USA © DWDL
Das Jahr 2023 wird mit der Unterhaltungsindustrie "Made in America" als das Jahr des Stillstands in die Geschichtsbücher eingehen. Durch den Streik der Autorinnen und Autoren, sowie der Schauspielerinnen und Schauspieler - der erste zeitgleiche seit über 60 Jahren - standen zum Wohle höherer Vergütung und besserer Arbeitsbedingungen die Produktionen still. Nachdem die WGA Ende September zu einer Lösung fand, haben nun auch die Mitglieder der SAG-AFTRA dem Vertrag mit den Studios zugestimmt. 38 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder stimmten ab; 78 Prozent davon - und damit eine große Mehrheit - sprachen sich für die nächsten Jahre bindende Vereinbarung aus. 22 Prozent stimmten dagegen. Laut SAG-AFTRA ist die Einigung mehr als eine Milliarde US-Dollar schwer und beinhaltet bessere Kompensationen und ein Plus an Leistungen, sowie Vereinbarungen zum Schutz vor KI. Bewegung möchte auch die Gouverneurin Kathy Hochul in die Prozesse bringen. So soll sie staatliche Behörden in New York angewiesen haben, Produktionsgenehmigungen im Schnellverfahren auf den Weg zu bringen.

Ray Romano © CBS
In "Alle lieben Raymond" konnte sich Emmy-Gewinner Ray Romano als Sportkolumnist Ray Barone über 200 Folgen lang bei CBS um seine Eltern und die eigene Familie drehen. Ob er bei Netflix mit der jetzt bestellten schwarz humorigen Comedy "No Good Deed" auch auf so viele Folgen kommen wird, steht noch in den Sternen. Bestellt hat der Streamingdienst zunächst acht Folgen bei Schöpferin Liz Feldman, die die Serie "Dead To Me" verantwortet hat. Fokussiert werden drei unterschiedliche Familien, die um eine Villa im spanischen Stil der 1920er Jahre kämpfen. Doch diese ist weniger traumhaft als es wirkt. Romano ist Bauunternehmer und erhofft sich mit dem Verkauf des Hauses in Los Feliz die Lösung all seiner Probleme, die es zuhauf gibt.

Kim Kardashian - Eine Stimme für die Gerechtigkeit © TLC
Ryan Murphy erweiterte mit Sängerin Lady Gaga schon einmal eine Karriere ins Schauspielfach hinein, die vor allem durch eine Rolle in seiner Anthologie "American Horror Story" befördert wurde. Nun scheint Kim Kardashian an der Reihe, die durch ihre Rolle in der 12. Staffel mit dem Untertitel "American Horror Story: Delicate" Zuschauerschaft und Kritik positiv überraschte. Reality- und Social-Media-Ikone Kardashian könnte aller Voraussicht nach die Hauptrolle in einer Anwaltsserie von Murphy für Hulu übernehmen und darin eine sehr erfolgreiche Scheidungsanwältin von Los Angeles mimen, die sich eine Kanzlei, in der nur Frauen arbeiten, aufgebaut hat. Fun fact: die 43-Jährige - Tochter des Promi-Anwalts Robert Kardashian - studiert selbst Jura und bestand vor zwei Jahren im vierten Versuch das so genannte "Baby Bar" Examen, die kleine Anwaltsprüfung. Am Drehbuch beteiligt ist auch Jon Robin Baitz, der an Murphys "Feud: Capote Vs. The Swans" beteiligt ist. Diese Anthologieserie hat mittlerweile ein Startdatum und wird mit einer Doppelfolge am 31. Januar auf FX Premiere feiern.

