Kap der Angst © Universal
Laut "Deadline Hollywood" könnte der Filmklassiker "Kap der Angst" als TV-Serie zurückkehren. Dieser - selbst eine auf einem Roman basierende Neuauflage - kam unter der Regie von Martin Scorsese 1991 in die Kinos und ließ Robert De Niro als aus dem Gefängnis Kommender auf seinen von Nick Nolte gespielten, einstigen Anwalt treffen, den er zu terrorisieren beginnt. Mit von der Partie waren damals auch Jessica Lange und Juliette Lewis (Frau und Tochter der Figur Noltes), wobei sowohl Lewis als auch De Niro für einen Oscar nominiert wurden. Für das geplante Serienprojekt "Cape Fear" von Universal wollen sich nun die Großkopferten Martin Scorsese und Steven Spielberg zusammentun, die sich bislang noch für kein TV-Projekt vereint haben. Als Showrunner fungieren soll der Horror-Experte Nick Antosca. Und worum wird es gehen? Erzählt werden soll ein spannender und moderner Thriller, der die Manie Amerikas nach True Crime untersucht. Analog zu den Vorgängerprodukten wird auch hier ein verheiratetes Anwaltsehepaar im Zentrum stehen, welches von einem Mörder aus ihrer Vergangenheit nach Jahren des Gefängnisaufenthalts heim gesucht wird.

Bosch © 2014 Amazon.com Inc., or its affiliates
Die Erweiterung der Marke "Bosch" - und dabei ist nicht an Bohrmaschinen zu denken - war mit dem Spinoff "Bosch: Legacy" bereits erfolgreich und zeigte den von Titus Welliver gespielten Harry Bosch im nächsten Kapitel seines Lebens. Unterstrichen wurde dies mit dem Vertrauensvorschuss, dass noch vor dem Finale der zweiten Staffel das Go für eine dritte Staffel erfolgte. Bestellt hat man bei Amazon nun eine weitere Produktion, die sich schon länger in der Entwicklung befand. Auch wenn das weitere Spinoff für Prime Video noch keinen Namen hat, ist klar, worum es gehen soll. Die in den anderen beiden Serien "Bosch" und "Bosch: Legacy" nicht eingeführte Renée Ballard bekommt direkt die große Bühne. Betraut wird sie mit der Leitung einer neuen Abteilung für ungeklärte Fälle beim LAPD. Dort ist das Fallaufkommen zwar riesig, das Budget jedoch nicht. Die "cold cases" geht Ballard jedoch mit Empathie und Entschlossenheit an, bis sie auf eine große Verschwörung stößt, bei der sie den pensionierten Harry Bosch zu Rate zieht.

NBC © NBC
Nach CBS und ABC (siehe US-Update der vergangenen Woche) haben nun auch NBC und Fox konkrete Termine für den Restart der Serien nach dem Streik bekannt gegeben. Besonders schnell ist dabei NBC unterwegs: Die neue Comedy "Extrended Family" mit Jon Cryer und Abigail Spencer startet sogar noch kurz vor Weihnachten am 23. Dezember, dann gibt's auch eine Sonderfolge von "Night Court" zu sehen, ehe es ab dem 2. Januar auf dem regulären Sendeplatz dienstags weiter geht. "La Brea" kehrt am 9. Januar zurück, die drei "Chicago"-Serien am 17. Januar, einen Tag später alle "Law & Order"-Serien. Den Start ins Jahr begeht NBC am 1. Januar mit dem neuen Ableger "America's Got Talent: Fantasy League", "Deal or No Deal Island" ist dann für den März vorgesehen.

FOX © FOX
Bei Fox lässt man sich erheblich mehr Zeit, um seine Serien zurück auf den Bildschirm zu bringen: "The Cleaning Lady" und "Alert: Missing Persons Unit" gehen erst am 5. März in die neue Staffel, einen Tag später meldet sich dann auch "Animal Control" zurück. Große Überraschung: "Family Guy" verlässt den Sonntagabend und läuft gemeinsam mit "Animal Control" ab März dann mittwochs. Der Sonntagabend wird ab 21 Uhr ab Mitte Februar stattdessen mit "The Great North" und "Grimsburg" bestritten, den Start in den Abend bilden weiterhin "The Simpsons" und "Krapopolis". Schon bekannt war, dass "9-1-1: Lone Star" erst im Herbst zurückkehren wird, auch die neuen Serien "Doc" und "Rescue Hi-Surf" wird man nicht vor der Saison 2024/25 zu Gesicht bekommen.

