Full House© Warner
Neben Serien, die auf Filmen basieren und der Produktion von Mini-Serien ist nach wie vor ein weiterer Trend in den USA en vogue: die Wiederbelebung von alten Serienstoffen. Dieses Mal ist laut TV Guide die ABC-Sitcom "Full House", die zwischen 1987 und 1995 in acht Staffeln auf ABC zu sehen war, von Interesse. Nach 192 Folgen könnte die damals sehr erfolgreiche Familien-Comedy jetzt wieder weitererzählt werden. Kreativkopf der Serie, Jeff Franklin, wurde bereits von Warner Bros. TV mit der Erstellung eines Drehbuchs für das geplante Sequel betraut - auf welchem Sender die Serie über den alleinerziehenden Vater dreier Töchter ausgestrahlt werden soll, steht dabei jedoch noch in den Sternen. Ebenfalls unsicher ist bislang, wie voll das Haus werden könnte: Bereitschaft signalisierten bereits Candace Cameron Bure (D.J.), Jodie Sweetin (Stephanie) und Andrea Barber (Kimmy). Ein Engagement von John Stamos ist eher unwahrscheinlich, ebenso ist unsicher, wie es sich mit dem Interesse der Olsen-Zwillinge an einer Fortsetzung verhält.

HBO Logo© HBO
Apropos Serien, die auf Filmen basieren: begeistert ist man davon derzeit vermutlich nicht zuletzt wegen "Hannibal" (NBC), "Bates Motel" (A&E) oder "Fargo" (FX) auch bei HBO. Aus dem DVD-Regal gezogen, haben die Verantwortlichen den Film "Shutter Island" mit Leaonardo DiCaprio in der Hauptrolle des Edward "Teddy" Daniels von Oscarpreisträger Martin Scorsese. Hören soll die Serie auf den Titel "Ashecliffe", den Namen des Krankenhauses auf der fiktiven Insel Shutter Island, in dem Mitte des 20. Jahrhunderts strittige Methoden zur Heilung von psychisch kranken Patienten durchgeführt werden. Wie bereits bei der Premierenfolge der HBO-Serie "Boardwalk Empire" soll Scorsese wieder verantwortlich für die Inszenierung der Auftaktfolge sein und die Regie übernehmen. Angelegt ist das Projekt als Prequel, womit die Serie vor den Ereignissen des Films ansetzen und die fragwürdigen Methoden der Krankenhausgründer in den Blick nehmen würde.

lifetime© lifetime
Und noch ein Film findet eine Fortsetzung auf dem kleinen Bildschirm. In der Entwicklung befand sich das Projekt "Damien" zum Horrorfilm "The Omen" aus den 70er Jahren beim eigentlich auf die weibliche Zielgruppe schielenden Sender Lifetime bereits seit Mai dieses Jahres. Nun hat der Sender direkt sechs Folgen auf den Bestellzettel geschrieben, die nächstes Jahr ausgestrahlt werden sollen. Darin soll die Entwicklung Damiens zum Mann und die Auseinandersetzung mit der Rolle als Sohn Satans fokussiert werden. Kreativ verantwortet wird die Lifetime-Serie "Damien" von Glen Mazzara, der bei der zweiten und dritten Staffel von "The Walking Dead" als Showrunner fungierte. Im Bereich der Mini-Serien tut sich derweil auch etwas. BBC America und BBC Wales/BBC One machen gemeinsame Sache und wollen in "The Living and the Dead" den Kampf eines Bauers für den Glauben an die Existenz nach dem Tod vorführen. Nathan Appleby, Landwirt Ende des 19. Jahrhunderts in Somerset, befindet sich dabei in zunächst sechs Folgen in einer Zeit zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und rationalem Denken einerseits und dem Glauben an Geister, Dämonen und Mythen andererseits.

Louis CK Live at the Beacon Theater© louisck.net
Mit dem Emmy für die beste schauspielerische Leistung in einer Comedy-Serie wurde es für Louis C.K. auch nach vier Jahren Nominierung in Folge nichts. Stattdessen durfte er dabei zuschauen, wie erneut der Vorjahressieger Jim Parsons die goldene Dame auf der Bühne entgegen nehmen durfte. Allerdings konnte der Schöpfer der FX-Serie "Louie" den Preis für das beste Drehbuch ergattern. Nächstes Jahr könnte C.K. nun ein weiteres Eisen im Feuer haben, denn FX hat nun eine zehn Folgen umfassende Comedy-Serie bestellt, bei der der gelernte Stand-Up-Comedian als Produzent fungiert. Die Serie nennt sich "Baskets" und stellt Chip Baskets in den Mittelpunkt - ein gescheiteter Clown, der fortan eine unprominente Stelle beim Rodeo erhält. Aber nicht nur C.K. ist an dem Projekt beteiligt: Zach Galifianakis ("Hangover") wird in die Rolle Chips schlüpfen und ebenfalls als Produzent tätig sein.

