Orange is the new black© Netflix
Orange wird auch im nächsten Jahr das neue Schwarz sein. Dafür sorgt zumindest der Streamingdienst Netflix, der nun eine weitere Staffel der preisgekrönten Halb-Comedy-Halb-Dramaserie von Jenji Kohan angekündigt hat. Nachdem am 12. Juni dieses Jahres erst einmal die dritte Staffel von "Orange Is the New Black" zum Abruf bereit stehen wird, soll es dann 2016 mit der vierten Staffel über Piper Chapman und ihren Alltag im Frauengefängnis weitergehen. Dass die Strategie der vielfältigen Eigenproduktionen angefangen von "House of Cards", über "Orange Is the New Black" bis hin zu "Unbreakable Kimmy Schmidt", im Serienbereich aufzugehen scheint, könnten auch die Abonennten-Zahlen des ersten Quartals unterstreichen. Fünf Millionen neue User kamen laut Angaben des Streamingdienstes hinzu, womit die Erwartungen um eine Million übertroffen wurden.

Netflix© Netflix
Den Erfolgsweg will Netflix dabei jedoch nicht nur mit fiktionalen Serien beschreiten - auch im Bereich der Dokumentarfilme gibt es nun Nachschub. Dabei sind die Ziele hoch gesteckt: so will man mit einem Nachfolge-Projekt von "Planet Earth" der Technologie 4K zu mehr Schwung verhelfen. Diese, in Deutschland unter dem Titel "Planet Erde" ausgestrahlte Dokumentarfilmreihe der BBC aus dem Jahr 2006, stellte einst ein umfassendes Bild der Erde dar, was vor allem in HD zu hochaufgelösten und damit beeindruckenden Bildern führte. In einer acht Folgen umfassenden Reihe soll nun eine Neuauflage entstehen, wobei man sich die gleiche Produktionsfirma des Originals ins Boot holte wie auch den World Wide Fund for Nature (WWF). Hören soll das erst für 2019 geplante Projekt auf den Namen "Our Planet".

Veep Promo© HBO
"Hat der Präsident angerufen?" Diese Frage verließ den Mund von Selina Mayer bereits in der ersten Staffel der Serie "Veep". Die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika wird weiterhin um mehr Verantwortung, einen Zugewinn von Handlungsspielräumen und den obersten Platz im Weißen Haus kämpfen und zwar in einer weiteren Staffel. HBO hat nun nämlich eine fünfte Staffel mit Ex-"Seinfeld"-Mitglied Julia Louis-Dreyfus bestellt, die 2016 über den Schirm des Pay-TV-Senders laufen wird. Dann wird es auch einen Wechsel auf dem Platz des Showrunners geben. Armando Iannuci übergibt aus privaten Gründen das Zepter an David Mandel, der in der Vergangenheit im Team der ausführenden Produzenten bei der ebenfalls bei HBO beheimateten Serie "Curb Your Enthusiasm" tätig war. Grünes Licht gab es für die Serie bereits nach der Ausstrahlung der ersten Folge der momentan laufenden dritten Staffel. Ebenfalls nach einer Folge verlängert hat HBO die Serie "Silicon Valley". Die Serie mit Fokus auf einen Freundeskreis aus Kalifornien mit Vorliebe zur IT wird in eine dritte Runde gehen. 

Sarah Jessica Parker© david_shankbone (CC BY 2.0)
Eine New Yorkerin Anfang 30 auf der Suche nach Mister Right spielte Sarah Jessica Parker einst sechs Staffeln lang in "Sex and the City" bei HBO. Nun wird es ein Comeback für sie an gleicher Stelle geben, auch wenn sie dann eine New Yorkerin mittleren Alters spielen wird, die bereits den Mann an ihrer Seite gefunden hat. So zumindest die Ausgangslage. Denn beeinflusst von zwei neuen Single-Freundinnen kommt die Idee auf, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen, weswegen die Serie auf den kurzen und knappen Namen "Divorce" hört. Nachdem ihr Mann jedoch von einer Affäre ihrerseits erfährt, kommt er ihr zuvor und bringt den Stein der Scheidung seinerseits ins Rollen. Was dann folgt ist ein langwieriger Scheidungsprozess. Wie viele Folgen die erste Staffel umfassen wird, ist dabei noch nicht bekannt.

