9Live mit fragwürdiger RätselgrafikWieder einmal sorgt der Anrufsender 9Live, der zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehört, mit einem Gewinnspiel für Aufsehen. Diesmal allerdings nicht wegen Unregelmäßigkeiten beim Spielablauf oder einem erneuten Verstoß gegen die Gewinnspielsatzung, die mit einem Bußgeld belegt ist. Dieses Mal handelt es sich eher um eine grafische Gedankenlosigkeit. So zeigte 9Live in einer Sendung ein Kreuzworträtsel, dessen Anordnung der Felder stark an das Hakenkreuz der Nationalsozialisten erinnert. So weit, so ungeschickt.

Selbst für arglose Zuschauer, die den Schulreifetest bestanden haben, dürfte die geometrische Ähnlichkeit zum politischen und in Deutschland weitgehend verbotenen Symbol erkennbar, wenn nicht gar auffällig sein. Auf den Fauxpas angesprochen stellt man sich beim Sender, der Ratespielen veranstaltet, in denen es auch um das Erkennen von Formen und Begriffen gibt, erstaunlich ratlos: "Wir saßen nach Ihrem Hinweis zu sechst um den Bildschirm herum und haben nicht erkannt, was das Problem sein soll", zitiert "Spiegel Online" eine Sprecherin. "Man braucht schon viel Phantasie, um da etwas reinzuinterpretieren", so die Sprecherin weiter.
 

 
Auch wenn man beim Sender das Offensichtliche nur mit Müh und Not zu erkennen vermag, erklärt man vorsorglich, dass es mit dem Rätsel wohl etwas ungeschickt gelaufen sei. Man erklärt die Form des Rätsel zum Einen mit der Natur des Spiels, das den Titel "Über Kreuz" trägt. Zudem habe ein großer Teil der Mitarbeiter des Senders einen Migrationshintergrund, so dass nicht alle Kollegen entsprechend sensibilisiert seien.

Die Grafik vom Wochenende ist nicht die erste Ungeschicklichkeit dieser Art. Vor ziemlich genau zwei Jahren sagte eine Moderatorin in der von 9Live produzierten Sendung "Night Loft" bei ProSieben: "Ja aber komm, da musst Du ein bisschen enthusiastisch und...yeah arbeiten...Arbeit macht frei".  Wenig später entschuldigte sich die Moderatorin für die Verwendung der Redensart der Nationalsozialisten, die über den Toren von Konzentrationlagern prangte, mit den Worten: "Das sind diese Live-Momente, diese spontanen, wo irgendetwas einfach rausflutscht, was man irgendwo mal aufgeschnappt hat, was einfach ein Fehler war". Die Moderatorin wurde daraufhin entlassen. Die fragwürdige Grafik indes, sie war hingegen vorbereitet und flutschte nicht einfach raus.