Blamabel bis bestens: Zuschauerservice der TV-Sender im Test

Kennen die Fernsehsender ihre eigenen Angebote? Wieviel Aufmerksamkeit schenken die Sender ihren Zuschauern, wenn diese nicht nur einschalten sondern nachfragen? Mit diesen beiden Fragen im Kopf hat das Medienmagazin DWDL.de seit Anfang August die Zuschauerredaktionen der acht großen deutschen TV-Sender über Wochen hinweg mit mehreren Anfragen getestet. Die Ergebnisse sind erstaunlich: Von bemerkenswerten schnellen Reaktionen bei Das Erste bis hin zum Totalausfall bei ProSieben war alles dabei.

Dabei ist es keineswegs so, dass die Öffentlich-Rechtlichen durch vermeintlich mehr Personal automatisch besser sind, wie das schlechte Abschneiden des ZDF beweist. Und kuriose Antworten gab es auch genug. Da kennt man bei Das Erste etwa sein eigenes Internetangebot nicht und bei Sat.1 verweist man auf illegale Inhalte. Andere Anfragen hingegen wurden völlig an der Frage vorbei beantwortet. Die ausführlichen Ergebnisse unseres Tests finden Sie auf den kommenden Seiten. Vorher möchten wir Ihnen noch kurz das Ziel, die Methodik und die Punktevergabe erklären.

 

 

Was wurde getestet? Über mehrere Wochen hinweg wurden die Zuschauerredaktionen der acht großen deutschen Vollprogramme Das Erste, ZDF, RTL, Sat.1, ProSieben, Vox, Kabel Eins und RTL II von uns mit Anfragen in drei verschiedenen Kategorien konfrontiert. Dabei haben wir, eigentlich banal, die drei häufigsten Anfragen an Zuschauerredaktionen gestellt. Wir wollten wissen, wie man eine verpasste Sendung noch einmal sehen könnte, wie man sich als Kandidat bewerben kann und wie man Autogramme bekommt. Neben der inhaltlichen Qualität ging es auch um die Frage, wie freundlich die Antwort ausfiel und ob z.B. Kontaktdaten für Rückfragen angegeben werden.

Die Methode: Um aussagekräftigere Ergebnisse und keine Momentaufnahmen zu bekommen, wurden alle Antworten nicht telefonisch sondern per eMail gestellt. Ein weiterer Grund: Bei manchem Privatsender wird die telefonische Hotline von einem Dienstleister, nicht vom Sender selbst übernommen. Für den eMail-Versand wurden diverse Privat-eMail-Adressen genutzt, die nicht zu DWDL.de zurück zu verfolgen sind. Ohne es in den eMails zu erwähnen, haben wir den Redaktionen jeweils eine Woche Zeit zur Beantwortung gegeben. Wenn 7 Tage nach der Anfrage keine Antwort kam, gab es null Punkte.

Die Punktevergabe: Jeder Sender bekam drei Anfragen. Bewertet wird zunächst einmal die Schnelligkeit der Antwort. Bei Antworten innerhalb von 4 Stunden gab es drei Punkte, bei Antworten innerhalb von 24 Stunden zwei Punkte, bei Antworten innerhalb von sieben Tagen noch einen Punkt. Blieb die Antwort ganz aus, gab es keine Punkte. In diesem Fall konnten logischerweise auch keine Punkte für die inhaltliche Qualität der Antworten vergeben werden. Auch hier gab es maximal drei Punkte. Pro Frage sind somit maximal sechs Punkte möglich. Bei drei Fragen bedeutet dies: 18 Punkte sind das Maximum.