Foto: BravoDie Bundesagentur für Arbeit (BA) bezahlt offenbar seit Jahren für Artikel in der Jugendzeitschrift "Bravo". Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Demnach hatte die Behörde bereits im Jahr 2007 eine entsprechende Kooperation mit dem Bauer-Verlag vereinbart.

Das Projekt "Job Attacke", in dem "Bravo" im redaktionellen Teil regelmäßig Angebote der Bundesagentur zu Ausbildungsplätzen und Berufswahl vorstellt, hat die Arbeitsagentur bisher 2,2 Millionen Euro gekostet. Allein 2009 zahlte die Behörde an den Bauer-Verlag 700.000 Euro. Es sei eine "sinnvolle Kooperation im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit", so BA-Marketingleiter Carsten Heller. Die Behörde nehme "keinen Einfluss auf die redaktionellen Inhalte", stehe aber "Bravo" bei der Zusammenarbeit "mit Rat und Tat" zur Seite.



Der Bauer-Verlag hält die Vereinbarung mit der Bundesagentur für unproblematisch: Der finanzielle Beitrag der BA werde "zur Abgeltung sämtlicher Kommunikationsleistungen erbracht und nicht etwa für die Verfassung redaktioneller Beiträge". Für bedenklich hält hingegen der Deutsche Presserat die Kooperation. Im März rügte das Gremium, das über die Einhaltung des Pressekodexes wacht, einen "Bravo"-Artikel (DWDL.de berichtete). Darin wurde berichtet, wie der Fernsehunterhalter Oliver Pocher das Angebot eines BA-Informationszentrums testet. Dem Leser werde aber verschwiegen, dass Pocher "als Werbefigur der Bundesagentur agiert" und von dieser auch "für diesen Besuch engagiert wurde", hieß es in der Begründung,