And Just Like That... © WarnerMedia / HBO Max / Sky
Apropos Premiere: Klar ist bereits, dass streikbedingt die dritte Staffel von "And Just Like That..." nicht im nächsten Jahr zur Verfügung steht, sondern erst 2025. Für Fans ist die längere Wartezeit aber schon fast gelernt, denn immerhin lagen 15 Monate zwischen der ersten und zweiten Staffel des "Sex and the City"-Sequels bei Max. Einen ersten Trailer gibt es nun auch für die zweite Staffel von "House of the Dragon" bei HBO, die Autor George R.R. Martin als "sehr düster" bezeichnet. Diese ist für den Sommer 2024 geplant. Bei Paramount+ wurde unterdessen ein Termin für die Serienadaption von "Sexy Beast" gefunden. Der Startschuss zum britischen Kult-Gangsterfilm fällt am 25. Januar. Und dann wurde auch noch die zweite Staffel der auf dem Xbox-Spiel basierenden Serie "Halo" terminiert, die für den 8. Februar geplant ist. Im Vergleich zu den genannten Produktionen ist "Grey's Anatomy" der Methusalem unter den Produktionen, denn immerhin steht dort die 20. Staffel vor der Tür. Geöffnet wird diese bekanntlich am 14. März und nun ist auch durchgesickert, dass Ellen Pompeo in mindestens zwei Episoden als Meredith Grey zu sehen sein wird.

Prime Video © Amazon
Obschon Snoop Doggs Sport-Comedy "The Underdoggs" eigentlich fürs Kino geplant war, gibt es diesbezüglich eine Planänderung, so dass diese in 240 Ländern am 26. Januar bei Prime Video zu sehen sein wird. Darüber hinaus gibt es einen weiteren Neuzugang bei Amazon, allerdings aus dem Serienbereich. Bestellt wurde nun endlich eine Serienvariante zum Film "Eiskalte Engel", bei dem sich Ende der 90er Jahre Reese Withterspoon, Sarah Michelle Gellar und Ryan Phillippe auf der Leinwand begegneten. Und auch hierbei greift ein Umzug, denn eigentlich war die Serie über zwei diabolische Stiefgeschwister an einem Elite-College für Freevee geplant, jedoch wandert "Cruel Intentions" zu Prime Video. In der Neuverfilmung versuchen die beiden alles, um die Hierarchie an der Schule beizubehalten. Auch wenn das bedeutet, dass es die Tochter des Vizepräsidenten der USA zu verführen gilt.

Netflix © Netflix
Jinny Howe, Head of Drama, Development, von Netflix beschreibt das nun bestellte generationsübergreifende Familiendrama "Ransom Canyon" als Mischung aus "Yellowstone" und "Virgin River", welches bei Netflix gerade die fünfte Staffel vollendete. Die Streaming-Romanze mit Josh Duhamel und Minka Kelly auf einer Ranch basiert auf der gleichnamigen Buchreihe von Jodi Thomas und bekam zum Start zehn Folgen zugesprochen. Musikalische Tiefe erhält MGM+ mit der zweiteiligen Doku-Reihe "In Restless Dreams: The Music of Paul Simon", also dem einen Teil von "Simon & Garfunkel". Das Folk-Rock-Duo aus Paul Simon und Art Garfunkel trennte sich damals nach der Veröffentlichung des fünften Studioalbums, "Bridge over Troubled Water". Die Produktion zeigt nicht nur frühere Aufnahmen mit seinem Partner, sondern begleitet auch die Arbeit an seinem in Texas produzierten, neuen Album "Seven Palms". Dort lebt und arbeitet er mit seiner Frau und Musikerin Edie Brickell.

Hulu © Hulu
Hulu ist in den USA nun als sechstes Vertical auf dem Startbildschirm von Disney+ zu finden. Die Rede ist von einem integrierten "One-App-Erlebnis", das nun offiziell in der Beta-Phase eingeführt wurde. Der vollständige Rollout der kombinierten App soll im kommenden Märt erfolgen. Disney ist gerade dabei, die Beteiligung von Comcast an Hulu aufzukaufen und damit zum alleinigen Eigentümer der Plattform zu werden. Für das erweiterte Hulu-Angebot bei Disney+ müssen US-Abonnenten mindestens zehn Dollar pro Monat bezahlen, zwei Dollar mehr als bei der Basis-Version.

