Margot Käßmann© BR/Max Kohr
Mit zwei kurzen Sendungen ist sie am Reformationstag sowie am Buß- und Bettag im ZDF zu sehen, dennoch findet Margot Käßmann religiöse Themen in den Medien unterrepräsentiert. "Es ist eine Verachtung der Realität, dass in den Medien solche Themen so wenig vorkommen", sagte Käßmann im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".

"Ich finde diesen Traditionsverlust wirklich traurig". Die zurückgetretene Landesbischöfin und EKD-Ratsvorsitzende verwies in diesem Zusammenhang auf die 50 Millionen Menschen, die in Deutschland Mitglieder einer Kirche sind. "Fünf Millionen gehen regelmäßig am Sonntag in einen Gottesdienst, nur 700.000 besuchen am Wochenende ein Fußballstadion. Über Fußball aber wird ständig berichtet", kritisierte Käßmann.

 

Die Menschen wüssten oft gar nicht, was gefeiert wird und verwechselten etwa den Reformationstag mit Halloween. Über die Zeit nach ihrem in den Medien omnipräsenten Rücktritt sagte Käßmann: "Ich bin einfach froh, meine Ruhe zu haben. Auch alle Einladungen zu Jahresrückblicken von Gottschalk bis Jauch habe ich abgesagt." So weit geht der Wunsch nach mehr Religion im Fernsehen dann wohl doch nicht.