Revenge© Vox
Endet "Revenge" nach der laufenden vierten Staffel? Offiziell hat sich ABC dazu noch nicht geäußert, ein Trailer im Programm legt nun aber genau das nahe. Nach der Folge am vergangenen Sonntag hieß es dort nämlich "Be there for the final four episodes". Wirklich überraschend käme das Aus für die Serie nicht. Nachdem die erste Staffel einst im Herbst 2011 noch mit über zehn Millionen Zuschauern gestartet war, sollte die Serie mit Staffel 2 die "Desperate Housewives" am Sonntagabend beerben. Doch spätestens seit Mitte der zweiten Staffel gab es Quotenprobleme. Mitte der dritten Staffel wurde die Serie dann von 21 auf 22 Uhr verschoben - doch auch dort sah es zuletzt immer schlechter aus. Am vergangenen Sonntag schalteten noch 3,8 Millionen Zuschauer ein, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,9/3 Prozent - kein Wert, der eindringlich nach einer weiteren Staffel schreit.

CSI Cyber© RTL Crime
Um die Zukunft geht's auch für "CSI: Cyber". Der neueste Ableger des "CSI"-Franchise schlug sich am Mittwochabend bislang solide - mehr aber auch nicht. Im Schnitt sahen bislang 8,8 Millionen Zuschauer zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 1,6. In der kommenden Woche testet CBS nun, wie sich die Serie wohl am Dienstagabend schlagen wird, wo sie immerhin das Doppel aus "NCIS" und "NCIS: New Orleans" als Lead-In bekommt, das allerdings nur in Wiederholungen zu sehen ist. Trotzdem dürfte CBS damit wertvolle Erfahrungen sammeln, wie sich "CSI: Cyber" in anderem Umfeld schlagen wird. Viele Beobachter gehen derzeit davon aus, dass CBS womöglich nur eine der derzeit zwei "CSI"-Serien für eine weitere Staffel verlängert wird - entweder "CSI: Cyber" oder das Original-"CSI".

Sex Box© We TV
Keine Zukunft hat hingegen die "Sex Box" - zumindest im bisherigen Stil. In dem Format sollten Paare mit Beziehungsproblemen zunächst in einer blick- und schalldichten Box Sex haben und danach über ihre Beziehungsprobleme reden - das soll nach dem Geschlechtsakt nämlich besonders fruchtbar sein. Das klingt ein wenig krude und traf offenbar nicht den Geschmack der Zuschauer: Nach fünf von neun bestellten Folgen hat der Sender WeTV das Format nämlich nun kurzfristig wieder aus dem Programm geworfen. Noch gibt sich der Sender aber tapfer und spricht davon, dass man mit der Produktionsfirma noch an einer überarbeiteten Version des Formats arbeitet. Trotzdem dürfte es wohl nicht allzu wahrscheinlich sein, dass die "Sex Box" noch von vielen Paaren zum Beischlaf genutzt wird. Mehr zum Format in unserem "NYC Point of View".

NBC© NBC
Die Macher der Serie "Emerald City", die eine Neuinterpretation des "Zauberer von Oz" werden soll, haben eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle hinter sich. Zunächst hat NBC direkt ohne Produktion einer Pilotfolge zehn Folgen der Miniserie bestellt. Noch bevor die Produktion dann aber starten konnte, zog NBC im Spätsommer dann aber plötzlich die Notbremse und zog vorzeitig den Stecker. Nachdem die Serie mit David Schulner als neuem Autor und Executive Producer überarbeitet wurde, gibt's nun aber den nächsten Anlauf: Erneut gab es grünes Licht für die Produktion von zehn Episoden - man darf gespannt sein, ob die Serie es nun wirklich auf den Bildschirm schafft. Die Grundstory ist gleich geblieben: Die 20-jährige Dorothy Gale gerät samt ihrem Polizeihund durch Zufall in eine fremde und mysteriöse Welt mit zwei konkurrierenden Königreichen, tödlichen Kriegern, schwarzer Magie und einem blutigen Kampf um die Vorherschafft. Dorothy Gale hat dort unversehens das Schicksal der Königreiche in ihrer Hand.

