BR Puls© BR
Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks hat erwartungsgemäß grünes Licht für den geplanten Frequenztausch zwischen BR Puls und BR-Klassik in Bayern gegeben. Geplant ist der Wechsel nach der Kritik der Privatsender nun für das Jahr 2018 statt 2016. Dann soll BR-Klassik nur noch digital verbreitet werden, die junge Welle BR-Puls dafür den UKW-Platz übernehmen. Der Rundfunkrat hat die Zustimmung aber an sechs Bedingungen geknüpft. Unter anderem muss der BR nachweisen, dass die DAB+-Abdeckung mindestens so hoch wie die UKW-Abdeckung ist, Puls muss ein "nicht-kommerzielles" Profil mit hohem Wortanteil und einer "Musikfarbe, die sich nicht an den Charts orientiert" vorweisen und der BR muss mit einer großen Info-Kampagne rechtzeitig auf den Schritt hinweisen. Alle Bedingungen finden sich auf der Seite des BR. Lorenz Wolf, Vorsitzender des BR-Rundfunkrats, erklärt dazu: "Nach einem schwierigen und langwierigen Entscheidungsprozess gibt es im Rundfunkrat eine große Mehrheit für den geplanten Wellentausch von BR-Klassik und Puls. Der Bayerische Rundfunk wirkt damit dem Generationenabriss entgegen und wird seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag gerecht."

VPRT© VPRT
Der Privatsenderverband VPRT übt an der Entscheidung wie auch schon im Vorfeld harsche Kritik und hat angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen. Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio beim VPRT: "Der beschlossene Automatismus und die inkludierte DAB+-Kampagne lassen die offenen schwerwiegenden rechtlichen Fragen und die unstreitig gravierenden Auswirkungen für den bayerischen Hörfunkmarkt unbeachtet. Vor allem blendet er die absehbare weitere Entwicklung der DAB+-Übertagungstechnologie und die tatsächliche Nutzungssituation vollkommen aus. Es ist unrealistisch, dass wir bis 2018 eine der heutigen UKW- gleichwertige DAB+-Versorgung haben werden. Daran werden auch Marketingkampagnen des Bayerischen Rundfunks nichts ändern. Damit werden die weitreichenden wirtschaftlichen Folgen einer UKW Puls-Aufschaltung wie vom VPRT befürchtet auch 2018 ein realistisches Szenario bleiben." Auch BLM-Präsident Schneider warnt: "Der Beschluss des Rundfunkrats für eine Umsetzung des Frequenzwechsels 2018 ohne konkrete Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Marktdurchdringung von DAB-Geräten und die tatsächliche Nutzung von DAB-Programmen ändert nichts an der von der BLM und den privaten Anbietern kritisierten Ausgangslage. Dieser Entscheidung verstärkt die Schieflage im dualen System und gefährdet die Existenz lokaler Hörfunkanbieter."

Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk© APR
Die Privatsender stören sich aber nicht nur an dem BR-Manöver, sondern auch an den Plänen für ein crossmediales Jugendangebot ("Jugendkanal") von ARD und ZDF - um die es zuletzt allerdings ruhig geworden ist. "Crossmedial und interaktiv soll das Angebot sein, also einen nationalen Fernsehkanal mit einem zentralen Onlineauftritt und allen sogenannten jungen Radiowellen der ARD miteinander verknüpfen", so Felix Kovac von der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk. "Würde ein privates Medienunternehmen einen solchen Plan schmieden, wären sowohl die Kartellwächter als auch die Medienaufseher auf dem Plan und würden von 'crossmedialer Konzentration' reden, um das Vorhaben der Vielfalt willen zu unterbinden." Kovac warnt, dass die mittelständisch geprägten Radiostationen weder rechtlich noch ökonomisch in der Lage seien, dem ebenfalls einen gemeinsamen zentralen Online-Auftritt entgegenzustellen und schon gar nicht, TV-Angebote zu nutzen, um Radio-Angebote zu bewerben.

