Foto: PhotocaseDer Starkbier-Anstich mit dem traditionellen Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg sorgte am Mittwoch dieser Woche im Dritten Programm des BR für erstaunlich gute Quoten. Die Wiederholung der Fastenpredigt am heutigen Freitag wird allerdings um einiges kürzer ausfallen als die Erstausstrahlung, was nicht nur der knappen Sendezeit geschuldet ist. So werden in der Wiederholung um 19:45 Uhr laut einem Bericht von "Focus Online" Passagen nicht zu sehen sein, in denen Kabarettist Michael Lerchenberg den Bundesaußenminister Guido Westerwelle mit einem KZ-Organisator verglich.

Zudem werden Äußerungen über die bayerische Polizei in der Wiederholung nicht zu sehen sein. "Auch wenn die Sendung nicht zu lang geraten wäre, hätten wir die inkriminierten Szenen auf jeden Fall herausgenommen", zitiert "Focus Online" den BR-Intendanten Thomas Gruber. Daneben fallen unverfängliche Interviews mit Politikern in der Wiederholung der Schere zum Opfer. Dem Bericht zufolge wurde die Entscheidung über die Kürzung von Fernsehdirektor Gerhard Fuchs gefällt.
 

 
In der Mediathek des Bayerischen Rundfunks ist die Sendung in voller Länge zu sehen. Als Begründung wird angeführt, dass der Auftritt auch bei Youtube in voller Länge zu finden sei. Lerchenberg sagte während seiner satirischen Fastenpredigt über Außenminister Westerwelle: "Alle Hartz IV-Empfänger sammelt er in leeren, verblühten Landschaften zwischen Usedom und dem Riesengebirge, drumrum ein Stacheldraht. Haben wir schonmal gehabt".

Weiter sagte er: "Und überm Eingang steht bewacht von neoliberalen Ichlingen im Gelbhemd, in eisernen Lettern: Leistung muss sich wieder lohnen". Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden protestierte gegen den Beitrag. Auch Westerwelle zeigte sich empört. Laut "Focus Online" will Kabarettist Lerchenberg künftig beim Starkbieranstich nicht mehr auf die Kanzel steigen.