Dennis Quaid© Gordon Correll (CC BY-SA 2.0)
Die Liste an Plattformen, die in die Produktion eigener Serien einsteigen, wird immer länger. Nun gehört auch Sonys Streaming-Angebot Crackle dazu, das sich bei Eigenproduktionen bislang auf kleinere, non-fiktionale Formate wie "Comedians in Cars Getting Coffee" beschränkt hat. Nun wird man mit "The Art of More" aber erstmals eine Dramaserie produzieren. In einer der Hauptrollen wird Dennis Quaid zu sehen sein. "The Art of More" spielt in einem exklusiven Auktionshaus, in dem sich Graham Connor nach oben arbeitet, indem er Verbindungen zu Schleuserbanden ausnutzt, mit denen er während seiner Zeit als Soldat im Irak in Kontakt gekommen war. Noch recht unerfahren ist auch The CW was Comedyserien angeht. Für den Sommer versucht man sich trotzdem wieder an einer: Wie schon bei "Backpackers" holt man mit "Significant Mother" eine bisher im Web beheimatete Serie auf den großen Bildschirm. Die Story: Als Nate (Josh Zuckerman) von einer Geschäftsreise zurückkehrt, stellt er fest, dass seine frisch geschiedene Mutter nun mit seinem besten Freund Jimmy zusammen ist. Verkompliziert wird das noch dadurch, dass Nates Vater seine Ex-Frau zurück haben will und Nate ihm dabei helfen soll.

ABC Family© ABC Family
Vor elf Jahren hat ABC Family als Zielgruppe die "Millennials" ins Visier genommen. Diese Definition macht aber freilich inzwischen immer weniger Sinn, diese Millennials werden nämlich langsam zu alt fürs Programm. Also hat man auf den Upfronts nun seine neue Zielgruppe präsentiert: Die "Becomers", die man so definiert: Vom ersten Kuss bis zum ersten Baby. Da diese Zeitspanne bei nicht ausreichender Verhütung ja auch recht kurz ausfallen kann, schiebt man hinterher, dass es sich letztlich um die Zielgruppe zwischen 14 und Ende der 20er dreht. Um diese Becomers zu erreichen, will ABC Family die Investitionen in Eigenproduktionen verdoppeln. Zudem werde man die App Watch ABC Family überarbeiten um die Serienfans damit noch besser einzubinden. "Wir expandieren in allen Genres. Das Ziel ist, das ganze Jahr hindurch mehr Eigenproduktionen zeigen zu können, also brauchen wir mehr von allem", so ABC Family Programmchefin Karey Burke. Im Non-Scripted Bereich will man weg vom Trash, im Scripted-Bereich hat man gerade mit "Kevin From Work" eine erste Single-Camera-Sitcom bestellt, aber auch im Mutli-Camera-Bereich gibt's mit "Gorgeous Morons" Neues. Mit "Beyond" gibt's auch einen Einstünder im Pilotstatus, dazu ist die Entwicklungs-Pipeline gut gefüllt.

Celebrity Deathmatch© MTV2
Wenn mehr oder weniger bekannte Prominente miteinander in den Ring steigen und um Leben und Tod kämpfen, handelt es sich nicht um Promi-Boxen, sondern um "Celebrity Deathmatch". Die Protagonisten der zunächst zwischen 1998 und 2002 bei MTV in 75 Folgen ausgestrahlten Serie waren dabei nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Knetmasse. So traten beispielsweise aus Knet nachgebastelte Doubles von Michael Jackson und Madonna gegeneinander an, oder auch die neue Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton gegen die einstige Praktikantin Monica Lewinsky. Vier Jahre später wurde das Format dann bei MTV2 wiederbelebt, allerdings raubte der Sender ihm schon im Jahr 2007 wieder den Lebensatem. Wiederum acht Jahre später soll der Ring für die Wrestlerinnen und Wrestler in Miniaturform ein drittes Mal geöffnet werden und zwar erneut bei MTV2. Bestellt hat der zu Viacom gehörende Sender eine Pilotepisode der animierten Comedy. Mit an Bord ist dabei der Kreativkopf hinter dem Original, Eric Fogel. Ebenfalls bestellt hat der Sender eine Doku-Serie, die Rapper Tyga in den Fokus rückt. Bei MTV2 wird diese mit dem Titel "Kingpin' With Tyga" in sechs Folgen zu sehen sein und vor allem ihn und seine Entourage bei extremen Aktionen begleiten und deren luxuriös-verschwenderischen Lebensstil abbilden.

