Planet Radio© Radio/Tele FFH
Nachdem bereits die Verleger in NRW angekündigt haben, sich mit der deinfm GmbH & Co. KG um die neu ausgeschriebene Frequenzkette zu bewerben, um damit einen Sender für 14- bis 29-Jährige an den Start zu bringen, hat sich ein weitere Interessent zu Wort gemeldet: Radio/Tele FFH. Auch FFH möchte zwischen Rhein und Ruhr ein juges Radio etablieren und plant planet radio NRW. FFH betreibt planet radio auch bereits in Hessen. FFH-Geschäftsführer und Programmdirektor Hans-Dieter Hillmoth betont aber: "planet radio NRW wird ein eigenständiges, neues Programm aus Nordrhein-Westfalen für Nordrhein-Westfalen sein – mit Sitz in Essen. Von dort aus soll spätestens sechs Monate nach Lizenzerteilung gesendet werden." Das junge Programm stelle keine programmliche und wirtschaftliche Konkurrenz für die 45 privat veranstalteten Lokalradios dar, so FFH. Ein Problem allerdings: Die elf ausgeschriebenen Frequenzen ermöglichen kein zusammenhängendes Sendegebiet und bieten nur eine schwache Sendeleistung. Hillmoth: "Sollten wir den Zuschlag erhalten, hoffen wir auf weitere, stärkere Frequenzen, um ein wirtschaftlich tragfähiges und damit wettbewerbsfähiges Radio-Angebot in Nordrhein-Westfalen etablieren zu können."

Foto: photocase.com© photocase.com
In Rostock gibt's ab Herbst mehr Sender via UKW zu empfangen. Der Medienausschuss der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern hat nach der Ausschreibung im Dezember 2013 die Lizenzen an Klassik Radio, Radio Teddy und JazzRadio Rostock vergeben. Die genauen Frequenzen stehen noch nicht fest. Uwe Hornauer, Direktor der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern: "Dass Klassik Radio den Zuschlag erhalten hat, wird alle Fans von Mozart, Beethoven oder ‚klassischer‘ Filmmusik freuen. Damit hat der Sender nun insgesamt vier Standorte in Mecklenburg-Vorpommern, an denen er sein Programm über UKW verbreitet: Schwerin, Wismar, Stralsund und Rostock – fast eine kleine Landeskette. Ähnliches gilt für das Familienprogramm von Radio Teddy, es wird nun neben Schwerin auch in der größten Stadt des Landes zu hören sein. Mit dem Zuschlag für JazzRadio trägt der Medienausschuss dem Wunsch nach mehr Jazz an der Ostseeküste Rechnung. JazzRadio betreibt bereits in Berlin ein sehr erfolgreiches Programm, das soll nun auch in unserem Bundesland stattfinden."

Klassik Radio© Klassik Radio
Während das Klassik Radio also in Rostock eine weitere UKW-Frequenz ergattern konnte, denkt man dort offenbar darüber nach, die Verbreitung via DAB+ einzustellen. "Als nationaler Sender ist DAB+ für uns grundsätzlich ein attraktiver und zukunftsweisender Verbreitungsweg, der speziell bei unserem Musikformat den Mehrwert eines noch klareren Klangs liefert. Leider ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch so, dass die Verbreitung der Geräte im Gegensatz zu anderen, klassischen Verbreitungswegen noch immer sehr gering ist und daher UKW, Kabel und Satellit weiterhin die tragende Rolle für uns spielen", so Station-Manager Ecki Diehl gegenüber der Radiowoche. Die Verbreitungskosten seien im Vergleich zu anderen Übertragungswegen gemessen am Reichweitenpotential sehr hoch, zumal man weiterhin die Kosten für die UKW-Verbreitung tragen müsse. "Insofern werden wir uns, wie andere Sender das auch getan haben und tun, genau überlegen, inwieweit wir weiterhin auf Digitalradio setzen. Mitunter hängt das natürlich auch von der Unterstützung seitens Politik, Industrie und Netzbetreiber ab", so Diehl.

Florian Ruckert© RMS
Florian Ruckert, Chef des privaten Radiovermarkters RMS, hat sich gegenüber dem "Kontakter" kritisch zu den immer weiter zunehmenden Rabatten geäußert. Die Radiosender geraten dabei vor allem durch die Rabattschlacht anderer Medien unter Druck. So würden bei Zeitschriften Nachlässe von bis zu 70 Prozent gewährt. "Bei Print, TV, Plakat ist die Brutto-/Netto-Schere in den letzten zwei Jahren deutlich auseinander gegangen. Von dieser Entwicklung konnte sich auch die Gattung Radio nicht gänzlich abkoppeln", so Ruckert, der auf eine Gefahr hinweist: "Wenn immer größere Rabatte gewährt werden, sinkt auch der Wert des Mediums." Gegensteuern will er mit verstärkter Werbewirkungs-Forschung, die beweise, dass Radio gegenüber anderen Mediagattungen deutliche Vorteile habe. Ruckert sieht zudem Radio bzw. allgemeiner Audio auch als Gewinner der Digitalisierung - etwa durch Werbung in Apps oder durch Angebote wie Spotify. "Die Digitalisierung mit ihren vielen Möglichkeiten ergänzt das bereits vorhandene Angebot von Radio und führt zu keinen Kannibalisierungseffekten", ist Ruckert überzeugt. In jedem Fall erwartet Ruckert auch für dieses Jahr einen steigenden Umsatz im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich, obwohl der Werbemarkt insgesamt stagnieren werde. Eine verlässliche Prognose sei aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.

N-JOY© NDR
Am morgigen Freitagabend um Mitternacht wird die erste von zunächst sechs Ausgaben von "Postillon24 - Wir berichten bevor wir recherchieren" im NDR Fernsehen zu sehen sein. Die Partnerschaft mit dem NDR umfasst aber daneben auch die Ausstrahlung der Postillon-Hörfunknachrichten. Hier dauert's noch etwas länger, ab dem 8. Mai werden sie aber regelmäßig im Morgenprogramm von N-JOY zu hören sein. N-JOY-Programmchef Norbert Grundei: "Der Postillon passt perfekt in die N-JOY Morningshow mit Kuhlage und Hardeland. Wir sind froh, dass wir Deutschlands beste Nachrichtensatire jeden Morgen in unserem Programm haben werden."