ProSieben"Ich bin ein treuer Wechselwähler", bekannte sich Stefan Raab am Donnerstagmittag bei der Pressekonferenz zur bevorstehenden "TV Total Bundestagswahl" am kommenden Samstag. Mehr über seine privaten Polit-Präferenzen wollte er dann aber nicht verraten, dafür aber einen Tipp abgeben, wer nach der Wahl regiert: "Angela Merkel wird Kanzlerin bleiben - mit Schwarz-Gelb oder einer Großen Koalition", ist sich Raab sicher. Doch weder die vermeintlich sichere Siegerin noch Herausforderer Frank Walter Steinmeier werden zur ProSieben-Sendung kommen. Falls sich Angela Merkel und Frank Walter Steinmeier doch noch für eine Teilnahme entscheiden sollten, dann "stehen die Türen offen", so Peter Limbourg.

Und Stefan Raab sieht gerade bei Steinmeier Parallelen zu "Schlag den Raab", der die letzte Chance doch nutzen sollte. "Meine Philisophie ist ja: Nicht aufgeben bevor man definitiv geschlagen ist. Und am Samstagabend ist man noch nicht geschlagen", so Raab am Donnerstag, der dann noch scherzt: "Wenn Steinmeier nicht kommt, dann weiß er schon, dass er keine Chance mehr hat". Statt Steinmeier vertritt Parteichef Franz Müntefering die SPD, für die CDU kommt Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff. Mit dabei sind auch: Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Guido Westerwelle (FDP), Jürgen Trittin (Bündins 90/Die Grünen) und Gregor Gysi (Die Linke).
 

 
"Es wird eine härtere Auseinandersetzung als beim TV-Duell, weil es die letzte Chance die Parteien ist, noch einmal ihre Wähler zu mobilisieren", glaubt Peter Limbourg. Da die Kollegen von ARD und ZDF ihre Polit-Runden abgesagt haben, habe es in diesem Wahlkampf ja auch ohnehin gar nicht so viele Spitzenrunden im deutschen Fernsehen gegeben. Das macht auch Raab ganz zuversichtlich in diesem Jahr bei den 14- bis 49-Jährigen bessere Werte zu erzielen als das TV-Duell vor zwei Wochen, das er im Übrigen gerne moderiert hätte. Aber: "Mich hat keiner gefragt".

Limbourg / RaabDie genauen Themen der Sendung am Samstag wollen Limbourg und Raab im Vorfeld noch nicht nennen, aber Bildung, Internet und Jugend-Arbeitslosigkeit seien Themen von Bedeutung. Ein Journalist fragt, ob Peter Limbourg dann investigativere Fragen vorbereite als beim TV-Duell; ob er den Plasberg in sich rauslasse. Limbourgs schlagfertige Antwort: "Den Plasberg in mir, den gibt's nicht." Während er sich auf eine sachliche Diskussion freut, will Raab auf die Zwischentöne achten. "Mir geht es etwas mehr als Herrn Limbourg nicht nur um investigativen Politjournalismus sondern auch ein bisschen um die atmosphärische Seite in so einer Runde", sagt er. Denn er sei kein Mensch, der Parteiprogramme wählt, sondern Personen.

Dass gerade angesichts des geplanten Themas Internet die in diesem Themengebiet aktuell sehr präsente Piratenpartei nicht in die Sendung eingeladen wurde, erklärt Peter Limbourg auf Nachfrage: "Wir haben klar gesagt: Wir wollen die Parteien einladen, die im Bundestag vertreten sind. Wir können nicht nach Schätzungen gehen, wer vielleicht eine Chance hat und wer nicht. Dann müssten wir auch alle anderen die noch kandidieren, z.B. die Bibeltreuen Christen oder die Violetten, einladen." Auch bei der Abstimmung in der Sendung stehen nur die eingeladenen Parteien zur Wahl.