Foto: ZDF/Kerstin BänschAn rechtlichen Streitigkeiten in der Nachrichtenagentur-Szene mangelt es in den letzten Monaten nicht. dapd gegen dpa, dapd gegen AFP - und nun auch dapd gegen das Bundespresseamt mit Steffen Seibert an der Spitze, wie der Branchendienst Meedia am Wochenende berichtete. Die dapd droht dem Bundespresseamt mit einer Klage, um die staatliche Einrichtung dazu zu bringen, der dapd die gleichen Preise für den Bezug der News-Abos zu zahlen wie der dpa.

Hintergrund: Die Eigentümer Martin Vorderwülbecke und Peter Löw investieren derzeit gewaltig, um die dapd zu einer Nachrichten-Vollagentur auszubauen und der dpa Kunden abzujagen. Bislang erhält die dapd vom Bundespresseamt allerdings laut Meedia nur 803.803 Euro, wohingegen der dpa satte 2,733 Millionen Euro für ihre Dienste überwiesen werden. Die dapd-Anwälte ließen das Bundespresseamt Mitte September wissen: "Unsere Mandantinnen werden ihre Rechte gerichtlich durchsetzen, wenn das Bundespresseamt nicht die an die dapd nachrichten GmbH und dapd nachrichtenagentur GmbH zu leistenden Vergütungen auf ein entsprechendes Niveau anhebt."

 

 

Um der Forderung Nachdruck zu verleihen kündigte die dapd zudem dem Bericht zufolge dem Bundespresseamt für das kommende Jahr bereits die Auslandsmeldungen. Die dapd vertreibt in Deutschland exklusiv die Auslandsmeldungen der AP. Diese Kündigung bestätigte das Bundespresseamt Meedia gegenüber, zum weiteren Vorgang wollte sich das Amt allerdings nicht äußern. Es handle sich um einen "internen Meinungsaustausch zwischen Vertragspartnern", zu dem man grundsätzlich nicht Stellung nehmen wolle.