Golden Globes © HFPA
Die "Golden Globes" haben eine neue TV-Heimat gefunden: Die Verleihung des Film- und TV-Preises wird am 7. Januar bei CBS zu sehen sein. In den vergangenen Jahrzehnten war stets NBC der übertragende Sender gewesen, bei CBS war die Show zuletzt Anfang der 1980er gelaufen. NBC hatte eigentlich auch noch einen bis 2026 laufenden Vertrag, aufgrund scharfer Kritik wegen Bestechlichkeit, fehlender Diversität und Intransparenz an der bislang hinter der Auszeichnung stehenden Hollywood Foreign Press Association verweigerte man 2022 die Ausstrahlung allerdings ganz, 2023 lief sie dann nach einer Reihe an Reformen, allerdings auf Basis einer einjährigen Zwischenlösung. Inzwischen wurde beschlossen, die HFPA aufzulösen, die Golden Globes wurden von Dick Clark Productions und Eldridge übernommen und in ein kommerzielles Unternehmen umgewandelt. Im kommenden Jahr gibt es nun die Besonderheit, dass die Golden Globes 2024 noch vor den Emmys 2023 verliehen werden - die gehen nach der streikbedingten Verschiebung erst am 15. Januar über die Bühne.

Verlängert oder abgesetzt

"America's Most Wanted": In der Traditionslinie von "Aktenzeichen XY" und dem britischen "Crimewatch" stehend, bekamen es die Zuschauerinnen und Zuschauer Ende der 1980er Jahre bei Fox mit wahren Fällen und dem Aufruf zur Mithilfe zu tun. "America's Most Wanted" lief ab 1988 über 25 Staffeln mit John Walsh – selbst Vater eines ermordeten Sohnes - als Gesicht beim Sender und wurde zehn Jahre nach seinem Ende mit einem neuen Look und Elizabeth Vargas als Moderatorin wiederbelebt. Geordert wurde nun eine zweite Staffel, wobei allerdings noch unklar ist, ob Vargas als Host zurückkehren wird.

Blue Bloods © Sky / 2022 CBS
"Blue Bloods": Nach "Young Sheldon" stößt eine weitere hochrangige CBS-Serie zu den Absetzungen. Im kommenden Jahr wird das Ende von "Blue Bloods" besiegelt – und zwar in zwei Etappen. Die 18 Folgen starke 14. Staffel wird aufgesplittet in zehn Folgen im Frühling und acht im Herbst. Auch wenn die Krimiserie zu den meistgesehenen am Freitagabend in der Primetime gehört, entschied sich der Sender für weitere Budgetkürzungen und damit für eine Trennung. "In den letzten 13 Jahren war es eine Ehre und ein Privileg, an einer Serie zu arbeiten, die nicht nur die Männer und Frauen feiert, die New York City dienen und schützen, sondern auch die Bedeutung der Familie unterstreicht". Mit diesen Worten verabschiedete sich der eine der Hauptrollen bekleidende Tom Selleck von der Serie, die zu den zehn am längsten laufenden auf CBS gehört.

"La Brea": Kurz und schmerzlos? Das könnte man in jedem Fall über die Sci-Fi-Produktion "La Brea" sagen. Denn das Sci-Fi-Drama bei NBC endet nach der dritten Staffel, die in verkürzter Form daher kommen wird. Mit sechs Folgen wird die Handlung über ein riesiges, Menschen und Gebäude verschluckendes, Erdloch in Los Angeles zu Ende gebracht, welches in eine Art Urland führt. Der Startschuss dazu fällt am 9. Januar vor den beiden letzten Folgen des Herbst-Neustarts "Found".

"Miracle Workers": Der 28. August markiert einen schwarzen Tag für die "Miracle Workers", denn an diesem Tag schlug mit dem Finale der vierten Staffel zugleich das letzte Stündlein der als Anthologie aufgebauten Comedy mit Daniel Radcliffe und Steve Buscemi in den Hauptrollen. In einer postapokalyptischen Zukunft begegneten sich die beiden in Staffel vier und mussten sich in der Einöde mit dem für sie dystopischen Konzept der Ehe auseinander setzen. Die Absetzung der Produktion zeigt einen weiteren Abschied des Senders von fiktionalen Eigenproduktionen: einzig das um eine 19. Staffel verlängerte "American Dad" hält diese Fahne noch hoch.

