Diese Telegeschichte beginnt am 13. Mai 1995 im Point Theatre in Dublin. Dort findet an diesem Abend einmal mehr der „Grand Prix d’Eurovision de la Chanson“ statt, in dem diesmal 23 europäische Länder um das (vermeintlich) schönste Lied Europas wetteifern. Deutschland geht mit dem unbekannten Duo „Stone & Stone“ und dem Titel „Verliebt in Dich“ direkt auf Startplatz 3 ins Rennen. Es ist eine erschreckend unrunde Nummer, die der verantwortliche MDR dafür ausgewählt hat. Gesang und Instrumentation harmonieren kaum miteinander. Der Auftritt ist brav, der Text wurde hastig aus dem Englischen übersetzt und mutet merkwürdig spirituell an. Der Grand-Prix-Experte Jan Feddersen fasst die Darbietung als einen „fusseligen Klangteppich, schwülstig und penetrant zeigefingerhaft in jeder Hinsicht“ zusammen, bei dem die Sängerin Cheyenne Stone im „weißen Priesterinnengewand“ und mit „evangelischem Blockflötenblick“ große „Mühe hat, Töne zu treffen“.

Es kommt, was kommen muss. Während sich am Ende des Abends der norwegische Beitrag „Nocturne“ von der Band „Secret Garden“ über insgesamt 148 Punkte und den Sieg freuen kann, erhält der deutsche Song bloß einen einzelnen Punkt aus Malta und landet auf dem letzten Platz. Ein Schock. Derart schlecht hat Deutschland in der 40-jährigen Geschichte des Wettbewerbs bis dahin noch nie abgeschnitten. Die beiden Mitglieder von „Stone & Stone“, Tatjana Cheyenne und Glen Penniston, die auch miteinander verheiratet sind, scherzen nach der Veranstaltung zwar, dass sie nun nach Malta auswandern werden, doch stellt der Ausgang für sie eine große Enttäuschung dar. Kurz darauf trennen sie sich. Musikalisch und privat.

In Deutschland wird der letzte Platz von der Presse als Blamage oder Debakel rezensiert und der Zähler aus Malta als „Gnadenpunkt“ abgewertet. Selbst der amtierende Bundeskanzler Helmut Kohl kann sich seine Häme nicht verkneifen und gratuliert der ARD spöttisch „zu ihrem großartigen Abschneiden beim europäischen Chanson-Wettbewerb“. Dabei belässt er es nicht und legt nach: „Stellen Sie sich vor, ich komme von einer internationalen Konferenz mit nur einem Punkt nach Hause zurück.“

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Angesichts dieser erdrückenden Kritik erwägt die ARD bereits am Tag nach der Show, das Auswahlprozedere des deutschen Beitrags überdenken zu wollen oder sich gar komplett aus dem jährlichen Festival herauszuziehen. Doch es wird ganz anders kommen.

Am Boden

Die Schmach von Dublin führte im ersten Schritt dazu, dass die Federführung für den „Grand Prix“ vom MDR zum NDR wanderte, der fortan für die Durchführung der Vorentscheide und die Auswahl der deutschen Acts verantwortlich war. Diese Entscheidungen fielen insbesondere in das Ressort von NDR-Unterhaltungschef Jürgen Meier-Beer. Er führte als erste Maßnahme eine nationale Ausscheidungsrunde wieder ein, bei der allein das Publikum per Telefonabstimmung den deutschen Beitrag bestimmen sollte. Zuvor war es meist jahrzehntelang üblich gewsen, die Auswahl von einer Fachjury treffen zu lassen. In den letzten drei Jahren hatte der MDR sogar vollständig auf eine Vorauswahl verzichtet und jeweils einen Act direkt nominiert. Das war Geschichte, nun hatten die Zuschauenden das letzte Wort.

