Sports-Update vom 24. November
CL: Highlights bleiben im ZDF, Finale wohl nicht bei Netflix
© ZDF/UEFA Champions League/Corporate Design
Nachdem sich Paramount+ das größte Champions-League-Rechtepaket geschnappt hat, ist nun klar, dass die Highlights weiterhin im ZDF zu sehen sein werden. Das Finale wird ebenfalls bei Paramount+ - und wohl nicht bei Netflix - laufen. Und: Eurosport holt sich Skisprung-Verstärkung.
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Für Fußball-Fans, die sich für die europäischen Vereinswettbewerbe interessieren, wird es ab Mitte 2027 wohl nochmal teurer: Die Champions League wechselt dann zwar von DAZN zu Paramount+, bleibt damit aber ausschließlich zahlender Kundschaft vorbehalten - und zusätzlich wandert dann auch die Europa League, von der bislang RTL zumindest ein Spiel pro Woche frei empfangbar gezeigt hatte, bei DAZN hinter die Bezahlschranke (DWDL.de berichtete). Immerhin: Highlight-Zusammenfassungen der Champions-League-Spiele wird es auch weiterhin im ZDF zu sehen geben. Damit werden die Mainzer wie bislang noch bis Ende der Saison 2030/31 mittwochs um 23 Uhr ein "Sportstudio" mit den Zusammenfassungen der Champions-League-Partien zeigen können. "Alle Spiele, alle Tore der UEFA Champions League bleibt das Motto im ZDF. Wer den europäischen Spitzenfußball verfolgen will, ist beim ZDF weiterhin an der richtigen Adresse – kompakt im TV und im Netz", sagt ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten. Die Übertragungsrechte des Champions-League-Finales hat das ZDF hingegen verloren. Das Endspiel wird stattdessen ebenfalls bei Paramount+ zu sehen sein, das hat UC3, das Joint Venture des europäischen Fußballdachverbands und der Europäischen Klubvereinigung, bestätigt. Bei einer deutschen Teilnahme müsste es eine Free-TV-Ausstrahlung geben. Eine Falschmeldung war wohl die "Bild"-Info, dass das Finale bei Netflix laufen wird. UC3 hat das jedenfalls nicht bestätigt und auch die "Sport Bild" berichtet mittlerweile nicht mehr davon.
© DAZN
Während RTL gleich zwei bittere Pillen schlucken musste - selbst hat man die bislang gehaltenen Rechte an der Europa League sowie der Europa Conference League verloren, zudem ging auch das vor einer Übernahme durch RTL stehende Sky leer aus - bedeutet die Rechtevergabe auch für DAZN einen Rückschlag. Statt der Champions League läuft dort künftig die weniger prestigeträchtig besetzte Europa League sowie die Europe Conference League. Alice Mascia, DAZN-Chefin im deutschsprachigen Raum, zeigt sich offiziell trotzdem zufrieden und verweist darauf, dass Fans bei DAZN künftig "mehr europäische Fußball-Action als je zuvor genießen" könnten. "Unsere Entscheidung spiegelt eine disziplinierte, langfristige Strategie wider, die darauf ausgerichtet ist, Fans und Partnern den größtmöglichen Mehrwert zu bieten. Wir freuen uns darauf, allen deutschen Fans weiterhin magische Europapokalnächte live auf DAZN zu zeigen", heißt es in einem Statement. Bis Mitte 2027 bleibt nun ohnehin erstmal alles bei Alten, solange hält DAZN noch die Champions League-Rechte, RTL die Europa League-Rechte.
© UEFA
Spannend ist auch ein Blick in die anderen großen europäische Märkte. David Ellison hat sich für Paramount+ nicht nur in Deutschland, sondern auch in Großbritannien den Großteil der Champions-League-Rechte gesichert, um den eigenen Streamingdienst zu stärken. Dass Paramount+ aber nicht unüberbietbar war, zeigen andere Länder: In Spanien hat sich Telefonica mit Movistar+ durchgesetzt, in Frankreich bleibt Canal+ am Ball. In Italien bleibt hingegen Sky die Heimat der Champions League. Apropos Sky: Während die vor dem Verkauf an RTL stehende deutsche Tochter bei der Vergabe komplett leer ausging, konnte sich das britische Sky die Europa League und Europa Conference League sichern. Im Vereinigten Königreich ist stattdessen Warner Bros. Discovery mit TNT Sports der große Verlierer der aktuellen Ausschreibung.
