Ein Platz an der SonneDass die ARD-Fernsehlotterie ab der kommenden Saison neuer Trikotsponsor des Bundesligisten FC St. Pauli ist, gefällt nicht jedem - es geht dabei angeblich um 3,2 Millionen Euro. Zum Problem könnte nun allerdings werden, dass die Vereinbarung des eigenständigen Unternehmens zuvor nicht mit der ARD abgesprochen wurde.

Wie der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, sorgte der Plan, mit dem Schriftzug "ARD Fernsehlotterie" und womöglich mit dem Markenzeichen der ARD-Eins zu werben, bei der ARD für Unmut. Man besitze alle Rechte an den Markenzeichen und werde sie für die Trikotwerbung nicht freigeben, beschieden die ARD-Oberen den Lotto-Leuten.



Auf die Trikots darf nun bloß noch der Slogan "Ein Platz an der Sonne". Die Senderhierarchen, vor allem NDR-Intendant Lutz Marmor, wollten den Eindruck vermeiden, Gebührenmillionen für Reklame zu verpulvern. Zum anderen wollten sie verhindern, dass etwa in der "Sportschau" Berichte über einen Bundesliga-Club gesendet werden, der für die ARD zu werben scheint.

In Erinnerung ist wohl auch noch ein Sponsorvertrag mit dem Rad-Team der Deutschen Telekom - damals waren Jan Ullrich und Kollegen mit der Eins auf dem Shirt in das Rennen gegangen, das zugleich von der ARD übertragen wurde. Als "Offizieller Sponsor im Herz von St. Pauli" wird die ARD-Fernsehlotterie nun die Funktions- und Trainingsbekleidungen der Lizenzspielermannschaft mit ihrem Logo branden. Hinzu kommen unter anderem das Branding der Drehbandenflächen im Millerntor-Stadion sowie TV-Spots auf der Video-Wall.

Dabei alleine soll es jedoch nicht bleiben. "Wir werden darüber hinaus auch den Verein und die Fans mit gemeinsamen Aktionen in unser Engagement mit einbeziehen“, sagte Christian Kipper, Geschäftsführer der ARD-Fernsehlotterie, vor wenigen Tagen auf einer Pressekonferenz.