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Fernsehstars sind in aller Munde, doch Radiomoderatoren erlangen nur selten große Bekanntheit - nicht mal durch den erst kürzlich erstmals verliehenen Deutschen Radiopreis, der sogar im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Den Radiostationen schmeckt das freilich nicht.

Einen Schuldigen haben sie bereits ausgemacht: Es ist der Privatsenderverband VPRT, der sich nach Ansicht vieler Radiomacher zu sehr auf Fernseh-Themen konzentriert und dabei das Radio aus den Augen verliert. Deshalb droht dem VPRT nun eine Austrittswelle. "Der Bereich Radio fällt immer hinten runter. Es stehen ständig Fernseh-Interessen im Vordergrund", sagte Christophe Montague, Chef der französischen NRJ-Radiogruppe, gegenüber "Spiegel Online".

Die Firma "Regiocast" wird bereits zum Jahresende mit Sendern, an denen man die Mehrheit hält, zum Ende des Jahres den VPRT verlassen, wie laut "Spiegel Online" aus einer internen VPRT-Mail hervorgeht. Demnach sei zudem zu erwarten, dass auch die Sender des "Nordwest-Zeitungs-Verlages" folgen werden. FFH-Chef Hans-Dieter Hilmoth, der sich im VPRT um den Radio-Bereich kümmert, bedauerte die Entscheidung: "Es wäre schade, wenn jemand geht."