VDD - Verband Deutscher DrehbuchautorenHäufig wird am deutschen Fernsehen bemängelt, dass es zu wenige innovative Formate gibt - und noch seltener solche aus eigener Entwicklung. Der Grund sind nach Ansicht des Verbandes Deutscher Drehbuchautoren nicht mangelnde Ideen unter den Kreativen, sondern der Sparkurs von Sendern und Produktionsfirmen gerade in der Format-Entwicklung.

Fakt sei, dass das Development in Deutschland mit seinen künstlerischen und wirtschaftlichen Risiken auf die Autoren abgewälzt werde und dass immer weniger Entwicklungsgelder bereitgestellt würden, schreibt der VDD-Vorstand in einem öffentlichen Appell. Die sichtbare Folge sei, dass Deutschland bei den Exporten der Film- und Fernsehwirtschaft noch hinter Schweden und den Niederlanden rangiere und sich zudem weite Kreise bereits vom Fernsehen verabschiedet hätten.

"Anstatt das Potential der heimischen AutorInnen zu nutzen und in die Entwicklung eigener, neuer Formate zu investieren, werden Lizenzen aus anderen Ländern erworben und Abgüsse bestehender Sendungen realisiert. Die Folge sind die gleichen Programme für immer dasselbe Publikum, das nur noch einen kleinen Teil der potentiellen Zuschauer ausmacht. So wandern wichtige Teile unseres Publikums ab. Davon profitieren dann ausländische Produktionen und Lizenzgeber, die mutiger als die einheimische Fernsehindustrie in neue Formate investieren", so die VDD-Vorstände. Man müsse aber nun die Möglichkeiten der Digitalisierung offensiv nutzen, indem man neue Märkte erschließe und damit auch neues Publikum gewinnen.
 

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Der VDD fordere daher, dass insbesondere die erste Entwicklungsphase besser finanziert werden müsse, wenn die Innovationsfähigkeit nicht schon im Fundament geschwächt werden soll. Dies sei die arbeitsaufwändigste Phase, werde aber gar nicht oder unverhältnismäßig schlecht bezahlt. Zudem würde die Entwicklung immer häufiger abgebrochen. "Eine Reduzierung der Honorare und Kürzung der Entwicklungsgelder, wie sie einige Branchenteilnehmer in ihrer eigenen wirtschaftlichen Not betreiben, führen zu einer Verödung des Angebots an neuen Stoffen", so der VDD.