Thomas LangheinrichDie Abschaltung des analogen Fernsehsignals rückt immer näher. Am heutigen Montag haben die Landesmedienanstalten den Vorschlag unterbreitet, die analoge Verbreitung über den Satelliten am 30. April 2012 zu beenden. Zu diesem Ergebnis kamen die Medienwächter nach Gesprächen mit Fernsehveranstaltern und weiteren Marktteilnehmern. Der Verband privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) begrüßt den Vorschlag in einem Sechs-Punkte-Papier.

Laut Angaben der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) empfangen bereits heute mehr als 70 Prozent der Satellitenhaushalte ihre Signale auf digitalem Weg - Tendenz steigend. "Ein konkretes Abschaltdatum, an dem es keine analogen Programmangebote über Satellit mehr gibt, schafft Klarheit für alle Beteiligten", so der ZAK-Vorsitzende Thomas Langheinrich (Bild).
 

 
Die nächste Aufgabe liege darin, ein Kommunikationskonzept für die Abschaltung zu entwickeln. Den Regulierern kommt im Falle einer Abschaltung auch die Aufgabe zu, auch die Belange der Kabelnetzbetreiber zu wahren, an deren Anlagen die Programmsignale noch analog herangeführt werden.

In ihrem Papier fordert der VPRT zudem von der Politik, bis Ende des kommenden Jahres ein Migrationskonzept für die Abschaltung des analogen Kabelsignals zu entwickeln. "Wir bitten die zuständige Medienpolitik, einen festen Abschaltzeitpunkt für die analoge Satellitenverbreitung moderierend und gestaltend zu begleiten. Die Politik sollte dabei festlegen, dass im Laufe des nächsten Jahres auch für das Kabel ein verbindliches und diskriminierungsfreies Migrationskonzept aufzustellen ist", so VPRT-Präsident Jürgen Doetz.

Auch bei den Öffentlich-Rechtlichen drängt man auf eine baldige Regelung der Analog-Abschaltung. In seiner Haushaltsrede am vergangenen Freitag sagte ZDF-Intendant Markus Schächter, die Abschaltung der analogen Verbreitung via Kabel und Satellit sei für die nahe Zukunft wichtig. Dann könne "endlich die teure Doppelausstrahlung aller Programme - analog, digital - beendet werden". Die sei im Interesse der Zuschauer, "weil die Verwirrung durch unterschiedliche Standards entfällt", so Schächter.