SkySeit dem 4. Juli heißt das Pay-TV-Angebot nicht mehr Premiere, sondern Sky. Angeboten wird es bislang aber weiterhin von der Premiere AG. Auch aus dem Unternehmensnamen wird Premiere aber demnächst verschwinden. Die Aktionäre gaben auf der Hauptversammlung grünes Licht für die angestrebte Umfirmierung der Premiere AG in Sky Deutschland AG. 99,8 Prozent des anwesenden Grundkapitals stimmte zu. Wirksam wird die Umbenennung nun mit dem Eintrag ins Handelsregister, der in den kommenden Wochen erfolgen soll.

Unterdessen betonte Mark Williams in seiner Rede vor den Aktionären noch einmal, dass es um "weitaus mehr als nur eine Namensänderung" gehe. "Vielmehr setzen wir das Signal, dass alles besser geworden ist und noch besser werden wird", so der Premiere-Boss. Man habe unter anderem durch deutlich mehr HDTV-Kanäle das Angebot verbessert, in den Kundenservice investiert, um die Kundenzufriedenheit zu steigern und eine klare und einfache Preis- und Angebotsstruktur eingeführt.

Er verteidigte noch einmal die Entscheidung, den alten Markennamen Premiere abzuschreiben und das Angebot unter neuem Namen neu zu starten. "Unsere Analyse zeigte klar, dass eine Einführung unter neuem Namen deutlich schneller und kostengünstiger erfolgen kann als ein Neustart unter dem Namen Premiere." Allzu lange sollen die Gewinne dann auch gar nicht mehr auf sich warten lassen. Nachdem das Unternehmen im Herbst 2008 am Rande der Insolvenz stand, wie Williams bereitwillig zugab, soll im vierten Quartal 2010 die operative Gewinnschwelle erreicht werden. Bis dahin erwartet man 3,0 bis 3,4 Millionen Abonnenten. Ab 2011 soll Sky dann auch wieder einen Nettogewinn abwerfen.

Scharfe Kritik gab es bei der Hauptversammlung einmal mehr an den Ex-Vorständen Georg Kofler und Michael Börnicke. Der von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger erneut vorgebrachte Vorwurf: Beim Börsengang und bei der Kapitalerhöhung 2007 seien unrichtige Angaben zur Klassifizierung, zur Zählweise und zur Zahl der Abonnenten gemacht worden. Nach Mark Williams Amtsantritt war die Abonnenten-Zahl um fast eine Million nach unten korrigiert worden.

Bei Premiere/Sky stellte man sich bisher aber stets auf den Standpunkt, vorher habe es nur eine andere, keine falsche Klassifizierung gegeben. Laut Rechtsvorstand Enßlin werden mögliche Verstöße der Ex-Vorstände aber derzeit noch einmal geprüft. Gegebenenfalls werde das Unternehmen tätig werden. Die Entlastung des Ex-Vorstands und Ausichtsrats für 2008 wurden infolge dessen wie vorgeschlagen fast einstimmig vertagt.