Jürgen Meier-Beer © IMAGO / Hogreve Jürgen Meier-Beer übernahm die Verantwortung für den ESC
Die entscheidende Wende brachte diese Änderung trotzdem nicht. Im Gegenteil. Beim ersten Versuch im Jahr 1996 setzte sich der Sänger Leon mit seinem Titel „Planet of Blue“ im nationalen Voting zwar souverän gegen seine Konkurrenten durch, zum „Grand Prix“-Finale nach Oslo durfte er dennoch nicht reisen. Weil nämlich lediglich 23 Startplätze vorgesehen waren, um die sich 30 Nationen bewarben, entschieden die Jurys aller teilnehmenden Länder zuerst darüber, welche Titel überhaupt gut genug für einen Einzug ins Finale waren. Und der vom deutschen Fernsehvolk gewählte Leon konnte die Expert:innen mit seinem Lied nicht überzeugen, sodass Deutschland diesmal sogar gänzlich aussetzen musste. Die Big-Four-Regelung, später Big-Five-Regelung, die Deutschland einen festen Platz im Finale garantiert, gibt es erst seit 1997. 

Das Verlassen einzig auf eine Publikumswahl brachte folglich noch nicht den gewünschten Effekt, was zu einer weitreichenden Änderung des Verfahrens führte. Ab jetzt entschieden über die Auswahl der Titel für den Vorentscheid nicht mehr die Mitglieder einer Redaktion oder eines ausgewählten Gremiums, sondern einzig die größten Plattenfirmen des Landes. Diese erhielten einen festen Startplatz zugesprochen und durften allein und völlig frei darüber entscheiden, welchen Act und welchen Song sie auf ihrem jeweiligen Ticket ins Rennen schicken wollten. Schließlich hätten diese Firmen „doch mehr Know-how, um die richtigen Komponisten und Texter zu engagieren, als irgendwelche Jurys oder gar nur ich“, verteidigte Jürgen Meier-Beer dieses Verfahren in einem späteren Interview. „So ergibt sich hoffentlich ein repräsentativer Überblick über alles, was die deutsche Musikszene aktuell ausmacht.“

Mit diesem Manöver erhofften sich Meier-Beer und der NDR gleich mehrere Vorteile. Zunächst nahmen sie sich auf diese Weise selbst aus der Schussbahn der Nörgler. Man präsentiere, so ihre neue Erzählung, ja nur noch das, „was die Plattenfirmen für erfolgsträchtig halten.“ Jegliche Kritik an einzelnen Beiträgen wäre folglich an die Adressen der Labels zu richten. Gleichzeitig war man zuversichtlich, dass die Firmen ihre populärsten Gesichter entsenden und der Veranstaltung dadurch zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen würden. Hier aber spielten die Plattenfirmen nicht mit. Zu sehr schreckten sie vor einem möglichen Scheitern zurück, was der Beliebtheit ihrer Stars vielleicht hätte schaden können. Da jeder Song damals zwingend in der Landessprache vorgetragen werden musste, stand für die deutschen Beiträge zudem keine internationale Vermarktung in Aussicht. (Diese Vorschrift verschwand auf Drängen von Deutschland erst im Jahr 1999.) Kurzum, richtig attraktiv war für die Plattenfirmen eine Teilnahme nicht.

Guildo für Deutschland

Für den Vorentscheid im Jahr 1998 nominierte das Label EMI Electrola dann überraschend den exzentrischen Schlagersänger Guildo Horn. Obwohl er seine ehrliche Liebe für den Schlager und den „Grand Prix“ versicherte und sich schon in zwei Alben vor dem klassischen Liedgut der 70er-Jahre musikalisch verneigt hatte, sorgte seine Nominierung für heftige Diskussionen. Schließlich lief Horn mit seinem ironischen Lied „Guildo hat Euch lieb“, seinem langen, schütteren Haar, seinen schrillen Outfits und seiner unbändigen Energie auf der Bühne all dem zuwider, was man bisher vom gediegenen „Grand Prix“ gewohnt war.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

