Sleepy Hollow© Fox
Eigentlich sollte es eine harmlose und auf die Serie zugeschnittene humoristische Werbekampagne werden, dann machte jedoch das Timing einen Strich durch die Rechnung der zuständigen PR-Agentur ThinkJam und des Senders Fox. Die Rede ist von „Sleepy Hollow“, der Serie zum Film, die gerne mit dem Slogan „Heads Will Roll“ Hand in Hand geht. Die erste Staffel der Serie über den sein Unwesen treibenden, kopflosen Reiter wird am 16. September im DVD-Regal zu finden sein. Anlässlich dessen wurde der #HeadlessDay ausgerufen, der mit mehreren Motiven und Slogans beworben werden sollte. „Does this axe make my head look small?“ heißt eine Frage der Kampagne in Form von Glückwunschkarten und zeigt den Kopflosen mit Axt in seiner Hand. Allerdings startete die Kampagne „Kopflostag“ kurz nachdem der Fall über die angebliche Enthauptung des US-Journalisten Steven Sotloff durch IS-Extremisten bekannt wurde. „Wir entschuldigen uns für das unglückliche Timing unserer „Sleepy Hollow Headless Day“-Ankündigung. Die tragische Nachricht von Steven Sotloffs Tod wurde zu dem Zeitpunkt bekannt, als die Email bereits versendet wurde. Unser tiefstes Beileid gilt ihm und seiner Familie“. Nicht nur die zuständige Agentur, auch Sender Fox reagierte auf den ungünstig gewählten Zeitpunkt zum Start der Kampagne.

Hemlock Grove© Netflix
Keine Rückkehr wird es für „Gang Related“ bei Fox geben. Die Sommer-Serie über das Gangmitglied Ryan Lopez, das sich beim LAPD eingeschleust hat und dort Karriere macht, wird aufgrund des zwar konstanten, aber mäßigen Zuschauerinteresses nach nur 13 Folgen nicht weiter erzählt werden. Nicht nach einer, aber nach drei Staffeln werden auch bei der Netflix-Serie „Hemlock Grove“ die Lampen ausgemacht. Die Ansage zum Ende der Horrorserie von Eli Roth kommt zeitgleich mit der Bestellung der dritten Staffel, die aus zehn Folgen bestehen wird und nächstes Jahr ausgestrahlt werden soll. Ebenfalls kein Interesse an der Fortführung eines Formats hat man unterdessen bei Syfy: bei der halbstündigen Talkshow „Wil Wheaton Project“, mit und von Wil Wheaton, wird nach 12 Episoden der Rotstift angesetzt. Gewidmet hatte sich die Show des „The Big Bang Theory“-Ensemblemitglieds größtenteils seiner Vorliebe für Scienc-Fiction-Filme, und News bezüglich Video- und Computerspielen. Aufbereitet wurde dies für ein Nischenpublikum, das jedoch aus Sicht des Senders wohl zu nischig, bzw. zu klein war, um an dem Projekt festhalten zu wollen.

Syfy - Imagine Greater© NBC Universal
Einem anderen, sehr prestigeträchtigen Projekt wendet man sich jedoch beim auf Science-Fiction fokussierten Sender zu: der Romanklassiker „Childhood's End“ („Die letzte Generation“) von Arthur C. Clarke aus dem Jahr 1953 soll bei Syfy zu einer Mini-Serie verarbeitet werden. In der Adaption sollen sechs Folgen entstehen, die das Problem der Kinderlosigkeit und damit das Aussterben der Menschheit thematisieren. Zu diesem Umstand kommt es durch eine Invasion von zunächst unsichtbaren Außerirdischen, den „Overlords“. In den Umsetzungsprozess involviert sind unter anderem Nick Hurran und Matthew Graham (beide „Doctor Who“). Im Entwicklungsprozess für eine neue Mini-Serie befindet sich auch NBC. Dort nimmt man sich aber eines anderen Themas an und zwar eines Biblischens. In den Blick genommen werden dort die Zehn Gebote, die in zehn einstündigen Episoden verarbeitet werden sollen. Auch hierbei schielt man auf ein bereits vorhandenes Vorbild: „The Decalogue“, ein Fernsehdrama in zehn Teilen des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieślowski, steht Pate für das fast gleichnamige Projekt „Decalogue“.

