Doris HeinzeNachdem der NDR seine Fernsehfilm-Chefin Doris Heinze bereits Ende August vom Dienst suspendiert hat, wurde der leitenden Mitarbeiterin des Senders nun fristlos gekündigt. Sendersprecher Martin Gartzke bestätigte am gestrigen Mittwoch, dass Heinze die Kündigung zugestellt worden und sie somit wirksam sei. Der Personalrat des Senders habe keine Einwände gegen die Kündigung gehabt.

Unklar ist derzeit, ob Heinze plant, gegen die Kündigung vorzugehen. Die Kündigung erfolgte, nachdem bekannt wurde, dass Heinze in ihrer Funktion Drehbücher und andere Filmvorlagen, die sowohl von ihr als auch von ihrem Mann stammten, gegen Vergütung geordert hatte. Das Verhalten war insofern regelwidrig, als dass die beiden ihre Stoffe unter Pseudonym eingereicht hatten und die Identität der Autoren dem NDR verborgen geblieben war. Im Falle Heinzes wäre unter Preisgabe der Identität das Honorar niedriger ausgefallen.
 

 

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Neben der fristlosen Kündigung kommt weiterer Ärger auf Heinze zu: Der NDR prüft eine Schadensersatzforderung gegen die ehemalige Abteilungsleiterin. Zudem wurde ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Betrug eingeleitet. Laut einem Bericht des "Focus" soll Heinze für ihre eingereichten Stoffe ein Honorar in Höhe von 94.000 Euro erhalten haben, wobei ihr nur rund die Hälfte zugestanden hätte. Laut NDR sei die Summe ein wenig niedriger. Genaue Zahlen nannte man mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht. Man geht aber von einem Schaden im fünfstelligen Bereich aus.