Logo: NDRIm Streit um die Berichterstattung des Norddeutschen Rundfunks über den Textildiscounter Kik konnte die Landesrundfunkanstalt vor dem Hamburger Landgericht einen Erfolg erringen. Nachdem das Gericht im Mai entschieden hatte, dass der NDR einen kritischen Film über das Unternehmen, der am 7. April in der Reihe "Panorama - die Reporter" lief, zunächst nicht mehr ausstrahlen durfte, wurde die Entscheidung bereits am 6. Juli von der gleichen Instanz aufgehoben, wie erst jetzt bekannt wurde.

Der Grund für die Aufhebung des Urteils: Der NDR konnte die in dem Film aufgestellten Behauptungen über das Unternehmen mit weiteren Fakten untermauern. Der fragliche Film "Die Kik-Story" wird daher am morgigen Mittwochabend um 21:45 Uhr noch einmal in einer aktualisierten Fassung im Ersten zu sehen sein. Um 22:35 Uhr gibt es dann bei "Panorama - die Reporter" die Ergebnisse der weiteren Recherchen detaillierter zu sehen.
 

 
In dem zunächst untersagten Film zeigte Reporter Chistoph Lütgert Näherinnen in  Bangladesch, die laut NDR unter menschenunwürdigen Bedingungen für das Unternehmen Kik tätig gewesen seien. Im Mai entschied das Gericht auf Antrag des Unternehmens, dass der NDR die Frauen nicht als "Kik-Näherinnen" bezeichnen dürfe. Daraufhin startete der NDR weitere Recherchen. Laut Mitteilung des Senders konnten die gemachten Angaben vor Ort in Bangladesch verifiziert werden, was das Gericht nun würdigte und das Ausstrahlungsverbot zurücknahm.

Damit ist auch das Verbot auf Verbreitung weiterer Aussagen, die im Film getätigt wurden, zurückgenommen worden. Allerdings: Der NDR darf ein gezeigtes Foto des Firmenchefs aus Gründen des Urheberrechts nicht mehr verwenden. Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de hieß es bei Kik zu der Entscheidung: "Das Verfahren hinsichtlich der NDR-Reportage 'Die Kik-Story' wurde unsererseits noch nicht zu den Akten gelegt. Wir prüfen ein weiteres rechtliches Vorgehen".