Der "Super Bowl", also das Finale der amerikanischen Football-Liga NFL, ist in den USA ein nationales Großereignis - und das Erstaunlichste: Das Football-Fieber wird von Jahr zu Jahr immer größer. Anfang der 90er Jahre verfolgten im Schnitt noch um die 80 Millionen Zuschauer die "Super Bowl"-Übertragung, nach der Jahrtausend-Wende waren es dann schon meist um die 90 Millionen. 2010 wurde erstmals die Schallmauer von 100 Millionen Zuschauer durchbrochen, im vergangenen Jahr mit 111 Millionen Zuschauern ein neuer Allzeit-Quotenrekord aufgestellt - und in diesem Jahr wurde diese Marke nun noch einmal übertroffen - wenn auch nur hauchdünn.

111,3 Millionen Zuschauer verfolgten das Spektakel im Schnitt bei NBC, also rund 300.000 mehr als im vergangenen Jahr. Noch nie hatte eine Sendung im US-Fernsehen so viele Zuschauer. Abgesehen vom Super Bowl konnte nur das "M*A*S*H"-Serienfinale, das 1983 106 Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten, in ähnliche Reichweiten-Dimensionen vorstoßen.

 

 

Im Lauf des Spiels stieg die Zuschauerzahl erwartungsgemäß sukzessive an. Während des letzten Viertels waren im Schnitt fast 118 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher mit dabei. Die Halbzeit-Show mit Madonna hatte im Schnitt 114 Millionen Zuschauer - auch das war ein neuer Rekord in der Super Bowl-Geschichte. Als im vergangenen Jahr die Black Eyed Peas auftraten, lag die Zuschauerzahl fast vier Millionen niedriger.

Beim in den letzten Jahren so gebeutelten Network NBC darf man sich heute nicht nur über die grandiosen Quoten für den Super Bowl freuen, sondern auch darüber, dass der Auftakt der zweiten Staffel der Castingshow "The Voice" im Anschluss satte 37,6 Millionen Zuschauer vor dem Bildschirm hielt. Zum Vergleich: "Glee" hatte bei FOX im vergangenen Jahr nach dem "Super Bowl" knapp elf Millionen Zuschauer weniger. Der "Undercover Boss"-Auftakt vor zwei Jahren hatte allerdings sogar über 38 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher gehalten.

Nun wird spannend, wie sich "The Voice" aus Quotensicht weiterentwickelt. Natürlich wird es ohne das Super Bowl-Lead In massiv nach unten gehen. Doch der jahrelange Platzhirsch "American Idol" präsentiert sich mit derzeit 17,5 bis 18,5 Millionen Zuschauern so schwach wie nie. Zumindest in der Zielgruppe scheint ein Wachwechsel an der Spitze der erfolgreichsten Formate im US-Fernsehen nicht ausgeschlossen. Mehr dazu wie jede Woche freitags in unserem regelmäßigen "US-Update".

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