Reinhold Beckmann© WDR/Thomas Leidig
Zum Saisonende will Reinhold Beckmann bekanntlich bei der "Sportschau" seinen Hut nehmen (DWDL.de berichtete). Auf die Frage, was die ARD zu seinem Entschluss gesagt habe, antwortete der Moderator im "Hamburger Abendblatt": "Ach, ich glaube, es hat sie nicht überrascht. Ich hatte Axel Balkausky, dem Sportkoordinator, schon vor einem Jahr angekündigt, dass ich kürzer treten möchte. Die 'Sportschau' moderieren können andere genauso gut. Alexander Bommes zum Beispiel ist ein echter Gewinn. Und ich glaube, dass die Sendung dringend eine Frau als Präsentatorin braucht." Es gebe mittlerweile "tolle Beispiele", so Beckmann: "Esther Sedlaczek bei Sky oder Laura Wontorra bei Sport 1. Aber die ARD muss gar nicht in Nachbars Garten schauen. Es gibt genügend weibliche Talente im eigenen Haus. Einfach mal was wagen. Das wird schon klappen."

Raiko Richter© MDR/Robert Hensel
Raiko Richter, bisher Leiter der MDR-Redaktion Sport Fernsehen in der Hauptredaktion Sport der Programmdirektion Leipzig, wird zum 1. Dezember die Leitung dieser Hauptredaktion übernehmen. "Damit erhält Raiko Richter die Verantwortung für einen Bereich, der viel zur Beliebtheit der Angebote unseres Hauses im Sendegebiet beiträgt", sagte Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi, der derzeit zusätzlich die Hauptredaktionsleitung Sport innehat. "Als Leiter der Redaktion Sport Fernsehen hat er bereits über mehrere Jahre bewiesen, dass er über die dafür notwendigen Fähigkeiten verfügt." Schon als Student war Richter 1998 bei der Entstehung der Sendung "Sport im Osten" in Dresden dabei und volontierte dann ab 2001 beim Sender. Ab 2003 war er als Fußball-Reporter für den MDR und die ARD aktiv und gehörte auch zum Wintersportteam des Ersten als Redakteur.

Formel 1© RTL
Greg Maffei, Präsident und CEO von Liberty Global, will die Formel 1 im Digitalbereich besser aufstellen. "Wenn ich an den globalen Charakter der Formel 1 denke und an eine hingebungsvolle, weltweite Fanbasis, dann kommt mir ein OTT-Produkt als sehr sinnvoll vor", wird Maffei von "Speedweek" zitiert. Ein leichtes Unterfangen ist das allerdings nicht, weil Bernie Ecclestone die TV-Rechte auf Jahre hinaus vergeben hat. "Diese Abkommen sind nicht undurchdringlich, aber wir müssen uns da zuerst durch arbeiten", erklärte Maffei und ergänzte: "Ich erkenne derzeit kein organisiertes Vorgehen, was digitale Angebote betrifft. Ich sehe vieles, was wir machen könnten in den Bereichen Spiele, virtuelle Realität und erweitere Realität, also das Einblenden von visuellen Zusatzinformationen. Wir haben aus der Formel 1 jede Menge TV-Bilder und Daten, die wir sammeln, dem Fan aber nicht weitergeben."

Sport in Zahlen

n-tv© n-tv
Weil das Brasilien-Rennen am Sonntag viel länger dauerte als geplant, gab es die Nachberichterstattung nicht bei RTL zu sehen, sondern bei n-tv. Die Formel 1 hat jedoch nur wenige Zuschauer zum Umschalten bewegt: Während die Siegerehrung bei RTL noch von 4,36 Millionen Zuschauern gesehen wurde, fanden anschließend nur noch 300.000 Zuschauer den Weg zum Nachrichtensender, der sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der Zielgruppe einen Marktanteil von 0,8 Prozent verzeichnete, was gegen die harte Konkurrenz aber freilich ein ordentlicher Erfolg ist. Zugleich kann man sich über eine kräftige Steigerung freuen, denn die Nachrichten hatten zuvor nur 120.000 Zuschauer sehen wollen. Hier lag der Marktanteil zunächst bei nur 0,2 Prozent. Das Rennen selbst hatte RTL zuvor mit 6,83 Millionen Zuschauern die höchste Reichweite seit 2013 beschert und auch bei Sky war das Interesse mit 480.000 Zuschauern größer als sonst (DWDL.de berichtete).

Sport1© Sport1
Bei Sport1 freut man sich über zwei Saison-Spitzenwerte: Das Nordderby zwischen THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga verfolgten im Schnitt 430.000 Zuschauer, die einem hervorragenden Marktanteil von 2,5 Prozent entsprachen. Zuvor war auch schon das Spiel zwischen Bayern München und dem 1. FFC Frankfurt in der Frauen-Fußball-Bundesliga gefragt: Hier waren 400.000 Zuschauer dabei. Der Marktanteil belief sich auf überzeugende 2,6 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 1,6 Prozent erzielt, ehe das Handballspiel hier noch 1,3 Prozent schaffte. Die DEL-Partie zwischen Ingolstadt und München blieb anschließend hingegen bei nur 0,4 Prozent hängen. Darts war am Abend mit 310.000 Zuschauern sowie 1,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe wieder deutlich beliebter.

RTL NITRO© RTL NITRO
Nur mit Mühe haben die Niederländer am Sonntag einen Sieg gegen Luxemburg in der Qualifikation zur Fußball-WM erreicht. Zu sehen war das Spiel hierzulande bei RTL Nitro - das Interesse des Publikums hielt sich in Konkurrenz zur Formel 1 jedoch in Grenzen. Während der ersten Halbzeit verzeichnete das Spiel einen Marktanteil von 0,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, in der zweiten Hälfte wurden 0,8 Prozent erzielt. Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt 340.000 Zuschauer, die sich für die Partie begeistern konnten. Ungleich höhere Marktanteil verbuchte dagegen ProSieben Maxx mit der NFL: In der Spitze verbuchten die Live-Übertragungen Marktanteile von bis zu 4,4 Prozent. Mit einem Tagesmarktanteil von 1,6 Prozent lag ProSieben Maxx letztlich aber trotzdem hinter RTL Nitro, das auch dank starker Krimis in der Primetime letztlich mit 1,9 Prozent zu überzeugen wusste.

Was noch zu sagen wäre...

"Ich werde dem Sport in der ARD nicht verloren gehen. Es gibt da ein paar gute Ideen, was man abseits der regelmäßigen Sportschau noch unbedingt ausprobieren sollte."
Reinhold Beckmann im "Hamburger Abendblatt"