Ride © Hallmark Channel
"Ride": Das generationsübergreifende Familiendrama über die Rodeo-Familie Murray schielte auf die durch das "Yellowstone"-Universum hervor gebrachte Begeisterung für Cowboy-Hüte, eng sitzende Jeans und weites Land und sollte dem Hallmark Channel etwas vom Kuchen abgeben. Doch nach nur einer Staffel kommt die als Neo-Western angelegte Geschichte über die von Nancy Travis gespielte Matriarchin Isabel bereits an ihr Ende. Die Ranch in Colorado wird nach nur zehn Folgen also nicht weiter von der Witwe bewirtschaftet.

"Shelter": Nachdem man sich bei Amazon zuletzt schon von der bekannten Marke "A League of Their Own" und "The Peripheral" verabschiedet hat, geht der Prozess des Aussortierens weiter. Getroffen hat es dabei drei Produktionen, worunter auch die Teen-Mysteryserie "Shelter" fällt. Beendet wird die Suche nach der auf mysteriöse Weise verschwundenen Schülerin Ashley Kent nach nur einer Staffel.

"The Horror of Dolores Roach": Die Titel gebende Figur fängt nach 16 Jahren Gefängnis in ihrer Heimat, den Washington Heights, wieder von vorne an – auch, wenn sich alles verändert hat. Als Masseurin macht die von Justina Machado verkörperte Dolores Roach unter dem Restaurant eines Freundes von ihren "Zauberhänden" Gebrauch – was allerdings auch mal zu einem Genickbruch führen kann. Die auf dem gleichnamigen Podcast von Aaron Mark basierende schwarzhumorige Produktion endet nach einer Staffel bei Prime Video.

The Muppets Mayhem © Disney
"The Muppets Mayhem": Disney+ beendet das bekannte Puppentheater über die "Muppets" von Adam F. Goldberg nach nur einer Staffel schon wieder. In "The Muppets Mayhem" wollte die aus der Show bekannte Band "The Electric Mayhem" mit Dr. Goldzahn (Gesang und Keyboard), Floyd Pepper (Gesang und Bass), Tier (Schlagzeug), Janice (Gesang und Gitarre), Zoot (Saxophon) und Lips (Trompete) ihr erstes Studioalbum aufnehmen. Unterstützung bekam sie darin von echten Menschen, wie beispielsweise Lilly Sing ("A Little Late with Lilly Singh), die Talentscout Nora spielte.

"UnPrisoned": In "UnPrisoned" treffen sich Kerry Washington und Delroy Lindo als Tochter und Vater auf dem Bildschirm. Washington, die die Serie auch als ausführende Produzentin begleitet, spielt darin eine perfektionistische und gleichzeitig chaotische Paartherapeutin, die Besuch von ihrem Vater kommt. Dieser kommt aber mal nicht eben für zwischendurch, oder aus einem längeren Auslandsaufenthalt zurück, sondern aus dem Knast und zieht bei ihr und ihrem Sohn dauerhaft ein. Bestellt hat Hulu nun eine zweite Staffel.

"With Love": Feiertage sind immer auch Familientage. Zumindest die großen. Und wie diese zu verbringen sind, ist nicht selten ein Aushandlungsprozess. In "With Love" wird das Suchen und Finden der Liebe mittels zweier Geschwister über diverse Feiertage erzählt. Für Lily und Jorge Diaz endet diese Reise jedoch, denn Prime Video trennt sich nach zwei Staffeln von dem von Emeraude Toubia und Mark Indelicato gespielten Geschwisterpaar. Damit reiht sich die Serie zwischen "Shelter" und "The Horror of Dolores Roach" ein.

US-Quoten-Update

Dancing with the stars © ABC
Die Entscheidung, "Dancing with the Stars" von Disney+ zu ABC zurückzuholen, erweist sich nicht nur wegen der streikbedingt großen Lücken in den Network-Programmen in diesem Herbst als goldrichtig, auch generell stellt sich angesichts der hohen Reichweiten die Frage, warum man dieses Format nur noch dem Streamer vorbehalten wollte. In dieser Woche nun wurden die höchsten Quoten seit dem Finale 2020 erzielt - einem Special mit Taylor-Swift-Songs sei Dank: Im Schnitt sahen 5,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu, in der Zielgruppe wurde ein 0,9-Prozent-Rating und ein 9-Prozent-Share aufgestellt. Mehr junges Publikum hatten in der vergangenen Woche einzig die Football-Übertragungen vor den Fernseher locken können. Noch mehr Grund zur Freude bei ABC: "The Golden Bachelor" kann sich auf dem vom Start weg hohen Quotenniveau weiter steigern. Vergangene Woche sahen 5,3 Millionen Personen zu, das Zielgruppen-Rating belief sich auf 0,7 Prozent.