© Max Merget / Eurosport
Markus Eisenbichler verstärkt das Experten-Team für die Skisprung-Übertragungen auf Eurosport, dem daneben auch weiterhin Martin Schmitt und Werner Schuster angehören. Seinen ersten Einsatz hatte der sechsmalige Weltmeister und Olympia-Bronzemedaillengewinner bereits am vergangenen Wochenende. Neben ausgewählten Weltcups wird er auch bei den Olympischen Winterspielen 2026 im Einsatz sein. Eisenbichler sagt zu seiner neuen Aufgabe: "Mein Herz schlägt weiterhin für das Skispringen – und genau diese Leidenschaft möchte ich in meine Analysen einbringen. Als ehemaliger Athlet kenne ich die Höhen und Tiefen, die Emotionen am Balken und die Gedanken, die man mit sich selbst ausfechtet. Mein Ziel ist es, den Zuschauern den Sport aus Sicht der Sportler authentisch und mit viel Gefühl näherzubringen."
© Sporteurope.tv
Sporteurope.TV ist das neue Zuhause für Live-Content der DSV-Sportarten. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) und der Online-Sportsender, der bis August 2025 unter dem Namen Sportdeutschland.TV bekannt war, bauen ihre Zusammenarbeit aus. Auf der Plattform werden künftig alle Streams von DSV-Veranstaltungen, die nicht anderweitig exklusiv vergeben sind, übertragen. Den Anfang machten zuletzt bereits die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal. "Wir schaffen gemeinsam mit dem DSV einen zentralen Anlaufpunkt mit Live-Content für alle Schwimmsport-Fans", sagt Marius Moning, Senior Partner Manager bei der DOSB New Media GmbH. "Das Projekt soll sich dabei nachhaltig entwickeln und den diversen Disziplinen die Sichtbarkeit geben, die sie verdienen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, spannende Schwimm-Events und das weitere Wachstum unserer Plattform!"
Sport in Zahlen
© RTL
Da die Formel 1 an diesem Wochenende an der US-Westküste gastierte, mussten Fans ihren Wecker besonders früh stellen, um den Grand Prix in Las Vegas zu verfolgen. Los ging's am Sonntag bereits um 5 Uhr morgens. 370.000 Motorsport-Fans waren trotz der frühen Uhrzeit bei RTL mit dabei, weitere 290.000 bei Sky. RTL erreichte mit dem Rennen einen Marktanteil von 15,0 Prozent, Sky von 11,9 Prozent. Beim jungen Publikum hatte der Pay-TV-Sender sogar eindeutig die Nase vorn: Während Sky in der Altersgruppe 14-49 stolze 23,9 Prozent Marktanteil erzielte, musste RTL sich mit 17,1 Prozent Marktanteil begnügen.
© Sport1
Mit dem Aufeinandertreffen zwischen Hoffenheim und Bayern München im Rahmen der Frauen-Bundesliga hat Sport1 am Sonntagnachmittag 140.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verzeichnet, der Marktanteil beim jungen Publikum lag bei guten 1,5 Prozent. Deutlich schlechter lief es später für den 12. Spieltag der Icon League, der ab 20 Uhr nur auf eine durchschnittliche Reichweite in Höhe von 20.000 kam, die AGF weist für die Übertragung 0,0 Prozent in der Zielgruppe aus. Meistgesehene Sport1-Sendung am Sonntag war der "Doppelpass" mit 470.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 4,6 Prozent Marktanteil.
© Das Erste
Mit seinen Wintersport-Übertragungen hat Das Erste am Sonntag über weite Strecken hinweg solide, aber keine besonders starken Quoten eingefahren. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen im zweistelligen Bereich, pendelten aber lange zwischen 10 und 12 Prozent. Erst die Bob-Fahrer konnten den Wert am Nachmittag auf 14,0 Prozent steigern. Die Skispringer waren später dann noch erfolgreicher: 2,20 Millionen Menschen verfolgten den ersten Durchgang in Lillehammer, beim entscheidenden zweiten Durchgang waren es sogar 2,54 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Marktanteile stiegen auf etwas mehr als 16 Prozent.
CL: Highlights bleiben im ZDF, Finale wohl nicht bei Netflix
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