Foto: Axel SpringerFür Springer zahlen sich die Investitionen in den Digital-Bereich in Zeiten der Print-Krise aus. Weil dort die Umsätze und das Ergebnis deutlich zulegten und gleichzeitig Copy-Preis-Erhöhungen für höhere Vertriebserlöse sorgten, konnte die Springer die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf das eigene Geschäft im ersten Quartal deutlich abmildern.

So sank der Umsatz in den ersten drei Monaten zwar von 641,7 auf 620,0  Millionen Euro, dieser Rückgang um 3,4 Prozent fiel im Vergleich zu anderen Unternehmen aber moderat aus. Hauptgrund dafür war das Segment Digitale Medien, das seinen Umsatz gegen den Trend kräftig um 28,5 Prozent auf nun 104,7 Millionen Euro steigern konnte. Auch die Werbeeinnahmen legten in diesem Segment übrigens um 26,6 Prozent zu, während sie konzernweit um 8 Prozent zurückgingen. Im Bereich Zeitungen National sanken die Werbeerlöse um 9,6 Prozent, bei den Zeitschriften sackten sie gar um 23,9 Prozent ab. Besonders hart traf es dort die Wirtschafts- und Finanzmedien, deren Werbeeinnahmen sich mehr als halbierten.

Der Rückgang bei den Werbeeinnahmen im Print-Bereich konnte aber durch diverse Copypreis-Erhöhungen, etwa beim Flaggschiff "Bild" abgefedert werden. So gingen die Vertriebserlöse konzernweit nur um 1,7 Prozent zurück, im Zeitungsbereich stiegen die Einnahmen aus dem Verkauf der Zeitungen sogar um 5,5 Prozent auf 153,9 Millionen Euro an. Die Zeitschriften waren auch hier stärker getroffen. Hier sank der Vertriebsumsatz von 94,0 auf 89,1 Millionen Euro. Doch trotz der Negativ-Meldungen von den Zeitschriften: Operativ wurde hier immer noch in Gewinn von 13,1 Millionen Euro eingefahren, was allerdings deutlich weniger war als im Vorjahr. Cash Cow bleiben weiter die Zeitungen, die ein Ebitda von 64,8 Millionen Euro beisteuern konnten. Im Digital-Bereich wurde ein operativer Gewinn von 6,8 Millionen Euro erwirtschaftet.

Alles in allem konnte Springer im ersten Quartal sein operatives Ergebnis (EBITDA) leicht um 2,1 Prozent auf 80,3 Millionen Euro steigern. Der Konzernüberschuss lag gar bei 213,0 Millionen Euro, wobei sich hier der Erlös aus dem Verkauf mehrerer Beteiligungen an Regionalzeitungen niederschlug. Bereinigt darum lag der Konzernüberschuss im ersten Quartal bei 34,9 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr bereinigt um den damaligen ProSiebenSat.1-Verkaufserlös 31,8 Millionen Euro Überschuss erreicht worden waren.

Auch wenn sich Springer bislang vergleichsweise gut schlägt, bleibt der Ausblick weiter recht düster. "Mit Blick auf 2009 bleiben wir aufgrund des konjunkturell bedingten Rückgangs der Werbeerlöse vorsichtig und stellen uns darauf ein, dass Umsatz und Ergebnis im Gesamtjahr deutlich unter das Rekordniveau des Vorjahres zurückgehen werden", so Vorstandschef Mathias Döpfner. Dennoch glaube er, dass Springer dank seiner crossmedialen Aufstellung und seiner starken Marken gestärkt aus der Krise hervorgehen werde.