„Darf so einer für Deutschland singen?“, fragte die „Bild“-Zeitung vor seinem Auftritt auf ihrer Titelseite. In den nachfolgenden Tagen meldeten sich daraufhin immer neue Musikschaffenden wie Dieter Thomas Heck oder Gunther Gabriel, die eine Verballhornung ihrer geliebten Veranstaltung befürchteten. Insbesondere der langjährige Grand-Prix-Komponist Ralph Siegel wetterte öffentlich gegen Horn. Nicht unwichtig war hierbei, dass das Lied von Guildo Horn aus der Feder von VIVA-Chaos-Moderator Stefan Raab stammte und er dieses statt unter seinem bürgerlichen Namen unter dem Pseudonym Alf Igel veröffentlicht hatte. Nachtigall, trapps, trapps. Offensichtlich persönlich beleidigt drohte Siegel daraufhin, sich aus dem Wettbewerb komplett zurückziehen zu wollen. Das aber tat er nicht, im Gegenteil, er trat stattdessen gleich mit drei Produktionen gegen Horn und Raab an.

Dank der umfangreichen Berichterstattung war die Neugier auf Guildos Auftritt beim Vorentscheid am 26. Februar 1998 in Bremen enorm. Rund 700.000 Anrufe zählte die Telekom im Laufe der Abstimmung, die Guildo Horn mit einer überwältigenden Mehrheit von knapp 62 Prozent der Stimmen eindeutig für sich entscheiden konnte. Die zweitplatzierte Band „Rosenstolz“ blieb mit 10,6 Prozent der Anrufe weit abgeschlagen. Dadurch war klar, Guildo fährt nach Birmingham, wo er überraschend den siebten Platz erreichte.

Die Aktion erwies sich nicht bloß als ein triumphaler Sieg für Guildo Horn, sie war ebenso lohnend für den NDR. Die Reichweite für den Vorentscheid hatte sich im Vergleich zum Vorjahr auf sieben Millionen Menschen verdoppelt. Die durchschnittliche Sehbeteiligung beim Finale stieg sogar um das Vierfache auf 12,60 Millionen an. Damit war es gelungen, den „Grand Prix“ wieder ins Gespräch zu bringen und ihm eine neue gesellschaftliche Relevanz einzuhauchen. Genau das, was sich Jürgen Meier-Beer und der NDR so sehr ersehnten. Auf welche Weise dies gelang und ob der Song irgendwelchen Ansprüchen genügte, war dafür letztlich unbedeutend.

In Horn manifestierte sich zugleich die Tragweite der vorangegangenen Regeländerung. Erst durch die frei bestimmte Direktnominierung durch seine Plattenfirma konnte er überhaupt antreten. Vorher wäre er mit Sicherheit an jeder redaktionellen Auswahlkommission oder Jury gescheitert.

Wadde hadde Stefan Raab da?

Als zwei Jahre später Stefan Raab seine eigene Teilnahme am „Grand Prix 2000“ mit der Nummer „Wadde hadde dudde da?“ anmeldete, begann der Horn'sche Zyklus von Neuem. Wieder erzürnten sich einige Gemüter, die den traditionsreichen Contest ein weiteres Mal bedroht sahen. Wieder heizten Zeitungen die Debatte an. Wieder bejubelte das eine Lager Raab, wieder zweifelte ein anderes an seiner Eignung. Wieder gewann Raab die nationale Telefonabstimmung haushoch (mit rund 57 Prozent der Stimmen), wieder stiegen die Reichweiten vom Vorentscheid im Vergleich zum Vorjahr (diesmal auf 7,87 Millionen), wieder verdoppelte sich die Sehbeteiligung im Finale (diesmal 10,03 Millionen Menschen) und mit dem fünften Platz schnitt er noch besser als Guildo Horn ab. Und wieder profitierte der NDR von dem ganzen Rummel.