FOX© FOX
Bei Fox widmet man sich nach dem Aus von „Gang Related“ neuen Projekten, die sich bereits in der Entwicklung befinden. Bestellt hat der Sender einen Piloten, der eine Adaption der ABC-Serie „The Greatest Amercian Hero“ aus den 80er Jahren vorsieht. Drehen wird sich die Neuauflage um den Lehrer Isaac, der durch das Tragen eines Superhelden-Kostüms besondere Kräfte erhält. Allerdings hat dieser noch Schwierigkeiten, das neue Gewand unter seine Kontrolle zu bringen. Spannend dürfte auch das Projekt über den Sänger der Band „Weezer“ aus Los Angeles werden. Hinter dem Projekt „DeTour“ steht nicht nur der Frontman Rivers Cuomo selbst, sondern auch der Ideengeber der USA-Network-Serie „Psych“, Steve Franks. Ein Drehbuch wurde zudem auch noch für eine Adaption der australischen Mini-Serie „Jack Irish“ geordert, die wiederum auf den Büchern des Südafrikaners Peter Temple basieren. Das Original dreht sich dabei um Jack Irish, der frühere Anwalt, der nach der Ermordung seiner Ehefrau zum Privatdetektiv und Geldeintreiber wird und versucht, sein Leben zu sortieren.

NBC© NBC
Nicht mehr ganz so oft sieht man dieser Tage Comedy-Serien und Formate aus dem humoristischen Fach, die live vor Publikum produziert werden. Bei NBC ist gar die Late-Night-Sketch-Show „Saturday Night Live“ die einzige, die in dieser Tradition steht, vor allem nachdem Tina Feys „30 Rock“ in den Hafen des Ruhestands eingelaufen ist. Nun will man bei NBC wieder auf diese Produktionsform setzen und hat anlässlich dessen einen Piloten von Christopher Moynihan und Sean Hayes („Will & Grace“) bestellt, die jede Woche live und inklusive Live-Werbung ausgestrahlt werden soll. Das Projekt hört auf den Namen „Hospatility“ und fokussiert die Gastfreundschaft in einem Hotel in Manhattan. Ebenfalls ins Portfolio von NBC hat es auch der Pilot „The One That Got Away“ geschafft, der vom Produzenten von „The Crazy Ones“ und „1600 Penn“, Jason Winer, stammt. Und auch da versucht NBC an alte Zeiten anzuknüpfen: entstehen soll eine Comedy-Serie im Stile des NBC-Klassikers „Friends“. Sogar auf sprachlicher Ebene ist bereits eine Analogie erkennbar: die einzelnen Episodentitel der Serie über den Freundeskreis in New York begannen stets mit „The One...“.

CBS© CBS
Erst kürzlich konnte Julianna Margulies den Emmy für die beste schauspielerische Leistung in einer Drama-Serie mit nach Hause nehmen. Nun wurde kommuniziert, dass das Ehepaar Robert und Michelle King, die Serienschöpfer hinter der Serie „The Good Wife“, einen Dreijahresvertrag mit CBS aushandeln konnten. Teil des Vertrags ist dabei auch ein andauerndes Engagment als ausführende Produzenten und Showrunner bei der Anwaltsserie, von der bereits 112 Folgen ausgestrahlt wurden. Ebenfalls gab es eine Bestellung für einen Comedy-Piloten mit Horrorelementen namens „Brain Dead“, das die Kings als einen Mix aus „The West Wing“ und „The Strain“ beschreiben. Weniger zum Fürchten, sondern heldenhaft könnte es demnächst bei einem noch auszuwählenden Network und vielleicht sogar auf CBS zugehen. Warner Bros. Television arbeitet mit Greg Berlanti („Dawsons Creek“) und Ali Adler an einer Umsetzung einer Superheldin aus dem DC-Universum. „Supergirl“ könnte damit „Arrow“ und „The Flash“ auf dem kleinen Bildschirm Gesellschaft leisten.

Piers Morgan© CNN
Mit großem Getöse verpflichtete CNN vor mehr als drei Jahren den britischen Journalisten Piers Morgan als Nachfolger von Talkshow-Legende Larry King. Zu Jahresbeginn wurde allerdings das Aus bekannt - nach nur wenig mehr als drei Jahren beendete CNN die Sendung "Piers Morgan Live", die ursprünglich noch als "Piers Morgan Tonight" gestartet war. Die letzte Ausgabe lief bereits Ende März. Inzwischen ist auch klar, dass Senderchef Jeff Zucker den Journalisten nicht an Bord halten kann. In dieser Woche erklärte Morgan via Twitter, einen ihm angebotenen Zwei-Jahres-Vertrag abgelehnt zu haben. Zuvor waren ihm 40 große Interview-Specials angeboten worden. Doch das war Morgan offenbar zu wenig. Nun will er sich eine neue Beschäftigung suchen.