Norman Lear © IMAGO / ZUMA Wire
Mit 101 Jahren ist der erfolgreiche TV-Produzent und -Autor Norman Lear am Dienstag verstorben. Dieser prägte mit seiner Handschrift das US-Fernsehen und scheute nicht davor zurück, gesellschaftlich schwierige Themen auf den kleinen Bildschirm zu bringen. In der langen Karriere waren dies vor allem "Good Times", "Die Jeffersons" und "All in the Family" - Vorbild für "Ein Herz und eine Seele" -, die ihn zum Pionier werden ließen; die Summe von circa 100 Shows, an denen Lear beteiligt war, unterstreicht seine Wirkmacht. Im Alter von 98 Jahren gewann Lear einen Emmy und stellte seinen eigenen Rekord des ältesten Gewinners nochmals neu ein. Sein Alter war ihm generell kein Hindernis, denn so entwickelte und produzierte er immer weiter, auch im Rahmen eines Produktionsvertrags mit Sony TV. Erst im Mai bekam "The Corps" (damaliger Arbeitstitel) von Netflix das Go für die von ihm mit verantwortete Serie.

Verlängert oder abgesetzt

"Adventure Time: Fionna & Cake": Finn und Jake haben den Grundstein für die Abenteuerzeit gelegt und für den damals noch HBO Max genannten Dienst in "Adventure Time with Finn & Jake" über zehn Staffeln lang ein Mix aus Fantasy, Science-Fiction und Märchen präsentiert. Phonetisch verwandt ist nicht nur das Spinoff mit dem Untertitel "Fionna & Cake" für junge Erwachsene, bei dem das Titel gebende Heldenduo ins Fadenkreuz eines mächtigen Feindes gerät und daher den ehemaligen Eiskönig Simon Petrikov um Hilfe bitten muss. Der Kampf geht weiter, denn Max hat eine zweite Staffel beauftragt.

"Central Park": "Sadly, it's done". Mit diesen Worten bestätigte Ko-Schöpfer und Stimme von Birdie, Josh Gad, die Frage eines Fans, ob die Serie bei Apple TV+ denn zurückkommen würde. Nach drei Staffeln ist Schluss für die animierte Musical-Comedy.

"Foundation": Die auf dem erfolgreichen Science-Fiction-Roman von Isaac Asimov basierende Geschichte mit Jared Harris und Lee Pace bei Apple TV+ geht weiter. Bestellt hat der Apfelkonzern eine dritte Staffel über den Zusammenbruch des bestehenden Imperiums und das Vorhaben einiger Außenseiter, ein neues zu beginnen.

"Harlem": Sowohl Amy Poehler als auch Pharrell Williams sind bei der Comey als ausführende Produzenten mit an Bord. Nun wurde die Show über vier Freundinnen, die sich an der New York University kennengelernt haben und in ihren 30ern noch immer im Titel gebenden Harlem leben, verlängert. Genauer gesagt hat Amazon eine dritte Staffel geordert.

Last Week Tonight © HBO
"Last Week Tonight With John Oliver": Mit einer groß angelegten Kampagne brachte Late-Night-Talker John Oliver zuletzt den Haubentaucher auf Platz eins in Neuseeland. Dort stand nämlich eine Wahl zum Vogel des Jahrhunderts an und obschon der "Pūteketeke" als Außenseiter ins Rennen ging, sorgten seine Show, Werbeplakate oder Auftritte im entsprechenden Kostüm sogar dafür, dass die Wahl ob der Vielzahl von Einsendungen sogar nach hinten verschoben werden musste. Doch schließlich gewann das Getier mit auffälligen Wangenfedern, für den er Pate stand. Nun gibt’s auch gute Nachrichten für ihn selbst: HBO hat seine Show für weitere drei Staffeln verlängert, so dass sie bis mindestens 2026 zu sehen sein wird.

"Leverage: Redemption": Mit der Verlängerung um eine dritte Staffel folgt auch ein Umzug. Die ersten beiden Staffeln der Drama-Serie, die in Deutschland unter "Leverage 2.0" bekannt ist, konnten in den USA über Freevee gestreamt werden, die nun bestellte dritte Runde wechselt jedoch zu Prime Video. Dem Prequel zu "Leverage" liegt wie der Mutterserie auch eine Art moderne Robin-Hood-Haltung zu Grunde. Geholfen werden unverschuldet in existenzielle Schwierigkeiten gebrachte Menschen, die übermächtigen Subjekten oder Institutionen ausgeliefert sind. Um dies zu tun, begibt sich ein Team von Kriminellen gerne auf die andere Seite des Rechts.

