Wolfgang und Anneliese FernsehpreisEin großer Quotenhit ist die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises schon seit vielen Jahren nicht mehr. Dass aber ausgerechnet in dem Jahr, in dem es dem veranstaltenden Sender Sat.1 gelang, dank der Moderation durch Wolfgang und Anneliese endlich wieder frischen Wind in die Veranstaltung zu bringen, die mit Abstand schwächsten Zuschauerzahlen seit Bestehen eingefahren wurden, ist tragisch.

Gerade mal 1,34 Millionen Zuschauer sahen sich im Schnitt die Verleihung am Samstagabend an, das war im Vergleich zum Vorjahr, als das ZDF die Sendung übertrug, ein Rückgang um rund drei Millionen. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei nur 5,2 Prozent. Kaum besser lief es in der werberelevanten Zielgruppe: Mit 700.000 14- bis 49-jährigen Zuschauern belief sich der Marktanteil auch hier nur auf katastrophale 6,9 Prozent. Bitter: Selbst das ZDF, das sich bei den jüngeren Zuschauern sonst besonders schwer tut, hatte im vergangenen Jahr mehr 14- bis 49-jährige Zuschauer anlocken können.

Die Schuld für die sowohl für sich genommen als auch im Vergleich zu den letzten Jahren miserablen Quoten muss Sat.1 wohl sowohl bei sich selbst als auch bei den lieben Kollegen aus dem Stifterkreis suchen. Obwohl der Fernsehpreis von allen großen Sendern gemeinsam veranstaltet wird, setzten ARD, ZDF, RTL und ProSieben auf Kampfprogrammierung und zeigten ebenfalls Shows. ARD und ZDF schöpften dabei das ältere Publikum ab, RTL, ProSieben und mit Abschlägen auch hier der ARD-Klassiker "Verstehen Sie Spaß?" das jüngere. Doch auch Sat.1 selbst trieb durch allzu viele Werbepausen gerade zu Beginn der Veranstaltung die Zuschauer geradezu mutwillig in die Arme der Konkurrenz.