Bloomberg© Bloomberg
Michael Bloomberg, der bis Ende vergangenen Jahres Bürgermeister von New York war, hat in seiner vor mehr als 30 Jahren gegründeten Finanznachrichtenagentur wieder das Zepter übernommen. "Je mehr Zeit ich damit verbrachte, mich wieder einzugewöhnen, desto aufregender und interessanter fand ich es", sagte Bloomberg, mit dessen Comeback der Abschied des CEO Daniel Doctoroff einherging. "Ichh bin erneut sehr in den Betrieb involviert gewesen. Das führte dazu, dass Dan vor kurzem zu mir kam und sagte, er denke, es wäre das Beste für ihn, die Führung des Unternehmens wieder an mich zu übergeben", gab Bloomberg zu Protokoll, doch Doctoroff ließ zwischen den Zeilen durchblicken, dass sein Abschied auch mit Bloombergs zunehmender Präsenz im Unternehmen zusammenhängt: "Es war und ist Mikes Firma, und da er sein erneuertes Interesse und seine Energie dort hineinsteckt, ist es nur sinnvoll, dass er das Ruder wieder übernimmt."

Joan Rivers© E!
Diese Frau wird dem Fernsehen fehlen: „Who are you wearing?“ - nicht nur einmal verließ diese Frage den Mund von Joan Rivers. Ganz im Gegenteil, man muss ihr das Copyright für diese Frage am Roten Teppich zugestehen. Als Co-Star neben ihrer Tochter in der Reality-Sendung „Joan & Melissa: Joan Knows Best“ bei WE tv und Host der wöchentlichen Online-Talk-Show „In Bed With Joan“ war die 81-jährige Joan Rivers erst kürzlich regelmäßig online oder im TV zu sehen. Ebenfalls kommentierte sie aktuell neben anderen Hosts die Garderobe der Stars und Sternchen in der Talk-Show „Fashion Police“ auf E!. Allerdings musste sich die Grand Dame des Showbusiness mit bissigem Humor erst kürzlich einer ambulanten Operation an ihren Stimmbändern unterziehen, bei der jedoch ihr Herz versagte und sie darauf ins Koma fiel. E! reagierte direkt auf die schockierende Nachricht, verzichtete auf die Produktion der anstehenden zwei Folgen und schickte zwei Specials „E! From Fashion Week“ ins Programm. Nun wurde jedoch bekannt, dass Joan Rivers nach einer Woche im künstlichen Koma im Alter von 81 Jahren am Donnerstag verstorben ist. Noch vor der Operation witzelte sie im Rahmen einer Promotion-Veranstaltung zu ihrem Buch „Diary Of A Mad Diva“ über ihr Alter und den Tod: „Ich könnte direkt hier umfallen, auf der Bühne. Und dann könntet ihr alle sagen: Ich war dabei!“

US-Quoten-Update

Mistresses© ABC
Am Montag endete bei ABC die zweite Staffel der Serie "Mistresses". Das Staffelfinale sahen 3,74 Millionen Zuschauer, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,9/3 Prozent (Rating/Share) - alles in allem eher maue Werte, wie auch die ganze Staffel leicht unter dem Vorjahresniveau lag. Weit unter Vorjahresniveau liegt weiterhin "Under the Dome", das zur gleichen Zeit bei CBS läuft. In dieser Woche setzte es mit 6,29 Millionen Zuschauern und 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe neue Allzeit-Tiefs. Zum Vergleich: Die erste Staffel hatte im Schnitt noch 11,2 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 2,7 erreicht. Einen überraschenden Aufschwung erlebte in dieser Woche hingegen "Reckless", das mit einem Zielgruppen-Rating von 0,9 rund 50 Prozent über den bisherigen Werten lag. Zum Erfolg wurde die Serie freilich auch damit nicht mehr. 4,36 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu.

So you think you can dance© FOX
Seine besten Zeiten lange hinter sich hat auch die Fox-Tanzshow "So you think you can dance". Das Staffelfinale sahen in dieser Woche 4,12 Millionen Zuschauer, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,3/5 Prozent (Rating/Share). Das waren zwar solide Werte, im Verlauf der Staffel hatte es zwischenzeitlich aber schon deutlich schlechter ausgesehen. Im Schnitt kam die elfte Staffel auf 4,11 Millionen Zuschauer, 350.000 weniger als im Vorjahr. Vor drei Jahren sahen im Schnitt sogar noch über sechs Millionen Zuschauer zu. Vielleicht muss Fox irgendwann doch anerkennen, dass sich das Format nach elf Staffeln langsam dem Ende seines Lebenszyklus nähert.