"Reacher": Am 15. Dezember fällt der Startschuss für die zweite Staffel von "Reacher" bei Prime Video. Die auf der Romanvorlage von Lee Child basierende Serie erhält jedoch eine vorzeitige Verlängerung um eine dritte Staffel. Der Jack-Reacher-Nachfolger von Tom Cruise, Alan Ritchson, durfte die News im Rahmen der CCXP in São Paulo verkünden. 

"So You Think You Can Dance": Munter weiter den Dancefloor zum Glühen bringt Fox mit der amerikanischen Variante von "Let's Dance". Bestellt hat der Sender eine 18. Staffel, die wieder von Cat Deeley moderiert werden wird. Dass es eine Änderung in der Jury geben wird, war durch den Todesfall von Stephen "tWitch" Boss im Dezember letzten Jahres bereits klar. Neben seiner Witwe Allison Holker Platz nehmen werden erneut Maksim Chmerkovskiy und Comfort Fedoke. Ergänzt wird die Runde durch Nigel Lythgoe.

"The Upshaws": Die von Regina Hicks und Wanda Skyes entwickelte Comedyserie bei Netflix geht weiter. Bestellt hat der Streamingdienst eine zehn Folgen umfassende vierte Staffel, die dann als Teil 6 gilt. Die erste Staffel umfasste zehn Folgen, die zweite und dritte bestand aus je zwei Teilen, wobei Staffel zwei je acht Folgen pro Teil stark war und die dritte je sechs Folgen pro Part umfasste. Zunächst steht noch der zweite Teil der dritten Staffel - Teil 5 - aus, der für Frühling 2024 geplant ist. Die vierte Staffel wird dann jedoch in einem Rutsch verfügbar sein.

"Twisted Metal": Staffel eins widmete sich einem Außenseiter, der eine besondere Aufgabe erhält: wenn er ein geheimnisvolles Paket durch die postapokalyptische Wüste bringt, winkt ein besseres Leben. Andere haben da jedoch etwas dagegen. Die auf dem gleichnamigen Playstation-Spiel basierende Serie geht weiter, denn Peacock hat grünes Licht für eine zweite Staffel gegeben.

US-Reichweiten-Update

The Golden Bachelor © ABC
Die erste "Golden Bachelor"-Staffel war in den vergangenen Wochen ein voller Quoten-Erfolg für ABC – und die Final-Quoten sind nach der linearen Ausstrahlung noch einmal gestiegen. Durchschnittlich 6,95 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte die Datingshow nach drei Tagen. Das ist nach Angaben von "Deadline" die höchste Einschaltquote für das "Bachelor"-Franchise seit mehr als drei Jahren. Im Vergleich zur Vorwoche zogen die linearen Quoten noch einmal um zwölf Prozent. Unter Berücksichtigung der Streamingnutzung stieg die Zuschauerzahl dem Bericht zufolge sogar auf 8,81 Millionen an.

NewsNation © NewsNation
Der amerikanische News-TV-Markt ist hart umkämpft und wird seit inzwischen zweieinhalb Jahren zusätzlich durch NewsNation aufgemischt, wo in dieser Woche eine republikanische Vorwahldebatte zu sehen war. Und die bescherte NewsNation einen neuen Quoten-Rekord: Durchschnittlich 1,59 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die Debatte – was das Zehnfache der für den Sender typischen Reichweite zur Hauptsendezeit ist. Der Rekord ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Debatte der Republikaner zeitgleich auch bei TheCW zu sehen war, das wie NewsNation zu Nexstar gehört. Dort waren laut Nielsen weitere 2,62 Millionen Menschen dabei, sodass zusammengerechnet deutlich über vier Millionen die Übertragung sahen.