Stefan Raab beim ESC-Vorentscheid 2000 © IMAGO / Sven Simon ...und heute abend ist er wieder hier! Stefan Raab beim ESC-Vorentscheid 2000

Zwar verlief der „Grand Prix“ im Jahr 1999 – also im Jahr zwischen Horn und Raab - mit der Band „Sürpriz“ aus deutscher Sicht mit einem dritten Platz noch erfolgreicher, das Interesse am Finale blieb trotzdem mit einer durchschnittlichen Reichweite von fünf Millionen Menschen verhalten. Oder anders gewendet, dass ein Beitrag gut abschnitt, war offenbar unerheblich. Einzig der Wirbel um kontroverse Teilnehmende im Vorfeld des Vorentscheids ließ das Interesse am Event und die Einschaltquoten wachsen. Es waren folglich vor allem schrille oder umstrittene Typen, die den nötigen Treibstoff für zuschauerstarke TV-Ausstrahlungen lieferten. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf müssen die Ereignisse um den „Grand Prix“ im Jahr 2001 betrachtet werden.

Trash trifft Schlager

Im Januar 2001 lud der NDR Vertreter:innen der Presse nach Hamburg zu einem Medientreff an Bord der „Mississippi Queen“ ein. Während das Schiff über die Elbe schipperte, stellte Jürgen Meier-Beer dort den illustren Kreis der dreizehn diesjährigen Teilnehmenden vor. Die Schlagersängerin Michelle ging mit einer großen Ballade ins Rennen, die Gruppe „Tagträumer“ versprach, als „echte Band“ handgemachte Musik zu liefern und der Rockmusiker Wolf Maahn wollte den Wettbewerb nicht „den Selbstdarstellern“ überlassen. Auch der tapfere Ralph Siegel stellte an Bord seine beiden diesjährigen Kompositionen vor, die er von den German Tenors („A Song For Our Friends“) und von Lou + Band („Happy Birthday Party“) vortragen ließ. Außerdem trat „Grand Prix“-Legende Joy Fleming mit den zwei jungen Sängerinnen Lesley und Brigitte für die Schweiz an. Das Land hatte aufgrund seines schlechten Abschneidens im Vorjahr keinen eigenen Platz im Finale erhalten und hoffte, über das deutsche Los nach Kopenhagen fahren zu können. So weit, so unspektakulär.

An dieser Stelle endete der Kader jedoch nicht, denn es brauchte ja noch jene skurrilen Gestalten, an denen sich die Öffentlichkeit reiben konnte. Und Meier-Beer konnte abliefern. Er präsentierte den früheren Künstler:innen-Manager Oliver Lübbering, der als DJ Balloon und seinem Song „I’m A Technorocker“ für laute Töne sorgen wollte. Die Mitglieder der Kombo „Illegal 2001“ kamen selbst zwar nicht aufsehenerregend daher, versprachen dafür mit Textzeilen wie „Hat unser Schumi ´nen kleinen Penis, weil er so große Autos fährt?“ wenigstens etwas Aufsehen auf sich ziehen zu können. Noch kalkulierter und verzweifelter ging das Projekt „Love Rocket“ vor, deren Sängerinnen mit kurzen Outfits und einem Song über Telefonsex-hotlines („0190 Hey Du Da“) ganz auf die Skandal-durch-Sex-Karte setzten. Dementsprechend beinhaltete ihr Beitrag plumpe Ergüsse wie „Ich bin die kleine Geile gegen Langeweile“.

All diese Bemühungen standen aber im Schatten der beiden spektakulärsten Kandidaten im Feld. Einer von ihnen war der Münchner Modedesigner Rudolf Moshammer, der wegen seiner exzentrischen Art, seiner verhätschelten Hündin Daisy, die er überall mitnahm, und seiner Verehrung für den Bayern-König Ludwig II. deutschlandweit bekannt war. Weniger berühmt war er für sein gesangliches Talent.

