten Twitter in die Schranken verweisen soll. Erst in der letzten Woche berichteten wir über den immer stärker werdenden Microblogging-Dienst Tumblr, der laut einer Studie mehr Social-Media-Aktivitäten bezüglich TV-Serien und -shows vorweisen kann als Twitter. Um die Konkurrenten zu überholen und die User mehr dazu zu bringen, über die Lieblingsserien auf Facebook zu posten, wird der Social-Media-Dienst demnächst ein Audio-Matching-Tool anbieten. Mit Hilfe des Smartphone-Mikrofons soll das TV-Programm von über 160 Sendern erkannt werden, so dass ein User, der gerade fernsieht und einen Post absetzen will, automatisch einen vorgefertigten Post angeboten bekommt, der das aktuell laufende Fernsehformat beinhaltet. Audio Matching kann sogar die genaue Folge identifizieren und bietet zusätzlich einen Shazam-ähnlichen Musikerkennungsdienst an. Mit Hilfe dieses Tools will Facebook seine User dazu bringen, mehr über TV-Inhalte zu posten, um somit als attraktivere Werbeplattform für Sender und Werbetreibende zu erscheinen. Zur Beruhigung der Angst vor dem großen Lauschangriff: Facebook versicherte, dass Audio Matching allerdings vom User eigenhändig aktiviert werden muss.