US-Quoten-Update

Game of Thrones© HBO
Den größten Buzz im Fernsehen hat in den vergangenen Tagen ohne Frage der Start der neuen Staffel von "Game of Thrones" generiert. Das zeigt sich auch in den Zuschauerzahlen: Fast 8 Millionen Zuschauer sahen den Auftakt der fünften Staffel beim Pay-TV-Sender HBO - das waren 1,4 Millionen mehr als beim Start von Staffel 4 dabei waren und übertrumpfte auch den bisherigen Serien-Bestwert um rund 800.000 Zuschauer. "Game of Thrones" war nach der vergangenen Staffel schon die meistgesehene HBO-Serie aller Zeiten - und das Ende der Fahnenstange ist offensichtlich noch nicht erreicht. In der Zielgruppe lag das Rating bei 4,2. Zum Vergleich: Bei den Networks kam die erfolgreichste Primetime-Sendung in dieser Woche auf 3,5 ("The Big Bang Theory"). Rechnet man die Zuschauer der Wiederholungen und der unterschiedlichen Plattformen wie HBO Go oder HBO Now mit ein, dann werden diese Zahlen wie immer noch deutlich steigen. Erst wenn diese Zahlen vorliegen, wird HBO dann auch öffentlich jubeln.

Mad Men© AMC
Auch AMC starrt bei "Mad Men" nicht allzu gebannt auf die Quoten der linearen Ausstrahlung, schließlich ist die Serie längst ein kulturelles Phänomen und auch imageprägend für den Sender. Trotzdem hätte man sich vom Start in die finalen Folgen wohl etwas mehr erhofft. Schon der Start der ersten Hälfte der letzten Staffel fiel im vergangenen Jahr mit einem Quotenrückgang eher ernüchternd aus, zum Auftakt der allerletzten Folgen kamen nun sogar nochmal ein paar Zuschauer abhanden. Gezählt wurden 3,55 Millionen Zuschauer innerhalb der ersten drei Tage nach der Premiere, 250.000 weniger als noch vor einem Jahr. Das Finale der ersten Staffeln von "Better Call Saul" kam bei den Live+3-Daten auf 4,92 Millionen Zuschauer.

Gotham© FOX
Für die Networks gab aus Quotensicht unterdessen wieder recht ernüchternde Nachrichten in den letzten Tagen. "Gotham" hat die Pause beispielsweise überhaupt nicht gut getan: Nach eineinhalb Monaten meldete sich die Serie mit nur noch 4,5 Millionen Zuschauern zurück, 1,6 Millionen weniger als Anfang März. In der Zielgruppe sank die Serie mit 1,5/5 Prozent (Rating/Share) vollends ins Mittelmaß ab. Weit davon entfernt sind die Sitcoms "One big happy" und "Weird Loners", die beide stramm auf die Absetzung zumarschieren. Ernüchternd entwickelt sich auch der Nachfolger des History-Überraschungshits "The Bible", der nun als "A.D.: The Bible Continues" bei NBC läuft. 7,75 Millionen Zuschauer - das waren nochmal fast zwei Millionen weniger als zum Auftakt, der schon unter den "Bible"-Werten einst beim History-Channel lag. Während "A.D." aber zumindest noch auf solidem Niveau lag, gerät "American Odyssey" im Anschluss zum Totalausfall: 4,05 Millionen Zuschauer waren in Woche 2 noch dabei, 0,8/2 Prozent in der Zielgruppe sind ein Armutszeugnis. Immer weiter abwärts geht's bei ABC auch für "American Crime", das mit 4,4 Millionen Zuschauern und 0,9/3 Prozent am Donnerstag vergangener Woche neue Tiefstwerte aufstellte.