Riccardo Basile © Sky/A.Schätz
Noch vor der Niederlage des FC Bayern in Bochum stand der Rekordmeister der Fußball-Bundesliga in der Kritik. Für Aufsehen sorgte noch dazu ein angebliches Zitat von Bayern-Trainer Thomas Tuchel, über das Sky-Moderator Riccardo Basile in seinem Talk berichtete. Er habe gehört, dass Tuchel nach der Niederlage gegen Leverkusen in der Kabine folgenden Satz gesagt habe: "Ihr seid nicht so gut, wie ich annahm, dann muss ich mich eurem Niveau eben anpassen." Vor dem Bochum-Spiel wies Bayern-Sprecher Dieter Nickles - einst selbst Moderator bei Sky - zurück, dass dieser Satz gefallen ist. "Dass Thomas Tuchel einen Satz gesagt haben soll, der so nie stattgefunden hat - das ist schlichtweg nicht richtig und es ist nicht die Wahrheit", so Nickles. Solche Sätze, die in die Medienwelt hinausgehen, hätten eine toxische, bisweilen würdelose Wirkung. Auch Tuchel wies den Satz von sich: "Dieser Satz, den Dieter angesprochen hat, das ist ja völlig absurd. Ein Trainer, der so einen Satz sagt, der steigt ja nicht mehr in den Bus ein." Sky wiederum teilte wenig später mit, dass man "für fantatischen Livesport, aber eben auch für investigativen Journalismus" stehe. Das Reporterteam stehe für saubere Recherchen und genieße volles Vertrauen. Damit steht weiter Aussage gegen Aussage.

Sky Q © Sky
Sky könnte schon bald bei weiteren Sport-Übertragungen auf Online-Livestreams setzen. Nachdem der Sender neuerdings bei den Tennis-Matches der ATP und WTA zusätzlich zu seiner Programmierung auf den linearen Kanälen, alle Spiele bei Sky Q zeigt und dieses Angebot in Kürze auch für Wow-Kunden verfügbar machen will, könnte diese On-Demand-Strategie schon bald auch auf andere Sportarten ausgeweitet werden, wie ein Sky-Sprecher gegenüber "Digitalfernsehen" bestätigte. Konkrete Einzelheiten nannte der Sprecher zunächst nicht, doch dem Bericht zufolge wären auf dieses Weise ähnliche Übertragungen der jüngst erworbenen MotoGP möglich - etwa in Form mehrerer Channels, die zusätzliche Kamera-Perspektiven bieten. Auch im Falle der Premier League müssten bei sich überschneidenden Spielen nicht mehr zwangsläufig zwei lineare Sender genutzt werden. Selbst in der Bundesliga sei es "perspektiv nicht undenkbar", dass einige der kostspieligen linearen Sender zugunsten eines Livestreams bei Sky Q eingespart werden könnten, schreibt "Digitalfernsehen".

Bernd Reichart © A22 / Boris Breuer
Bernd Reichart, CEO von A22, gibt sich in einem Interview mit dem "Standard" weiterhin kämpferisch, was die Gründung einer Super League angeht. Zugleich hält er an seinem Vorhaben fest, alle Spiele kostenfrei anbieten zu wollen. "Das haben wir sehr detailliert über Monate modelliert und berechnet, auch in Zusammenarbeit mit den Investoren", so Reichart. "Genauso wie heute würden die Erlöse des Fußballs über Werbegelder und über Abos generiert, nur eben von der Liga selbst auf einer eigenen Plattform. Der Gedanke, mit einer großen Reichweite vor allem für Werbekunden attraktiv zu sein, ist kein so disruptiver, wie manchmal suggeriert wird. Gleichzeitig wissen wir, dass viele Fußballfans auch bereit sind, Geld zu zahlen, um Zugang zu Nicht-Live-Inhalten, speziellen Highlightpaketen, Watchpartys oder einer Plattform, die sie auch noch mit Klubs und mit anderen Fans verbindet, zu haben." Reichart machte gegenüber dem "Standard" zugleich deutlich, dass es nicht nicht um ein Promotion-Angebot handelt, sondern um ein "Geschäftsmodell, das auf den beiden wirtschaftlichen Geschäftsmodellen basiert wie der Fußball heute auch: Werbung und Aboerlöse", sagte er. "Natürlich werden wir Fans auf der Plattform immer wieder ein Angebot machen, auf die Attraktivität von zusätzlichen Services im Abobereich umzuspringen. Das ist genau das, was andere große globale Technologieunternehmen auch machen. Viele starteten im Free und haben es geschafft, sich über den Mehrwert von Aboerlösen zu einem hybriden Modell zu entwickeln. Genauso wie es jetzt Abo-Unternehmen wie Netflix oder Disney Plus tun, wenn sie Werbung schalten, um den Preis ihrer Abos attraktiver zu machen. Im Grunde enden alle genau auf dem gleichen Fleck: einem hybriden Modell, das Werbung und Aboerlöse generiert und so ein direktes Endkundengeschäft betreibt." Ob es tatsächlich eines Tages so kommen wird, bleibt indes abzuwarten. "Man muss erst mal immer noch Überzeugungsarbeit leisten", räumte Bernd Reichard in dem Interview ein.

Sport in Zahlen

ZDF © ZDF
Die Biathlon-Weltmeisterschaft hat am Wochenende für starke Quoten im ZDF gesorgt. So erreichte der Massenstart der Frauen am Sonntag ab 14:13 Uhr durchschnittlich 4,39 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, die den Marktanteil beim Gesamtpublikum auf herausragende 31,0 Prozent trieben. Als später die Herren antraten, saßen sogar 4,69 Millionen Fans vor dem Fernseher. Zu diesem Zeitpunkt belief sich der Marktanteil auf 27,4 Prozent. Aber auch bei den 14- bis 49-Jährigen konnte das ZDF mit der Biathlon-WM punkten: Hier lagen die Marktanteile am Sonntag bei 18,9 und 16,5 Prozent. 

Sky Sport Bundesliga © Sky
Erstaunlich schwache Quoten hat Sky am Samstagabend mit dem Bundesliga-Topspiel zwischen RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach eingefahren. Nur 320.000 Zuschauerinnen und Zuschauer wurden im Schnitt ab 18:30 Uhr gezählt - das bedeutete einen Minusrekord mit Blick auf die vergangenen Spielzeiten. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei nur 3,3 Prozent. Einzelspiele und Konferenz verzeichneten indes ab 15:30 Uhr noch überzeugende 14,0 Prozent Marktanteil, was aber ebenfalls ein ganzes Stück weniger war als in den vergangenen Wochen. Insgesamt schalteten 870.000 Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Zum Vergleich: Vor einigen Wochen waren es noch eine halbe Million Fans mehr. Kosten die langwierigen Spielunterbrechungen, wie sie momentan offenbar zum Alltag gehören, der Bundesliga also Fans? Die Entwicklung gilt es in den kommenden Wochen zu beobachten.

Was noch zu sagen wäre...

"Ich habe nie vom TV-Abschied gesprochen."
Kommentator Frank Buschmann via Instagram nach der Verwirrung um sein Posting der vergangenen Woche