Kultradio.fm© Kultradio.fm
"Kultradio.fm - Besser ist das!" - soweit der Claim für einen neuen Radiosender, der demnächst in Bayern via DAB+ und digital via Satellit senden will. Ein entsprechender Antrag bei der BLM in Bayern ist gestellt, die Entscheidung steht kommende Woche an. Einen Livestream im Web gibt es auch jetzt schon. Zum Konzept: "Hier hören Sie rund um die Uhr die volle Ladung Kult von ABBA und den Bee Gees über Queen und die Spider Murphy Gang bis hin zu Dr. Alban und den Ärzten und dazu die Hits von heute, die jetzt schon kultverdächtig sind", schreibt der Sender selbst auf seiner Website. Der Sender hat seinen Sitz in Bayreuth und verspricht auch aktuelle Nachrichten, Wetter- und Verkehrsinfos sowie Live-Übertragungen von Konzerten in Bayern.

HH Zwei© HH Zwei
Die Radio-MA bescherte dem Hamburger Sender Oldie 95 am Dienstag nochmal ein kräftiges Hörerplus von 22,7 Prozent auf 27.000 Hörer in der Durchschnittsstunde. Damit zog Oldie 95 in der Hansestadt an Energy Hamburg vorbei. Als diese Zahlen bekannt wurden, gab es den Sender allerdings schon gar nicht mehr, zumindest nicht unter diesem Namen. Denn seit just diesem Dienstag, 15. Juli heißt der Sender, der auf der Frequenz 95,0 MHz in Hamburg sendet, nun "Hamburg Zwei". Der Claim: "Mehr Musik - das Beste aus vier Jahrzehnten". Der Fokus liege nun aber auf der Musik der 80er. Die 70er sollen vertreten bleiben, neu werden aber auch Hits der 90er und 2000er ins Programm genommen. Durch den neuen Namen wolle man zudem einen stärkeren Bezug zu Hamburg deutlich machen und sich dadurch auch vom NDR, insbesondere NDR 2, abheben. Während Name und musikalische Ausrichtung neu ist, bleibt personell alles beim Alten: Die Oldie 95-Moderatoren sind nun auch bei Hamburg Zwei zu den gewohnten Zeiten zu hören.

Klassik Radio© Klassik Radio
Klassik Radio, das bei der aktuellen Radio-MA mit einem Reichweitenverlust von 19,5 Prozent zu den großen Verlierern gehörte, möchte mit einem Webchannel unter anderem die ganz junge Zielgruppe erschließen. "Klassik Radio Kids" wolle große Opern, Sinfonien und Werke "kindgerecht präsentieren und erklären", und zwar "interessant, spannend und ohne erhobenen Zeigefinger". Ein weiterer neuer Webchannel und damit bereits der zehnte im Bunde ist "New Classics". "Mit New Classics haben wir einen eigenständigen Begriff geprägt und für uns besetzt. Nur logisch, dass wir modernen klassischen Stücken mit Künstlern wie Ludovico Einaudi oder Karl Jenkins eine eigene Plattform geben", so Ulrich Kubak, Vorstand der Klassik Radio AG.

Foto: Fernsehpreis/Robert WilsonDie Zahl der eingereichten Beiträge beim Deutschen Radiopreis hat in diesem Jahr eine neue Rekordmarke erreicht. 146 Sender schicken in diesem Jahr ihre aus ihrer Sicht besten Produktionen und Protagonisten ins Rennen, elf mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt 361 Einreichungen gibt es, im vergangenen Jahr waren es 354. Verliehen wird der Preis am 4. September in Hamburg, erneut führt Barbara Schöneberger durch den Abend. Viele Radiosender übertragen die Gala ab 20:05 Uhr live, die Dritten Fernsehprogramme der ARD zeigen die Sendung zudem zeitversetzt. Schöneberger selbst denkt übrigens schonmal über eine eigene Radiosendung nach: "Ganz ehrlich, ich werde garantiert in der Zukunft eine eigene Radiosendung machen, mit vielen Gesprächen und meiner Lieblingsmusik, natürlich nur, wenn mich dann noch einer haben will."

Hier hören Sie rund um die Uhr die volle Ladung Kult von ABBA und den Bee Gees über Queen und die Spider Murphy Gang bis hin zu Dr. Alban und den Ärzten und dazu die Hits von heute, die jetzt schon kultverdächtig sind! - See more at: http://www.kultradio.fm/#sthash.ohDlxJRa.dpuf