Vor allem bestätigte sich auf der Bootsfahrt, was seit Monaten als Gerücht durchs Land kursierte. Reality-Star Zlatko Trpkovski verkündete dort, sich ebenfalls um ein Ticket nach Kopenhagen zu bewerben. Der gelernte Automechaniker war wenige Monate zuvor durch seine Teilnahme in der ersten Staffel von „Big Brother“ zu großer Bekanntheit gelangt. Dabei fiel er insbesondere durch seine einfache Art und durch die vermeintlichen Lücken seines Allgemeinwissens auf. Etwa hörte er dort zum ersten Mal von einem gewissen Schriftsteller namens William Shakespeare. Szenen wie diese machten ihn zum gefundenen Fressen für Sendungen wie „TV Total“ und brachten ihm schnell den Beinamen „Sladdi - The Brain“ ein.

Zlatko 2001 beim Grand Prix Vorentscheid © IMAGO / Scherf Zlatko auf der Bühne beim Vorentscheid zum Grand Prix 2001

Nach seinem überraschenden Auszug aus dem TV-Container folgten unzählige Interviews, Berichte, ein eigenes Reality-Format („Zlatkos Welt“) sowie die Hauptrolle in einem Kinofilm („Mr. Boogie“), der aber nie öffentlich aufgeführt wurde. Außerdem besang er zwei Nummer 1-Singles – nämlich „Ich vermiss' dich... (wie die Hölle)“ und „Großer Bruder“ (zusammen mit Mitbewohner Jürgen Milski) - und ein zugehöriges Album.

Zlatko war einer der ersten Reality-Stars des deutschen Fernsehens und derjenige, den die Branche zum ersten Mal gnadenlos bis in die Haarspitzen vermarktete. Er stand darum als Symbolfigur für all die Verfehlungen des Privatfernsehens, für all den Sittenverfall des Reality-Booms, für die kommerzielle Ausschlachtung des Musikmarktes und für das Scheitern des deutschen Bildungssystems. Somit bildete er den größtmöglichen Gegensatz zum romantisierten Schlager der alten Zeiten und wurde aus dem Stand zum Feindbild Nummer 1. Für die Presse und für viele seiner Mitstreitenden. Insbesondere die Gruppe „Tagträumer“ verschleierte ihre Ablehnung nicht und kündigte für den Vorentscheid an, an das Saalpublikum Ohrenstöpsel für dessen Auftritt zu verteilen. Dem NDR konnten solche Auseinandersetzungen nur recht sein, zogen sie doch auch in diesem Jahr die Aufmerksamkeit der Nation mit Gewissheit auf das Event.

In den Wochen vor dem Vorentscheid berichtete die „BILD“-Zeitung auch noch davon, dass die Gruppe „Love Rocket“ zur visuellen Untermalung ihres Telefonsex-Songs einen Strip auf der Bühne hinlegen wollte. „Jetzt wird der Schlager-Grand-Prix zur Peepshow!“, lautete die zugehörige Schlagzeile. Obwohl Produzent, Label und Band dieser Meldung vehement widersprachen und versicherten, keine Entblößung geplant zu haben, entschied der NDR kurzerhand, den Beitrag vom Wettbewerb wegen Nichteinhaltung der „rundfunkrechtlichen Vorgaben“ auszuschließen. Es ging heiß her in den Wochen vor dem Vorentscheid.

Durch den Ausschluss von „Love Rocket“ schrumpfte die Auswahl auf zwölf Teilnehmende. Bevor diese dann am 2. März 2001 in Hannover gegeneinander antraten und um die Gunst des Publikums sangen, tauchte plötzlich und unerwartet ein weiterer Kandidat auf, der das bisherige Feld auf den Kopf stellen würde. Es war ausgerechnet der Moderator Thomas Gottschalk.

Was genau mit Gottschalk passiert war, wie sich Zlatko auf der Bühne schlug und wer letztlich für Deutschland singen durfte, erzählt der zweite Teil dieser Telegeschichte, die am morgigen Samstag erscheint.

Der ESC-Vorentscheid 2024 läuft unter dem Titel "Das deutsche Finale" am Freitagabend um 22:05 Uhr im Ersten