BoJack Horseman© Netflix
Erst letzten Freitag ging die animierte Serie "BoJack Horseman" mit 12 Folgen bei Netflix an den Start und schon gibt es gute Neuigkeiten für die Macher und Stimmgeber. Der Streaminganbieter hat nämlich nun grünes Licht für eine zweite Staffel gegeben. Will Arnett, der BoJack Horseman seine Stimme leiht, darf dies neben dem diese Woche mit einem Emmy für seine schauspielerische Leistung in "Breaking Bad" ausgezeichneten Aaron Paul dann wieder für weitere 12 Folgen tun. Der Mensch mit Pferdekopf und Whiskyvorliebe wird damit die Ausrichtung von Netflix und das weitere Befüllen des Portfolios in Sachen Comedy verfestigen.

Longmire© RTL NITRO
An einem anderen Ort wurde jedoch ein Ende verkündet - und das kam sogar etwas überraschend. Obwohl die Western-Serie "Longmire" die am meisten gesehene, eigenproduzierte Drama-Serie in der Geschichte von A&E ist, hat sich der Sender dazu entschieden, die Serie nach drei Staffeln nicht fortzuführen. Das Produktionsstudio Warner Horizon sucht jedoch bereits nach einer neuen Heimat, um die Geschichte weitererzählen zu können. Nicht aufgelöst wurde nämlich, ob eine der Hauptfiguren am Ende der dritten Staffel überleben wird, oder nicht. Nicht nur A&E setzt den Rotstift an, auch die kanadische Produktion "Lost Girl" (Showcase), die in den USA beim Sender Syfy beheimatet ist, wird nach der 16 Folgen umfassenden fünften Staffel nicht fortgeführt. Die ersten acht Folgen der finalen Staffel werden zum Ende dieses Jahres über den Schirm laufen - die letzten acht im Herbst 2015.

Enlisted© FOX
NBC versprach mit "Emerald City" eine Mini-Serie und Neuinterpretation des "Zauberer von Oz" schaffen zu wollen, die man von der Art her zuvor noch nie so gesehen hat. Diese Art erinnert dabei jedoch ein wenig an den HBO-Erfolg "Game of Thrones": zwei Königreiche konkurrieren in Oz um die Vorherrschaft. Durch Zufall gerät Dorothy Gale in diese Welt und hält fortan das Schicksal der Königreiche in den Händen. Soweit die Theorie. In der Praxis sieht es nun aber so aus, dass die zehn Folgen der modernen Version des Filmklassikers nicht realisiert werden. Noch vor dem Produktionsstart hat der Sender ein Veto eingelegt, womit "Emerald City" neben "Hieroglyph" von Fox auf einer Stufe stehen dürfte: eine teure Serie, die ohne Pilot bestellt wurde und die noch vor Start der Produktion eingestellt wurde. Auf immerhin eine Staffel brachte es im Gegensatz dazu die Militär-Comedy "Enlisted" bei Fox. Yahoo Screen hatte erst kürzlich Interesse an einer Fortführung bekundet, aber auch dort ist man nun an ein Ende gekommen. "Enlisted" wird keine Auferstehung an neuem Ort erleben. An einer Fortführung der NBC-Sitcom "Community" ist Yahoo Screen jedoch noch interessiert.

Eva Longoria© DWDL.de
Ärzte und Juristen sind seit jeher beliebte Berufsfelder, die in Serien mehr oder weniger am Rande unter die Lupe genommen werden. Für ersteres hat man sich nun sowohl bei NBC, als auch bei CBS entschieden. Bei NBC hat das noch in den Kinderschuhen steckende Projekt auch bereits einen Namen. "Critical" wird beschrieben als ein Mix aus "Emergency Room" und "Dr. House" und wird von der ehemals verzweifelten Hausfrau Eva Longoria mitproduziert. Drehen soll sich die Drama-Serie um eine Ärztin mit lateinamerikanischen Wurzeln, die von einem einst gemachten Fehler eingeholt wird. Bei CBS nähern sich die Produzenten von "Parenthood" hingegen thematisch einem Krankenhaus mit High-Tech-Ausrüstung. Im Silicon Valley versuchen die Ärzte dort, die neuesten medizinischen Geräte und Erkenntnisse ein- und umzusetzen. In einem angeblich hart umkämpften Wettstreit konnte sich CBS das noch namenlose Projekt sichern. Gleicherweise großes Interesse von mehreren Sendern gab es an einem noch ebenfalls namenlosen Projekt, das die beiden besagten Berufsgruppen, Ärzte und Juristen, inhaltlich zusammenbringt. Drehen soll sich die zu entwickelnde Serie bei ABC um medizinische Fehldiagnosen und deren gerichtlichen Konsequenzen.

