Die perfekte MinuteFrau Kock am Brink, es ist jetzt schon ein bisschen her, aber mich interessiert wie Sie am Morgen nach der ersten Sendung von „Die perfekte Minute“ vom Quotenerfolg erfahren haben...

Ich war am Flughafen Köln-Bonn und hatte zum ersten Mal in meinem Leben meinen Flieger verpasst. Sie können sich also vorstellen: Ich war aufgeregt. Dann bekam ich um exakt 8.33 Uhr einen Anruf von Wolfgang Link. Der machte es dann erst so spannend, dass fast mein Herz ausgesetzt hätte. Und als er dann endlich die 14,4 Prozent nannte, sahen ein paar verwunderte Passagiere eine hüpfende Frau am Gate.

Die Erleichterung muss ja auch deshalb sehr groß gewesen sein, weil die Show ja fast ausschließlich über Sie und Ihr TV-Comeback vermarktet wurde...

Ich glaube nicht, dass die Sendung allein über meine Person vermarktet worden ist. Ich habe mir größte Mühe gegeben, den Inhalt der Show an den Mann und die Frau zu bringen und meine Begeisterung darüber mitzuteilen. Hätte es die nicht gegeben, hätte ich die Sendung nicht gemacht. Dann wäre ich lieber noch weitere Jahre nicht mit eigener Sendung auf dem Bildschirm gewesen.
 
 
 
Es war ja auch nicht gerade ein leises Comeback. Die Gameshow-Queen der 90er Jahre kehrt zurück - mit einer zweistündigen Primetime-Gameshow. Das war ein Alles-oder-nichts-Comebackversuch oder?

Ich habe versucht, das ein bisschen zu relativieren. Wenn ein Sender wie Sat.1 sich neu aufstellen will, dann hat der Sender auch das recht dazu, Formate erstmal in kleiner Stückzahl auszuprobieren. Insofern habe ich mir auch größte Mühe gegeben, den Ball nach außen flach zu halten. In mir drin sah es natürlich anders aus, innerlich stand ich in Flammen. Der Druck, den man sich vor allem auch selbst aufbaut, ist bei aller Rationalität, die man in den Jahren gelernt hat, riesig. An meiner Reaktion am nächsten Morgen habe ich erst so richtig gesehen, wie sehr ich wirklich unter Druck stand. Das kann man verdrängen, gerade in der Produktionsphase. Aber wenn dann die Stunde der Wahrheit oder besser gesagt die Minute der Wahrheit kommt, dann ist das für das ganze Team schon beindruckend.

Sie haben seit der „100.000 Mark Show“ bei vielen Formaten vor aber als Realisatorin auch hinter den Kulissen gearbeitet. Geht man danach anders an eine Moderationsaufgabe heran?

Ich arbeite seit über zwanzig Jahren auch hinter der Kamera. Ich habe ja auch nicht als Moderatorin angefangen, sondern im redaktionellen Bereich und mit meiner Casting- und Redaktionsfirma. Bei der „Perfekten Minute“, aber auch schon damals bei der „100.000 Mark Show“ knie ich mich ziemlich in die Abläufe rein. Ich bin jetzt zum Beispiel schon 10 Tage früher als eigentlich geplant nach Köln geflogen um mit den Kollegen von Shine Germany an der Sendung zu arbeiten. Diese Sendung war eine Team-Leistung, um mal ins Fußballer-Deutsch zu wechseln.

Passt ja gerade gut. Aber dann die Nachfrage: Spielt Ihre Mannschaft denn auch eine zweite Hälfte? Anders gefragt: Geht es weiter?

(räusper) Ich freue mich sehr Ihnen mitteilen zu dürfen, dass es weitergeht. „Die perfekte Minute“ geht in der nächsten Saison weiter. Das freut uns sehr, weil sich der ganze Einsatz damit gelohnt hat. Den Zuschauern gefällt es offenbar und ich selbst bekomme auch so viel Feedback. „Endlich mal wieder eine Show für die ganze Familie“, bekomm ich da oft zu hören. Das freut mich einfach. Und den Vermarkter freut es auch: Die Sendung ist ein positives, werbefreundliches Umfeld.