
Mit den Worten "Es geht bei diesem Fall um viel, am Ende vielleicht um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Fernsehens" erhebt Döpfner die Entscheidung endgültig zur Grundsatzfrage. Wenn Brender gehen muss, muss sich aus Döpfners Sicht auch Intendant Schächter anschließen. Der Ruf des ZDF wäre in jedem Fall ramponiert. Im Falle einer Abberufung Bredres könne eine Verfassungsklage womöglich das ganze System sprengen und die ohnehin skeptisch eingestellte EU auf den Plan rufen, so Döpfner.
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Der Widerwillen gegen Brender ging öffentlich vor allem von Hessens Ministerpräsident Roland Koch aus. Offiziell argumentierte der CDU-Politiker und stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates mit inhaltlichen Verfehlungen Brenders, eine politische Absicht war allerdings unverkennbar. So gilt Brender als Chefredakteur, der sich keiner politischen Partei zuordnen lässt, als unberechenbar für die Politik. Allerdings ist Koch nicht der einzige CDU-Vertreter, dem eine Absetzung Brenders gelegen käme. Im "Spiegel" hieß es im März, Brender gelte auch in der CDU-Spitze als "zu undiplomatisch".