Bert the Farting Hippo bei Navy CIS© CBS
Ein pupsendes Nilpferd hält derzeit die Rechtsabteilung von CBS auf Trab. Es geht um "Bert, the farting Hippo" - eine Figur, die 2003 zum ersten Mal in einer "Navy CIS"-Folge auftauchte und seitdem in über einem Dutzend weiterer Episoden zu sehen war. Das von Flatulenzen geplagte Tier kam bei den Fans so gut an, dass CBS 2009 auf die Idee kam, es in seinem Online-Store zum Verkauf anzubieten. Dazu kooperierte man damals den amerikanischen Hersteller, der das Kuscheltier, das geräuschvoll pupsen kann, auch urheberrechtlich schützen ließ. Soweit, so gut. Doch 2012 entschied der Betreiber des CBS-Stores, dass man so ein Nilpferd doch auch billiger produzieren lassen kann und griff fortan auf einen chinesischen Hersteller zurück. Der amerikanische Hersteller sieht nun durch das konkurrierende Pups-Hippo seine Urheberrechte verletzt und gibt den entgangenen Gewinn mit 733.000 US-Dollar an. Fraglich ist allerdings noch, ob ein Pups-Geräusch im Zusammenhang mit einem Plüsch-Nilpferd überhaupt schützbar ist. Bei CBS geht man nicht davon aus: "We believe this to be a flatulent abuse of the legal system, and we intend to clear the air on this matter immediately."

US-Quoten-Update

Emmys 2014© Television Academy
Während man in Deutschland aus Angst vor miesen Quoten kaum weiß, wo man den Deutschen Fernsehpreis verstecken soll - die ARD zeigt ihn diesmal am späten Freitagabend - ist das Interesse an der Emmy-Verleihung in den USA weiterhin groß. In diesem Jahr sahen bei NBC trotz der ungewohnt frühen Ausstrahlung im Sommer und auch noch am Montag- statt Sonntagabend 15,59 Millionen Zuschauer zu. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist das zwar ein deutlicher Rückgang - damals hatten sogar 17,8 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Trotzdem war es die zweithöchste Reichweite der vergangenen acht Jahre. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 4,2/14 Prozent Marktanteil (Rating/Share) sehr gut.

True Blood© RTL II
Am Sonntag verabschiedete HBO sich von einem seiner größten Quotenhits: "True Blood" ging zu Ende. Von seinen Allzeit-Bestwerten hat sich die Serie zwar ein Stück weit entfernt, zum Serienfinale gab es für die Erstausstrahlung aber mit 4,04 Millionen Zuschauern nochmal einen Staffelbestwert zu feiern - das waren minimal weniger als beim Finale der vorhergehenden Staffel. Wieviele Zuschauer es letztlich sein werden, wenn man alle Plattformen wie HBO Go und Wiederholungen mit einbezieht, lässt sich aktuell noch nicht sagen, die Reichweite wird aber dadurch nochmal deutlich steigen. Im Schnitt kamen die Folgen alles in allem in dieser Staffel so laut HBO auf 9,4 Millionen Zuschauer.

Dallas© TNT
Die Neuauflage von "Dallas", die sich bei TNT inzwischen in ihrer dritten Staffel befindet, entwickelt sich langsam aber sicher für den Sender zu einem Problemfall. Derzeit schalten nicht mal mehr zwei Millionen Zuschauer ein. Am vergangenen Montag waren es noch 1,84 Millionen, der Tiefpunkt war im März mit 1,78 Millionen Zuschauern erreicht worden. Zur Erinnerung: Als "Dallas" Mitte 2012 gestartet ist, schalteten fast 6,9 Millionen Zuschauer ein, beim Auftakt der zweiten Staffel waren es noch gut drei Millionen. Ob man sich angesichts der Entwicklung bei TNT noch für eine vierte Staffel erwärmen kann, scheint ungewiss. Schon sicher für eine weitere Staffel verlängert wurde hingegen "The Last Ship", das am Sonntag seine erste Runde vor 4,4 Millionen Zuschauern beendete. Mit den Quoten kann TNT sehr zufrieden sein - wenn man vom Rückgang nach Folge 1, die damals noch 5,3 Millionen Zuschauer hatte, absieht, hielt sich die Reichweite seitdem sehr stabil.

Rising Star USA© ABC
Abschließend noch ein Blick auf "Rising Star": Nachdem es im Verlauf der Staffel zunächst von Woche zu Woche neue Hiobsbotschaften zu verkünden gab, erholten sich die Quoten zum Finale immerhin nochmal leicht. 3,57 Millionen Zuschauer sahen das zweistündige Live-Finale am vergangenen Sonntag nun, das waren immerhin 550.000 mehr als in der Woche zuvor. Der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 1,0/3 Prozent (Rating/Share). Auch das war eine leichte Verbesserung, gleichwohl aber natürlich deutlich zu wenig. Die Auftaktepisode hatten im Juni 5,2 Millionen Zuschauer verfolgt, das Zielgruppen-Rating lag damals bei 1,5 - und schon das war eine Enttäuschung gewesen.